„Gesund-Region Wümme-Wieste“ geht ab 2023 in zweite Förderphase

Für mehr Lebensqualität

Marcel Bonse, Regionalmanagement bei der ILE-Region, gibt Auskunft über die neuen Fördermittel. Foto: Tausendfreund
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VON JUDITH TAUSENDFREUND

Ottersberg – Die Dorfregion Wümmewelten, bestehend aus den Ortschaften Ottersberg-Bahnhof, Posthausen und der benachbarten Gemeinde Hellwege, hat erst vor wenigen Wochen einen gemeinsamen Antrag auf Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Niedersachsen beim Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg eingereicht.

Schon länger wird dort zusammengearbeitet, noch länger besteht die Fördermöglichkeit über die „GesundRegion Wümme-Wieste-Niederung“. Dazu haben sich die Samtgemeinden Sottrum und Fintel, die Gemeinden Scheeßel und Gyhum sowie der Flecken Ottersberg und die Stadt Rotenburg 2007 als sogenannte LEADER-Region zusammengeschlossen.

Nun gibt es perspektivisch weitere Fördermöglichkeiten, die eine Förderperiode von 2023 bis 2027 betreffen, erklärt Marcel Bonse, Regionalmanager der „GesundRegion Wümme-Wieste-Niederung“. Rund sechs Millionen Euro Fördermittel wurden seit 2015 für 30 Projekte für die Region eingeworben.

Dabei gehört der regionale Zusammenschluss seit 2014 zur sogenannten ILE-Region. ILE steht für „Integrierte ländliche Entwicklung und ist ein Förderinstrument der Bundesländer und der Europäischen Union“, so Bonse. Somit greifen inzwischen zwei Förderprogramme: ZILE und LEADER. Beispielsweise läuft das Kultur- und Wohnprojekt „LebensArt“, das die Nachnutzung des alten Campus’ der Hochschule für Künste im Sozialen in Ottersberg zum Ziel hat, über diese Fördermittel.

Für die neue Förderphase ab 2023 können schon jetzt Anträge gestellt werden, allerdings ist der jährliche Antragsstichtag im ZILE-Programm der 30. September. Wahrscheinlich werden also die meisten Projekte erst zum kommenden Jahr hin beantragt werden. Innerhalb des LEADER-Programms können das ganze Jahr über Förderanträge gestellt werden.

Spannend ist jedoch, dass auch in der kommenden Förderperiode Ideen rund um die Dorfentwicklung, um Dienstleistungs- und Versorgungszentren, betreutes Wohnen, aber auch Gemeinschaftstreffs und Sportstätten gefördert werden können. Auch Dorfläden, Bäckereien und ähnliche Kleinstunternehmen der Grundversorgung können sich für eine Förderung bewerben – dies dürfte gerade in Zeiten der Energiekrise durchaus interessant werden. „Kommunen können maximal 700 000 Euro, Vereine maximal 200 000 Euro erhalten“, beziffert Bonse zwei beeindruckende Hausnummern in Sachen Fördertöpfe. In Kürze werde die neue Förderperiode in Ottersberg vorgestellt.

Kürzlich kam die Lokale Aktionsgruppe (LAG) der „GesundRegion Wümme-Wieste-Niederung“ zu einer ersten Sitzung zusammen, nachdem sie gemeinsam ihr Regionales Entwicklungskonzept (REK) erstellt hatte. Wie die Gruppe nun bekannt gab, begann das Treffen mit einer positiven Nachricht: Für das Konzept, das die LAG von November 2021 bis April 2022 mit einer Bürgerbeteiligung erarbeitet hat, sehe das Amt für regionale Landesentwicklung keinen Nachbesserungsbedarf. Demnach scheint die Aufnahme in das LEADER-Programm nur noch eine Formalie zu sein. Geplant sei, dass die Regionen im Januar 2023 nach Möglichkeit ihre Arbeit aufnehmen sollen.

In der Konsequenz würde der „GesundRegion“ dann ab 2023 ein Förderbudget in Höhe von rund zwei Millionen Euro zur Verfügung stehen. Das zugrunde liegende REK umfasst Handlungsfelder von Gesundheit über Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Wirtschaft bis hin zu Tourismus.

So enthält es einen Vorschlag, die Außenanlagen der Ottersberger Hochschule für Künste (HKS) so umzubauen, dass das Wasser bei Starkregen besser versickert. In den letzten Jahren hatten Foyer und Mensa des Hochschulgebäudes mehrfach unter Wasser gestanden.

Über die Auswahl der geeigneten Projekte entscheidet die Lokale Aktionsgruppe (LAG) mit Verwaltungsvertretern der beteiligten Kommunen sowie Wirtschafts- und Sozialpartnern, also Vertretern aus Vereinen und Verbänden, Initiativen und Interessengruppen. Am Ende wird die finanzielle Förderung vor allem Vereinen und Verbänden in den Ortschaften zugutekommen. So ergeben sich für gemeinnützige Akteure sowie Kommunen viele Möglichkeiten, das eigene Lebensumfeld aufzuwerten.

Tim Willy Weber, Vorsitzender der Lenkungsgruppe der „GesundRegion“ und Bürgermeister des Fleckens Ottersberg, freut sich über die guten Aussichten. „Die ‘GesundRegion’ ist ein Beispiel für die freiwillige und erfolgreiche Zusammenarbeit der Kommunen. Durch das LEADER-Programm wird diese noch enger werden“, so Weber. Gerade Ottersberg nutze die Möglichkeiten seit Jahren aktiv – „das wird sicher auch so bleiben“, so Weber.

„Dabei geht es nicht nur um die reine Förderkulisse, die Zusammenarbeit ist insgesamt vielfältiger geworden und die Vernetzung bringt uns auf vielen Ebenen weiter nach vorne“, betont er.

Weitere Infos

www.gesundregion.de

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