(hb). "Wir kamen als Bekannte und gehen als Freunde". Sittensens Samtgemeindedirektor Frank Wallin brachte es auf den Punkt. Er war zusammen mit dem stellvertretenden Samtgemeindebürgermeister Gottfried Henkis und den beiden Ratsmitgliedern und Dolmetschern Eugen Schmeichel und Hans Roesch zu Gast in der neuen Sittenser Partnergemeinde Dzierzgon (ehemals Christburg) in Polen. Mit dabei war exklusiv auch die Rotenburger Rundschau.
Es war am Donnerstag, 16. November, um 9.37 Uhr im Rathaus Dzierzgon, als Bürgermeister Piotr Lacny, der Ratsvorsitzende Norbert Lipp und Frank Wallin den Partnerschaftsvertrag unterzeichneten, den die Sittenser ausgearbeitet hatten. Sittensens Samtgemeindebürgermeister Johannes Klindworth, der leider verhindert war, hatte schon zuvor unterschrieben. Er wurde bei der Polen-Reise bestens von seinem Stellvertreter Gottfried Henkis vertreten. Bürgermeister Piotr Lacny war sichtlich erfreut über den Besuch aus Sittensen und überwältigt von der Tatsache, daß die deutschen Gäste sogar den Partnerschaftsvertrag, eine Eiche als Symbol der Freundschaft und zwei Schilder mitgebracht hatten. Lacny: "Wir haben wirklich nur positive Erinnerungen an Sittensen. Dieser Besuch wird unsere Freundschaft weiterentwickeln." Gottfried Henkis war erfreut über den freundlichen Empfang und die schöne Unterbringung. Er wünscht sich von ganzem Herzen, daß die Partnerschaft in Zukunft mit Leben erfüllt wird und betonte (draußen regnete es in Strömen): "Der Himmel weint, aber wir haben heute Grund zur Freude." Auch für den Ratsvorsitzenden in Dzierzgon, Norbert Lipp, war es ein "erfreulicher und historischer Tag". Miroslaw Wierzycki, der sich auf polnischer Seite in Zukunft intensiv für die Partnerschaft mit Sittensen einsetzen will, erklärte, daß die Partnerschaft von unten wachsen müsse. Den Worten müßten auch Taten folgen, die Bevölkerung müßte sich näher kennenlernen. Und so wurde auch schon konkret geplant. Wenige Wochen vor Ostern ist eine große Ausstellung von Dzierzgoner Künstlern im Sittenser Heimathaus geplant. Dabei sollen dann Bilder, Skulpturen und Kunsthandwerk zu sehen sein. Außerdem ist zu Himmelfahrt ein Besuch einer Delegation aus Sittensen in Dzierzgon geplant. Dabei sollen unter anderem Vertreter von Sport, Landwirtschaft, Schule und Feuerwehr mitfahren, um Kontakte zu knüpfen. Die Polen wünschen sich außerdem ein Fußballspiel zwischen zwei Schulmannschaften. Zudem soll es gegenseitige Besuche bei großen Festen geben. Neben den Gesprächen stand auch das Kennenlernen der Umgebung auf dem Programm. Besichtigt wurden eine große Zementfabrik, eine Textilfabrik (in der für den deutschen Quelle- und Otto-Versand gearbeitet wird) und auch ein Pflanzenproduktions-Betrieb. Zu den wichtigsten Programmpunkten zählte ein Besuch eines Waisenhauses. Für die Kinder hatten die Sittenser Weihnachtspakete mitgebracht, die Kinder schenkten ihren "deutschen Freunden" symbolisch rote Plüsch-Herzen. So war der Besuch in Polen von viel Menschlichkeit und Freundschaft geprägt. Die Sittenser Delegation war begeistert von der Gastfreundschaft und kehrte mit vielen Eindrückem im Gepäck heim.
