Grundschule Fischerhude: Drittklässler zwischen Kartoffeln, Kräutern und Tischkultur

Kochen mit jungem Gemüse

Die Drittklässler Jakob (links) und Samuel beweisen der Ernährungsberaterin Ira Wilkens, dass sie Kartoffeln ohne Blutvergießen schälen können. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Fischerhude. Gesunde Ernährung kann man nicht früh genug lernen, findet die Grundschule Fischerhude. Deshalb steht auf dem Stundenplan der Drittklässler einmal im Jahr gesundes Kochen. Mehr noch: Die Schüler bereiten zum Abschluss ihres Koch-Workshops ein komplettes Menü selbst zu und laden sich Gäste ein. So auch am vergangenen Freitag.

„Ich habe schon mal Kartoffeln geschält, ich weiß, wie das geht. Aber wenn ich mal in der Küche helfe, räume ich meistens den Geschirrspüler aus“, sagt Jakob, Schüler der Klasse 3a der Fischerhuder Grundschule. Er kennt sich aus mit Sparschäler und Messer. Samuel, sein Mitschüler, ebenfalls. Beinahe schon routiniert schälen die beiden rohe Kartoffeln, ohne sich in die Finger zu schneiden. Aus den Feldfrüchten sollen knusprige Backofenkartoffeln werden.

An anderen Tischen geht es derweil nicht ganz so flott zur Sache, aber helfende Hände von Müttern sorgen dafür, dass keine Gruppe zeitlich in Verzug gerät. Leckerer Quark mit frischen Früchten ist zügig angerührt, Gurken, Paprika und Möhren für buntes Knabbergemüse sind ruckzuck geschnitten, denn um 12 Uhr soll das Essen auf dem Tisch stehen. Mit viel Liebe und Geschick entstanden lustige Gesichter aus Gemüse auf dunklem Brot und auch ein frischer Salat durfte nicht fehlen.

Und das nicht nur für die Schüler, sondern auch für Gäste. Jedes Kind durfte einen Gast aus der Familie zum Essen einladen und dafür wurde ein Klassenraum in ein einladendes Restaurant verwandelt: Blumen, Tischdeko und Servietten, alles wurde hübsch arrangiert. Denn während in der Schulküche eifrig geschnippelt und gewürzt wurde, sorgte die erste Klassengruppe für Tischkultur. „Unterricht in Tischkultur gehört auch zu diesem Sachkundeprojekt. Es ist außerordentlich wichtig, dass die Kinder lernen, dass man sich Zeit für die Mahlzeit nimmt, dass man das Essen genießt und sich bei Tisch gut benimmt“, sagt Ira Wilkens, Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin, die seit Jahren in regionale Schulen geht, um Ernährungsunterricht abzuhalten. Dabei legt sie, ebenso wie die Schulen, großen Wert darauf, kein theoretisches, sondern praktisches Wissen zu vermitteln.

„Die Kinder sollen scharfe Messer in die Hand bekommen, sie sollen das Gemüse am typischen Geruch erkennen und den Unterschied in der Zubereitung von Kartoffeln oder Möhren erfahren. Sie sollen selber sehen, dass es notwendig ist, sich vorher die Hände zu waschen und auch ein Salatblatt aus der Hand probieren“, sagt Wilkens, die einen neuen Trend entdeckt hat: „Lange Zeit hat sich in Sachen gesunde Ernährung mit Fast Food, Schokoriegeln und anderen Dingen bei Kindern ein völlig falscher Kurs eingeschlichen und gefestigt. Das Resultat war Übergewicht, Desinteresse und sogar Krankheit. Der wendet sich inzwischen, Gott sei Dank. Der Anspruch an gute Ernährung wird jetzt mehr und mehr früh angelegt, sodass Kinder quasi in die Zusammenhänge hineinwachsen“, sagt sie. Nach ihrer Aussage nehmen die Schüler von diesem Sachkundeunterricht viel mit nach Hause. Es wird schon mal selbst geschaut, ob die Kartoffeln gar sind, ob die Paprika verbraucht werden müssen, oder ob für das Dressing die richtigen Kräuter da sind.

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