Karl-Heinz Flau zeigt Designstudien aus 50 Jahren

Pionierarbeiten

Karl-Heinz Flau freute sich zur Ausstellungseröffnung über zahlreiche Besucher. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Ottersberg (kr). Das Atelierhaus am Brink in Ottersberg war seit seiner Gründung Mittelpunkt für Design und ist es in abgespeckter Form bis heute geblieben. Zwar hat es eine wechselhafte Geschichte und Nutzung hinter sich, aber dennoch wird es immer noch mit Leben im anthroposophischen Gedanken erfüllt. Gründer Karl-Heinz Flau, Maler, Grafiker, Designer, Architekt und vieles mehr, hat mit der Wiederbelebung der Galerie seinem facettenreichen Lebenswerk eine Heimat und wechselhafte Ausstellungsmöglichkeit geschaffen, die bei Kunstfreunden als eine Art Geheimtipp gehandelt wird. Die neueste Ausstellung, die jüngst eröffnet wurde, zieht zahlreiches Publikum an, worunter sich auch einige Weggefährten aus den anfänglichen Zeiten gegenständlicher Werbung befanden.

„Diese Ausstellung ist keine, wie man sie im heutigen Sinne machen würde. Hängung, Gestaltung und Themen fallen unter den Begriff Ökowerbung“, erklärte Flau und wies auf ein typisches Beispiel hin: Ein Honigglasdeckel aus dem Jahr 1974 der Firma Rapunzel, konform mit dem Gründungsjahr der Atelierhaus-Initiative, diente als führendes Beispiel. Handgezeichnete Motive, von Flau nach einem puristischen Prinzip gestaltet, kamen seinerzeit völlig ohne das Medium Fotografie aus und beschränkten sich auf das Wesentliche.

Auf großflächigen Tafeln sind im Atelierhaus Etiketten, Plakate und Packungen von Produkten ausgestellt, die einen Eindruck davon vermitteln, wie Grafiker seinerzeit arbeiteten. Werbung von einer ehrlichen, fast schon naiven Seite gezeigt, wie es sie heute nicht mehr gibt und nur noch in Museen zu sehen ist.

Es gäbe keine Manipulationen, keine retuschierten Fotos, keine Models und Grafiker verhandelten noch direkt mit den Produzenten.

„Nachdem sich die Werbeagenturen der Ökobewegung bemächtigt haben, ist alles glatt, austauschbar, stillos“, bedauerte Flau. Er widmete sich in seiner Ansprache weiter dem „Organik-Design“, dem Gestalten nach dem Willen, dass Innere zum Prinzip des Äußeren zu machen. Für die technische Form würde das bedeuten, die Kräfte der Elektrizität und des Magnetismus so zu gestalten, dass bei den Menschen eine spezielle Form von Bewusstsein entstehen könne.

Es sei als Impuls zu verstehen, selbst schöpferisch tätig zu werden, und seine Wohnverhältnisse nicht von der Stange zu kaufen oder Kompromisse an den individuellen Stilwillen einzugehen. „In einer lebendig gestalteten Wohnwelt kann sich ein lebendiger Geist entfalten“, begründete der Künstler seine Intention.

Den unterschiedlichsten Entwürfen seines Organ-Designs würde eine intensive Studienarbeit an Goethes Weltanschauung zugrunde liegen, führte er weiter aus. Dessen Metamorphosenlehre, seine Naturstudien und Rudolf Steiners Anregungen für einen anthroposophischen Kunstimpuls und Stil seien für Flau auch heute noch gültig.

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