Christgeburtspiel nach Oberuferer Vorbild auf Parzival Hof

Festliche Stimmung

Schwäbischer Dialekt in Quelkhorn: Das Christgeburtspiel der Kumpanei des Parzival-Hofes verzauberte die Besucher ein ums andere Mal. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Quelkhorn. Wenn die Oberuferer Weihnachtsspiele auf dem Veranstaltungskalender des Quelkhorner Parzival-Hofes stehen, herrscht im Festsaal des Bauernhauses volles Haus. Parkplätze sind rar, im Saal gibt es nur noch Stehplätze, dafür aber eine festliche Stimmung, die Weihnachten fast greifbar erscheinen lässt.

Die Kumpanei, eine Schauspielertruppe aus Bewohnern, Mitarbeitern und Freunden der Einrichtung widmete sich zwei Tage vor dem Fest der Christgeburt, ein Stück, was bereits mehrfach mit großem Aufwand aufgeführt wurde, in diesem Jahr aber seinen Schwerpunkt auf die Schafhirten legte, die auf Aufforderung des Erzengel Gabriel zum Stall in Bethlehem geleitet wurden.

Mit feierlichem Gesang in donauschwäbischem Dialekt zog die Kumpanei begleitet vom Erzengel, der einen prächtigen Stern mit sich führte, zunächst durch den Saal, um dann die Bühne dem heiligen Paar zu überlassen. Josef und die hochschwangere Maria, auf dem Weg zur Volkszählung, die von Kaiser Augustus angeordnet war, fanden kein Quartier. Alle Herbergsväter wiesen das Paar, obwohl die Zeit für Maria beschwerlich und knapp wurde, weil die Geburt Jesu unmittelbar bevorstand. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als ihr provisorisches Lager in einem Stall aufzuschlagen. Besitz hatten sie nicht, nur einen Esel, den Josef bereit war, am nächsten Tag an einen Schlachter zu verkaufen, um wenigstens etwas Geld zu haben. Dazu kam es nicht mehr, denn still und leise kam das Christkind zur Welt und der Erzengel verkündete seine Geburt.

Er traf dabei auf Schafhirten auf einem Feld vor der Stadt und dieses Hirtenspiel wurde nun, nachdem die Kumpanei das Paradiesspiel und das Freikönigsspiel in den Jahren zuvor mit großem Erfolg aufgeführt hat, zum Mittelpunkt. Mit eindrucksvoller sprachlicher Ausdruckskraft brachte die Kumpanei die legendäre Christgeburt auf die Bühne und widmete sich dabei dem Dialekt, der in den Mysterienspielen, wie sie im Mittelalter aufgeführt wurden, häufig gesprochen wurde. Keine leichte Aufgabe, zumal einige Schauspieler viel Text zu sprechen hatten. Die Hirten, in den Spielen neben den Königen, dem heiligen Paar und der ganzen Pracht der Ausgestaltung eher Beiwerk, beeindruckten durch eine dynamische Darstellung. Sie gaben Einblick in ihr karges Leben, das von ihren Herden bestimmt wurden. Die Geschenke, die sie Maria, Josef und dem Kind darbrachten, spiegelten ihre Armut wieder. Einer der Hirten gab ein Fläschen Milch, ein anderer Wolle, um das Kind zu wärmen, wiederum ein anderer brachte ein Lamm dar – alles Kostbarkeiten, die sie selbst kaum entbehren konnten.

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