Helga Lüth zeigt 32 Arbeiten im Ottersberger Rathaus

Modersohn als Vorbild

Susanne Stuwe-Thiel (links) entlockte Helga Lüth viele Dinge, die sie zur Kunst geführt haben. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Ottersberg. Selbstbewusst und überzeugt, von dem, was sie heute kann, stilsicher und immer offen für Entwicklungen, das ist der Weg, den die Quelkhorner Malerin Helga Lüth vor etwa 40 Jahren eingeschlagen hat und den sie bis heute konsequent verfolgt. Bis zum 15. November zeigt sie 32 ihrer Werke in Ottersberger Rathaus.

Die Quelkhornerin hat eine erstaunliche Karriere der künstlerischen Fortbildung hinter sich, die keineswegs abgeschlossen ist, sondern immer weiter verfeinert wird. Da war zunächst die Worpsweder Malerin Helga Hentschel-Holterdorf, dann der Fischerhuder Wolf-Dietmar Stock und der Verdener Michael Wöltjen, von denen sie lernte. Künstlergruppen wie auf dem Otterstedter Philipshof bei Herma Hinrichs und dem Worpsweder Malkreis boten darüber hinaus Gelegenheit zum Austausch mit anderen und die Chance, daran zu wachsen. Der Dialog mit anderen Kunstschaffenden war ihr immer wichtig und dient bis heute der Inspiration.

Lüth nimmt im Laufe ihrer Zeit, künstlerische Hürden, die nicht unbedingt bequem sind, aber die die Quelkhornerin nicht abschrecken, sondern sie in ihrer malerischen Entwicklung weiterbringen. Angefangen hat alles mit dem Werk „Mondnacht“ von Otto Modersohn. Es beeindruckte sie und so griff sie zu Pinsel und Farbe, um sich auszuprobieren. Dass dabei ein großes Talent freigesetzt wurde, ahnte niemand und wie viel Freude dabei entstehen würde, auch nicht.

Dabei ist die gelernte Versicherungskauffrau, die 1949 geboren wurde, noch lange nicht am Endpunkt ihrer Weiterentwicklung angekommen. Dafür ist sie zu neugierig, was die Kunst ihr noch zu bieten hat und ein Rundgang durch ihre neueste Ausstellung im Ottersberger Rathaus lässt vermuten, dass da noch allerhand kommt.

32 Bilder zeigt sie im Rahmen der Ausstellungsreihe „Künstler unter uns“ aus. Zu sehen sind im Foyer und im Ratssaal Bilder, die brandneu sind, aber auch Werke, die in den vergangenen fünf Jahren auf ihrer Staffelei im Hause auf dem Quelkhorner Berg entstanden sind: mediterrane Stadtansichten, Eindrücke aus Italien, Frankreich, aber auch aus Norwegen in überwiegend erdigen Tönen lassen einen modernen und überaus eigenwilligen Pinselduktus erkennen.

In ihrer jetzigen Schaffensphase verfremdet Lüth gerne, lässt aber die Gegenständlichkeit nicht völlig aus dem Blick, sodass man nicht von Abstraktion sprechen kann. Die Bilder spiegeln warmes Klima wider, Schatten und Licht wechseln sich ab, Konturen vermischen sich.

In ihren Bildern zeigt Lüth eine ganz eigene Handschrift, die heute nichts mehr mit ihren Anfängen zu tun hat. Formen, Farben und Stimmungen sind zu einem Ganzen komponiert und das bezieht sich auch auf ihre künstlerische Inspiration, die in jedes Werk einfließt. Lüth stellt nicht nur das dar, was sieht, sondern lässt auch Bilder einfließen, die ihr geistiges Auge beeinflussen.

Susanne Stuwe-Thiel, die seit Jahren die Kunstreihe „Künstler unter uns“ im Ottersberger Rathaus organisiert, initiierte zur Ausstellungseröffnung vor zahlreich erschienenen Gästen auch dieses Mal wieder einen interessanten Dialog, bei der die Künstlerin Einblicke in ihr Schaffen, aber auch in ihr privates Leben gab. Dabei wurde offenbar, dass Lüth seit 1987 eine rege Ausstellungstätigkeit betreibt und sich in der Region als Kunstschaffende einen Namen gemacht hat.

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