Buthmanns Hof eröffnet Saison mit Malerei, Fotografie und Kalligrafie

Die Kunst der Natur

Die Besucher von "Natur als Sinnbild des Lebens" zeigten sich von den Werken begeistert. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Fischerhude (kr). Nicht kleckern, sondern klotzen, mögen sich die Ausstellungsmacher des Fischerhuder Kunstvereins im Buthmanns Hof zur Saisoneröffnung 2018 gesagt haben. Mit gleich vier Ausrichtungen, die die Natur als Sinnbild des Lebens und in der künstlerischen Darstellung in den Mittelpunkt stellen, gestaltete sich die Ausstellungseröffnung am vergangenen Sonntag zu einem Treffpunkt für Kunstfreunde auf regionaler und überregionaler Ebene.

Musikalisch umrahmt von der Dipshorner Flötistin Gudrun Wagner führten Wolf-Dietmar Stock als Vorsitzender des Kunstvereins und Uwe Bölls in die Ausstellung ein und bereiteten das Publikum auf einen visuellen Kunstgenuss vor, der traditionelle und zeitgenössische Kunst aus Fischerhude bietet.

Während im neuen Raum Kalligrafie von Ahmad Tavakkoli sowie einige Rakubrände von Claudia Craemer ausgestellt sind, ziehen ältere und neue Bilder von Mitgliedern des Kunstvereins, darunter auch Fotografien von Werner Rohde, die Aufmerksamkeit auf sich. Im Giebel, einem feinen Forum, das zeitgenössischer Kunst vorbehalten bleibt, zeigt Elke Hellas Markopoulos Pflanzenzyklen mit unterschiedlichen Stilmitteln.

Das Herzstück der Ausstellung ist jedoch die Bilderschau von Malern der ersten Generationen, die in Fischerhude arbeiteten. Ihren Werken ist der große Galerieraum vorbehalten. Mit sehr viel Fingerspitzengefühl konzipiert, bietet die Ausstellung die Möglichkeit, sich in die Arbeitsweise der Maler hineinzudenken, die seinerzeit den Akademien den Rücken kehrten, um die ganze Fülle der Natur direkt zu erleben und in eigener Sichtweise auf die Leinwände zu bringen. Prominente Namen wie Heinrich Breling, Otto Modersohn, Fritz Cobet, August Haake und Helmuth Westhoff sind auf den auf kleinen Schildchen neben den Bildern zu lesen, wobei einige der Werke so bekannt sind, dass auf den ersten Blick zu erkennen ist, wer dort mit Pinsel und Palette gearbeitet hat.

Hans Buch (1889 bis 1955), der 1949 eine alte Weide an der Wümme malte, legte seine ganze Faszination für die Natur in kräftige Grüntöne vor blauem Himmel, gestattete sich aber auch ein Stück weit künstlerische Freiheit in der Darstellung.

Hermann Angermeyer (1876 bis 1955) malte in einer von anderen Malern nie erreichte Farbgebung Fischerhuder Wiesen im Morgennebel. Erdige braune Töne, verschwommene Konturen, Tiere im Dunst des heraufziehenden Tages und ein Himmel, der von einem sanften, verhaltenen leuchtenden Gold der aufgehenden Sonne durchzogen ist, machen seine Bilder einzigartig.

Auch Helmut Westhoff (1891 bis 1977) bedeutete der Dialog mit der Natur viel. Die üppige Vegetation an der Wümme, überhängende Bäume, durchscheinendes Wasser spiegelt die Natur wider, die es in einzelnen Sichtachsen in der Niederung bis heute so gibt.

„Leere Lichtung“ titelt ein Werk von Werner Zöhl (1926 bis 2012). Bäume dicht an dicht lassen keinen Raum für Menschen, scheinen ein eigener Kosmos zu sein. Allen Malern der ersten und folgenden Generationen war es wichtig, in ihren Bildern nicht das Gesehene abzubilden, sondern sich in die Natur hineinzulauschen, und das Erfahrene umzusetzen, war der Tenor der Ausstellungsmacher.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 27. Mai.

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