Der Landkreis Verden benennt drei Wolfsbeauftragte

Die Unaufgeregten

Helmut Meyer (von links), Wolfgang Mohr und Sarah Dierks sind seit Juli offizielle Wolfsberater im Landkreis Verden. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Landkreis Verden/Quelkhorn. Nach anfänglichen Aufregungen wegen durchziehender Wölfe im Landkreis Verden gibt es seit längerer Zeit keine Vorkommnisse, die für Unruhe unter der Bevölkerung und bei Viehhaltern sorgen. Dennoch, erwachsen gewordene Wölfe, die sich der Hierarchie gemäß von ihrem Rudel trennen müssen, ziehen umher, werden auf der Suche nach einem eigenen Revier hier und da gesichtet, hinterlassen Spuren und es gibt Risse, die für Unruhe sorgen. Umso besser, dass es mit Wolfgang Mohr aus Quelkhorn, Sarah Dierks aus Hülsen und Helmut Meyer aus Luttum nun drei offizielle Wolfsberater im Landkreis Verden gibt, die bei Sichtungen, Fragen nach Verhaltensweisen, Auffälligkeiten und Unsicherheiten zur Verfügung stehen.

In ehrenamtlicher Tätigkeit unterstehen die drei dem Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Hannover, dem als oberster Dienstherr Minister Olaf Lies vorsteht. Die Wolfsberater sind ehrenamtlich für einen Zeitraum für zwei Jahren offiziell bestellt und arbeiten dem Wolfsbüro zu. Sie sind nach dem Rückzug von Frank Fass, Betreiber des Wolfcenters in Dörverden-Barme, erste und lokale Ansprechpartner für Viehhalter und Privatpersonen, wenn es Bedarf gibt. Alle drei sind erfahrene Jäger, kennen sich in der Natur aus und wissen um Veränderungen sowie Vorkommnisse, die Spaziergängern so nicht auffallen.

Mit ihrem Mandat haben die neuen Wolfsberater, die in der Region um ihren Wohnort zuständig sind, die Aufgabe, die Rückkehr des Wolfes zu beobachten und sachlich zu begleiten. Diese Aufgaben hat das Umweltministerium vorgegeben. Dazu gehört die Unterstützung des Monitorings durch eine kontinuierliche Datenerhebung zu wild lebenden Wölfen wie die Aufnahme und Überprüfung von Wolfssichtungen, Sicherung von Spuren und Kot sowie die Aufnahme von Wildtierrissen. Die Beurteilung nehmen dann Experten vor und ausschließlich sie erteilen dann dazu Auskünfte.

Wolfsberater unterstützen und beraten darüber hinaus Nutztierhalter beim Zaunbau zum Herdenschutz vor Wolfsangriffen. Dazu wird das Wolfsbüro bei der amtlichen Dokumentation von Nutztierrissen unterstützt, die Berater arbeiten den Experten quasi vor Ort zu. Sie sichern als Erste den Tatort, dokumentieren den Riss und übermitteln den Befund an das Wolfsbüro. Weiter sind die Wolfsberater Ansprechpartner für die Öffentlichkeit in Wolfsfragen und Bindeglied zu anderen zuständigen örtlichen Behörden. Wie das zu geschehen hat, wurde den Beratern in ihrer umfangreichen Ausbildung vermittelt. Auf Nachfrage geben sie auch gerne Tipps für die Verhaltensweise von Menschen, sollten sie einem Wolf begegnen: „Bleiben sie ruhig und halten sie Abstand. Rennen sie nicht weg, sondern gehen sie langsam rückwärts. Wenn sie sich unwohl fühlen, machen sie durch Rufen oder lautes Klatschen auf sich aufmerksam. Füttern sie das Tier unter keinen Umständen und lassen sie keine Abfälle und Essensreste liegen“, sagt Mohr. „Wer Wölfe füttert, gewöhnt die Tiere an die bequeme Nahrungsquelle. Dann können Wölfe aufdringlich und eventuell gefährlich werden, während sie sonst in der Regel keine Gefahr für den Menschen darstellen. Die Tiere gehen den Menschen normalerweise aus dem Weg, wobei junge Wölfe neugieriger sein können als erwachsene Tiere“, ergänzt Meyer.

Dierks, die Dritte im Bunde, verfügt allein schon über ihren Beruf als Tierarzthelferin über viel Fachwissen zum Thema Wolf. Sie klärt gerne über Verhalten, Instinkte und Vorgehen der Wildtiere auf und wie es von vielen Menschen oft falsch verstanden und interpretiert wird.

• Das Wolfsportal des NLWKN bietet unter www.der-wolf-in-niedersachsen.de ausführliche Infos und unter www.wolfsbüro.nlwkn.niedersachsen.de sind die lokalen Ansprechpartner zu erreichen.

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