Benny-Grenz-Trio begeistert live im Tonstudio

Jazz und Swing und Weihnachten

Mit ihrer weichen Stimme bildete die Detmolder Musikerin Gabriela Koch das Herzstück des Studiokonzertes. Foto: Elke Keppler-Rosenau
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Ottersberg (kr). Im Ottersberger Tonstudio „Hire“ von Christian Mayntz werden gerne auch einmal Konzerte live mitgeschnitten. So auch am vergangenen Samstag, als sich das Benny-Grenz-Trio mit der Sängerin Gabriela Koch traf und weihnachtliche Weisen live vor einem gespannt lauschenden Publikum zum Besten gab.

„Christmas swingt,“ titelte das Konzert, für das Benny Grenz viele ohrgängige Melodien vom musikalischen Himmel herabrieseln ließ. Er selbst am Klavier, Mario Emde mit seinem gewaltigen Kontrabass und Julian Nicolaus am Schlagzeug bildeten den perfekten Rahmen für Gabriela Koch, die mit ihrer roten Schleife um die Taille wie ein personifiziertes Weihnachtsgeschenk daherkam. Bei „Santa Claus is coming to town,“ „Let it snow“ und dem unvermeidlichen “Rudolf the red nosed reindeer”, wurde es augenblicklich weihnachtlich.

Zwar handelte es sich bei diesen Musikstücken ausschließlich um sogenannte Weihnachtsklassiker, die aus der Zeit im Dezember nicht wegzudenken sind, dennoch mit swingender und jazziger Note aufgepeppt, bekommt man sie nicht alle Tage in dieser Qualität zu hören. Die schmeichelnde und überaus kraftvolle Stimme von Koch, die es, wie Benny Grenz humorvoll anmerkte, es inzwischen sieben Jahre lang mit dem Trio aushält, ergänzte sich mit den Instrumentalisten. Als die Dozentin für Querflöte an der Musikfachhochschule Detmold ihre silber-blitzende Querflöte ansetzte, steigerte das den Ohrenschmaus. Das Trio und die Sängerin erwiesen sich als eingespieltes Team, kein Wunder, stehen alle vier doch seit 2011 regelmäßig zusammen auf der Bühne und heimsen einen Erfolg nach dem anderen ein. Mit dem schwedischen Stück „När juldags morgon glimmar,“ entführte Koch die Zuhörer in die Tiefen der skandinavischen Wälder und legte dabei ein ganz besonderes Timbre in ihre Stimme. Schnee, vereiste Seen, Berge und Täler in Einsamkeit erschienen vor dem geistigen Auge derer, die sich ganz der Musik hingaben. Benny Grenz griff danach in die Tasten und ließ „Home“ hören, einen Song, der die Freude über ein gemütliches Daheim ausdrückte, über Familie und die Zufriedenheit des Zusammenseins. Ein anderes Stück thematisierte die Traurigkeit darüber, wenn ein Mensch, der immer seinen Platz in dieser Mitte hatte, plötzlich nicht mehr dabei ist. Eigene Arrangements wechselten sich ab mit bekannten Standards und verwoben den Sound des Trios mit der facettenreichen Stimme von Koch und erzeugten einen harmonischen, aber stets abwechslungsreichen Gesamtklang. Der Swing beinhaltete tausend Zwischentöne, Windungen und Wendungen, sodass das Publikum wie auf einer Welle von Musik getragen wurde.

Kurzum: Akustisch perfekt und dennoch weihnachtlich intim ließen Benny Grenz und seine Mitstreiter dieses Konzert zu einem audiophilen Erlebnis werden.

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