Eine Reportage von Malte Palm

"Alle ins Gold"

Mittwochs ab 18 Uhr und sonntags ab 10 Uhr wird in Borchel ein Außenstehender wieder an die alten Zeiten von Robin Hood und Wilhelm Tell erinnert. Da sieht man dann Menschen unterschiedlichster Altersklassen, männlich und weiblich, mit Pfeil und Bogen in Richtung Dorfgemeinschaftshaus gehen: Trainingsstunden bei der Bogensportabteilung des Schützenvereins Borchel sind angesagt.

Dabei ist die Bogensportabteilung der Borcheler Schützen noch garnicht so alt. Angefangen hatte es auf Initiative des zweiten Vorsitzenden Hans-Hinrich Dunker am 1. September 1996 mit einem Schnuppertag und zwar mit von den Unterstedter Bogenschtzen geliehenen Pfeilen und Bögen. 55 Interessenten waren gekommen und 20 von ihnen traten gleich als aktive Bogenschützen dem Verein bei. Bereits im November wurden erste Vereinsmeisterschaften ausgetragen und im Dezember konnte an den FITA (internationaler Verband für Bogenschießen) -Kreismeisterschaften in Unterstedt teilgenommen werden. Drei Borcheler wurden gleich Kreismeister und einer von ihnen, Christian Jäger, konnte sich in der Schülerklasse A für die Landesmeisterschaften in Northeim qualifizieren. Von 27 Schützen erreichte er dort den beachtlichen vierten Platz. Bei den jüngsten Kreismeisterschaften für das Sportjahr 1998 konnten die Borcheler Schützen in der Sporthalle der Theodor-Heuß-Schule, sogar vier von acht Finalplätzen belegen. Inzwischen haben die Borcheler "Robin-Hood-Jünger" Kontakte zu auswärtigen Vereinen, wie zum Beipiel mit Lehrte, auch schon angeknüpft. Ebenso nahmen sie im letzten Jahr mit elf Schützen am 3. internationalen Islandturnier der Hamburger Bogenschützengilde, in Hamburg-Langenhorn teil. Selbst aus Island kommen dahin einige der über 200 Teilnehmer (mehr als bei der Deutschen Meisterschaft). Kein anderer als der Borcheler Christian Jäger konnte hier in der Schülerklasse den zweiten Platz belegen. Der Bogensport bekommt überall langsam Aufwind, freut sich Spartenleiter Dunker. Auch die Visselhöveder haben seit Herbst 97 eine Bogensportabteilung gegründet. Zu allen Trainings-Veranstaltungen kann in Borchel eine sehr gute Beteiligung festgestellt werden und auch die Geselligkeit kommt dabei nicht zu kurz. In diesem Jahr legte der Borcheler Schützenverein (nicht nur die Bogenschützen) in vielen Stunden Eigenleistung einen Bogen-Schießstand im Freien an. Eröffnung soll im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Sportverein Borchel, Motto: "Borcheler Vereine stellen sich vor", am 14. Juni sein. Dann können auch im Freien, auf sechs Scheiben, mit Pfeil und Bogen alle erforderlichen Disziplinen ausgeschossen werden. Voraussetzung für das Bogenschießen sei ein gesunder Körperbau und ein Mindestalter von 12 Jahren (in Ausnahmefällen 10 Jahre), sagt Hans-Hinrich Dunker. "Mit dem Bogenschießen kann man nach einem anstrengenden Arbeitstag, manchmal sogar schon mit einem einzigen Satz von sechs Pfeilen, eine sehr schnelle Entspannung, erstaunliche Ruhe und sein inneres Gleichgewicht wiederfinden", so Dunker. Bogenschießen bedeute Konzentration und Selbsterfahrung. Muskelpartien wie Rücken und Nackenmuskulatur, werden dabei angespannt und für manchen sei es sogar eine richtige Therapie, erklärt Dunker. Für jede Körpergröße und Muskelkraft gibt es angepaßte Bogen. Benutzt werden überwiegend zwei Bogenarten: der Olympische Bogen, bei dem über die gesamte Auszugslänge immer die gleiche Kraft aufgewendet werden muß; und der Com-poundbogen, dessen Auszug mechanisch durch ein System von Exzenterrollen verändert wird. Jeder dieser Bogenarten hat eigene Wettkampfbedingungen. Ein Anfäger muß etwa 1.500 Mark für seine Erstausrüstung ausgeben. Die gängige Praxis sei aber, so Dunker, sich zu Anfang bei einem Waffenhändler entsprechende Bogen, für eine halbjährlichen Leihgebühr von 60 bis 150 Mark zu mietet. Wenn sich jemand für den Bogensport in Borchel interessiere, dann brauche er erst einmal nicht an`s Geld zu denken, erklärt der Spartenleiter. Er hat nämlich die Möglichkeit, ein Vierteljahr lang kostenlos, unter fachlicher Anleitung an den obengenannten Trainingsterminen auf der Schießanlage im Dorfgemeinschaftshaus teilzunehmen, um sich dann zu entscheiden, ob es der richtige Sport für ihn ist. Das dazu nötige Sportgerät wird für diese Zeit auch kostenlos vom Verein gestellt. Die Borcheler Bogenschützen freuen sich über jeden Neuzugang. Die Aufnahmegebühr beträgt für über 18jährige 100 Mark, der Jahresbeitrag ebenfalls 100 Mark. Schüler und Jugendliche bis 16 Jahre sind frei. 16- bis 18j"hrige zahlen halbe Beiträge. Nähere Informationen erteilt Hans-Hinrich Dunker, Telefon 04268/1233.

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