Freiwillige unterstützen die pädagogische Arbeit der Gemeinde

Ohne sie geht nichts

Drei von insgesamt elf Freiwilligen, die ihre Zeit in den Dienst der Samtgemeinde stellen: Dana Bohatsch (von links), Imke Schubert und Maria Meyer unterstützen die Arbeit in den örtlichen Kindergärten. Fotos: Jens Lou00ebs
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Lauenbrück. „Für mich war das eine Art Entscheidungshilfe, weil ich zwischen zwei Bereichen stand und so noch einmal ein Jahr lang die Arbeit im Kindergarten genau unter die Lupe nehmen konnte“, erklärt Dana Bohatsch, die ihren Dienst in der Löwenburg ableistet. Maria Meyer aus Stemmen, die ebenfalls als „Löwenbändiger“ tätig ist, nutzt das Jahr als Bundesfreiwillige, um die Zeit bis zum Ausbildungsbeginn zu überbrücken. Imke Schubert aus Scheessel entschied sich bewusst für den Kindergarten als Einrichtung, um sozusagen im Rahmen eines einjährigen Praktikums herauszufinden, ob sie den Beruf als Erzieherin erlernen möchte.

14 Stellen für Freiwillige hat die Samtgemeinde Fintel ausgeschrieben, elf davon sind aktuell besetzt. Je nach Größe der Einrichtung können ein oder zwei Freiwillige dort die Arbeit des Teams unterstützen. Die Dauer des Dienstes rangiert auf dem Gebiet der Samtgemeinde zwischen sechs und zwölf Monaten. Die Einrichtungen auf dem Gebiet der Samtgemeinde sind auf den sozial-pädagogischen Bereich reduziert, da sich andere Stellen entweder nicht ergeben oder vom Bundesfreiwilligendienst nicht als Einsatzorte vorgesehen sind. Die Samtgemeinde besitzt keine Berufsfeuerwehr, sonst hätte sie dort eventuell noch Stellen schaffen können, so Kim Holsten von der Verwaltung der Samtgemeinde.

„Zu Beginn des Freiwilligenjahres war ich mir noch nicht sicher, ob ich mir diese Ausbildung so zutraue, aber nach mehr als einem halben Jahr Mitarbeit im Team weiß ich jetzt, dass ich diese Ausbildung machen möchte“, bestätigt Schubert. Als einzige kann sie auch an den Meetings des Kita-Teams teilnehmen, weil der Kindergarten in Vahlde bereits um 14 Uhr schließt und sie somit bei einer 35-Stunden-Woche bleibt.

„Wenn ich einkaufen gehe oder nur mal schnell durchs Dorf, dann ist es immer wieder schön, den Kindern zu begegnen. Die freuen sich dann und sagen Hallo, und auch die Eltern sind immer begeistert.“ Bohatsch meint, sie freue sich immer, ihre Schützlinge auch außerhalb der Kita zu treffen, dabei habe sie zuvor „vielleicht zehn Prozent der Kinder gekannt“. Als einzige von den Dreien, die direkt aus Lauenbrück kommt, habe sie natürlich auch die besten Chancen, außerhalb der Kita auf Eltern und Kinder zu treffen. Aber auch Meyer zeigte sich überrascht, wie häufig man sich außerhalb des Arbeitstages über den Weg laufe. „Vorher ist mir das gar nicht aufgefallen, dass das hier so irre viele Kinder sind“, meint sie und lacht.

Unterschiede in Bezug auf die Autorität im Kindergarten bemerke keine von ihnen, da sind sich alle drei einig. Interessant sei aber die Tatsache, dass die Kinder sehr häufig zunächst zu ihnen kämen, wenn es darum geht getröstet zu werden. „Wenn es Auseinandersetzungen gibt, habe ich das Gefühl, dann kommen sie zuerst zu uns, weil sie wissen, dass wir in dem Moment auch Zeit haben, das Ganze fair und ruhig zu klären“, räumt Bohatsch ein. „Auch aus den Kindergärten und von Eltern bekommen wir die Rückmeldung, dass die Kinder die Bufdis gerne als Trostspender und erste Anlaufstelle bei Problemen nutzen“, meint Holsten. Die Aufgaben der einzelnen Freiwilligen gehen aber weit darüber hinaus und decken zumeist das gesamte Tätigkeitsfeld ab, dass die angestellten Erzieher auch zu leisten haben. Die Freiwilligen selbst könnten an den meisten Orten direkt Einfluss auf ihr Aufgabengebiet nehmen, sind sich alle drei einig.

Die Mitarbeit und Unterstützung der Freiwilligen wird von den Einsatzstellen wohlwollend aufgenommen, die Bufdis seien eine ganz große Unterstützung, ohne die viele Abläufe nicht so durchgeführt werden könnten wie gewünscht, so Holsten. Zudem sei der Bundesfreiwilligendienst eine Art Akquise für erzieherischen Nachwuchs. „Der Markt für diese Fachkräfte ist im Moment eher angespannt. Von daher ist der Freiwilligendienst für unsere Einrichtungen auch eine Möglichkeit sich zu präsentieren“, meint die Verwaltungsangestellte. „Auch bei mir kommt die Rückmeldung an, dass die Freiwilligen in den einzelnen Einrichtungen gerne gesehen sind.“ Nach dem Start an der Finteler Grundschule im Jahr 2012 habe sich das Modell sukzessive erweitert, heute sind es insgesamt 14 freie Stellen. Sechs bis acht Wochen dauere es in etwa von der ersten Idee bis zur Genehmigung der Einsatzstelle durch das Bundesministerium. Der Aufwand für die Verwaltung sei somit zwar nicht von der Hand zu weisen, es lohne sich aber für alle Seiten. „Kreisweit hat die Samtgemeinde damit eine Art Alleinstellungsmerkmal“, resümiert Holsten. „So viele freie Stellen bietet keine andere Gemeinde an.“

Den Bufdis selbst bietet die Gemeinde während dieses praktischen Jahres die Möglichkeit im Rahmen der Bildungstage einen Übungsleiterschein zu machen, der dann über das Freiwilligenjahr hinaus Gültigkeit hat.

Bohatsch, Meyer und Schubert jedenfalls sind froh, diesen Schritt gemacht zu haben, auch wenn zwei von Ihnen nicht den Weg als Erzieherinnen einschlagen möchten. „Es war in jedem Fall eine Erfahrung, die unsere Entscheidungen beeinflusst und uns vorangebracht hat“, sind sich alle drei Bufdis einig.

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