Junge Oper bringt Zauberflöte auf die Bühne der Wümmeschule

„Zu Hilfe, zu Hilfe“

Die Junge Oper Detmold gab ein Gastspiel in der Wümmeschule. In dieser Szene waren auch drei Ottersberger Schülerinnen auf der Bühne zu sehen. Foto: Björn Blaak
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Ottersberg (bb). Wenn morgens um halb neun „Zu Hilfe, zu Hilfe, sonst bin ich verloren. Der listigen Schlange zum Opfer erkoren“ durch die Aula der Wümmeschule halt, steht nicht Mathe oder Physik auf dem Plan, sondern Musik. Genauer gesagt Opernmusik. Noch genauer: die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart.

Vorgetragen wurde die Komposition, die 1791 in Wien uraufgeführt wurde, jüngst von Mitgliedern der gemeinnützigen Gesellschaft Junge Oper Detmold. Diese waren auf Einladung der Wümmeschule, insbesondere von Silke Kruhm, Fachleiterin Musik, nach Ottersberg gekommen und hatten den Ort des Geschehens, der sich eigentlich in Ägypten befindet, kurzerhand in das Wümmedelta verlegt.

JO, die Junge Oper, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern die Welt der Oper nahezubringen. „Wir warten nicht darauf, dass die Kinder zu uns kommen, wir kommen direkt zu ihnen“, lautet das Selbstverständnis der Akteure. Und so fahren sie „uneingeschränkt und bundesweit“ in jede Schule und verwandeln Turnhallen, Aulen und andere Spielorte in eine Opernbühne.

So auch die Aula der Wümmeschule, wo die Junge Oper die Zauberflöte in der extra für Kinder modifizierten Version zum Besten gab: „Aus der Konkurrenz von Tag und Nacht, Gut und Böse, Leben und Tod, haben wir ein Miteinander gemacht, da alles einander bedingt, um existieren zu können. So haben wir auch die Königin der Nacht und Sarastro auf eine gleichberechtigte gemeinsame Ebene gestellt“, so die Junge Oper.

Deshalb würden in dieser Version die Arien „Der Hölle Rache...“ und „In diesen heil’gen Hallen“ fehlen.

Bei ihrem Gastspiel legte das Ensemble Wert darauf, nicht nur auf der Bühne zu agieren, sonderen auch mal mitten im noch jungen Publikum, aus dem auch ein paar Freiwillige auserkoren wurden, einen kurzen Part mitzuspielen.

Als jene Freiwillige aufgefordert wurden, sich zu melden, schnellten spontan viele Hände in die Luft. Als zur Bedingung gemacht wurde, dass jene Mitwirkende aber auch gut lesen können müssten, verharrten weitaus weniger Hände in der Luft. Aber für sechs Mitspieler hat es dann doch noch gereicht.

Ganz unwissend gingen die Kinder allerdings nicht in die Vorstellung. „Wir haben uns im Musikunterricht mit dem Thema vorab beschäftigt“, berichtet Kruhm. Dafür hatte die Schule sogar Vorbereitungsmaterial wie Noten und Texte aus Detmold bekommen.

Kruhm erklärt auch, wie es zu dem Kontakt gekommen ist. „Ich habe viele Jahre in Hessen unterrichtet und habe die Junge Oper dort bereits einmal gesehen und war begeisert.“

Und sie fand, dass den Schülern in Ottersberg und auch der Schule eine Oper gut zu Gesicht stehen würde. Und so hallte am frühen Morgen eine der meistaufgeführten Opern der Welt, die im Original etwa zweieinhalb Stunden dauert, in der Schulversion allerdings mit 70 Minuten auskam, durch die voll besetzte Aula.

• Weitere Informationen

www.jungeoper.de und auf facebook unter www.facebook.com/junge.oper.detmold/

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