Ottersberg – Für Fahrer von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen steht auf dem Parkplatz am Rathaus in Ottersberg eine öffentliche Ladesäule mit zwei Typ-2-Steckdosen zur Verfügung. Diese Säule jedoch sorgt für Ärger. Säulennutzer Michael Wegener dazu: „Die Säule am Rathaus ist seit mehr als fünf Monaten defekt, es funktioniert an dieser nur noch eine Steckdose. Dies hat zur Folge, dass es zu unzumutbaren Wartezeiten für E-Mobilisten kommt.“
Doch nicht nur das ärgert Wegener: „Mehrere Nachfragen bei dem Betreiber Elektrizitätswerk Ottersberg (EWO) ergaben die lapidare Antwort, dass der Hersteller ,im Moment’ nicht in der Lage sei, das Gerät zu reparieren.“ Wegener ergänzt: „So wird die Energiewende nicht funktionieren.“
Helge Dannat, Betriebsleiter der EWO, das für die Säulen verantwortlich zeichnet, bestätigt das von Wegener benannte Problem. Er teilt gegenüber der Rundschau mit: „Die Reparatur der Ladesäule kann aufgrund fehlender Ersatzteile nicht durchgeführt werden. Die derzeitige Weltmarktsituation führt dazu, dass wesentliche Materialen, darunter Halbleiter, nicht geliefert werden.“ Untätigkeit weist Dannat aber von sich: „Wir befinden uns im direkten Kontakt zum Hersteller der Ladesäule und haben ihn bereits mehrfach kontaktiert. Der Hersteller ist jedoch auf vorgelagerte Lieferanten von Bauteilen aus dem Ausland angewiesen.“ Dieses Problem betreffe aber nicht nur die Ladesäule auf dem Rathaus-Parkplatz. Dannat erklärt: „Die Engpässe betreffen auch Wallboxen, sodass es dabei auch sehr lange Lieferzeiten gibt.“ Wer heute eine Wallbox bestellen würde, müsste mit einem Liefertermin im Frühjahr des nächsten Jahres rechnen, berichtet er. Eine weitere intakte Ladesäule befindet sich in Fischerhude auf dem Parkplatz in der Dorfmitte. Zusätzliche Ladestationen sind im Flecken derzeit zwar angedacht, aber „das E-Werk als Eigenbetrieb ist von einigen Förderverfahren für Ladesäulen ausgenommen. GmbHs haben es da leichter“, berichtet Dannat. bb
