Nach Crowdfunding: DLRG bildet Strömungsretter aus

Mitreißende Gefahr

Strömungsretter brauchen spezielle Ausrüstung. Wie die aussieht, zeigte die DLRG Ortsgruppe Rotenburg ihren Otterstedter Kollegen. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Otterstedt/Rotenburg. Ein Fehler, eine falsche Einschätzung der fließenden Gewässer, und schon ist Gefahr im Verzug. Starke Strömungen in Flüssen sollte keiner auf die leichte Schulter nehmen. Sie reißen unvorsichtige Menschen mit sich und machen auch vor Unfallopfern nicht halt. Wie stark Strömungen auch in kleinen Flüssen sein können, haben die Erfahrungen der letzten Hochwasser gezeigt. Dann sind die Helfer der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) gefragt, die mit Spezialkräften, sogenannten Strömungsrettern, Taucher unterstützen.

Mit herkömmlichen Ausrüstungen für Taucher ist im Ernstfall nicht viel zu machen. Es bedarf spezieller Anzüge, Helme, Handschuhe, Sicherheitswesten als Prallschutz, Sicherheitsschuhe aus Neopren, Rettungsmesser und vieles mehr. Das kostet viel Geld, kann aber im Notfall Leben retten. Die DLRG Otterstedt mit etwa 200 Mitgliedern unter Leitung von Olaf Jürgens startete vor einigen Monaten ein Projekt, um die Ausbildung und Ausrüstung von Strömungsrettern zu finanzieren und holte für ein Crowdfunding-Modell die Volksbank Wümme-Wieste mit ins Boot.

Mit Eigeninitiative und viel Engagement wurden Spenden gesammelt, bei denen ab einer Summe von fünf Euro aufwärts die Volksbank jeweils zehn Euro beisteuerte. „Wir haben uns richtig ins Zeug gelegt, Freunde und Familie eingespannt und siehe da, es kamen tatsächlich von 355 Spendern von überall her immerhin 3.680 Euro zusammen. Die Volksbank legte großzügig 2.770 Euro oben drauf. Wir haben jetzt 6.450 Euro und können sowohl die Ausrüstung, als auch die Ausbildung von Strömungsrettern finanzieren“, freute sich der Vereinsvorsitzende.

Um den Mitgliedern vorzuführen, wie eine solche Ausrüstung aussieht, hatte er kürzlich die Kollegen vom DLRG Rotenburg gebeten, mit ihrer Ausstattung an den Otterstedter See zu kommen und diese vorzustellen. Um den Eindruck komplett zu machen, hatten die Rotenburger auch ihr Einsatzboot mit dem dazugehörigen Anhänger für die Ausrüstung dabei, eine Komplettierung, die auch die Otterstedter anstreben, um im Notfall effektiv arbeiten zu können, was aber noch Zukunftsmusik ist und mit Nebenkosten verbunden ist.

In so einem Schlauchboot, das relativ klein ist, haben drei Retter Platz. Da so eine Strömungsrettung enorm gefährlich ist, sind die Retter per Seil und Sicherheitsweste gesichert. Die Schuhe bieten Schutz im steinigen Untergrund, der viele schmerzhafte Überraschungen bereithalten kann. Ein Helm verhindert, dass Wasser an den Kopf dringt und mit den Handschuhen verhindern die Retter, dass sie sich ihre Hände an den Seilen verletzen.

„Unsere Zielgruppe für die Ausbildung zum Strömungsretter sind junge Leute aus unseren eigenen Reihen, aber auch Neuzugänge ab 16 Jahre, die die Voraussetzungen erfüllen“, informierte Jürgens. Die Retter der DLRG Ortsgruppe Otterstedt sind für ein Einzugsgebiet an der Weser sowie an der Wümme einschließlich der dazugehörigen Gewässer zuständig, werden bei Bedarf auch zu Einsätzen insbesondere bei Hochwasser überregional herangezogen.

Mit gut ausgebildeten Strömungsrettern in ihren Reihen qualifiziert sich die Ortsgruppe ein Stück mehr in ihrem Rettungswesen.

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