Bürgermeister Weber reagiert auf Kritik an geplantem RSV-Zuschuss

„Win-win für RSV und Stadt“

Die Umkleidekabine des RSV sorgt in diesen Tagen für Diskussionsstoff.
 ©Dennis Bartz

Rotenburg (r/db). „Es bedarf einiger Klarstellungen, damit in der Öffentlichkeit kein falscher Eindruck über eine angebliche Bevorzugung des Rotenburger Sportvereins entsteht“, schreibt Bürgermeister Andreas Weber gestern Nachmittag in einer Pressemitteilung. Damit reagierte Weber auf die aufkommende Kritik an dem vom Sportausschluss empfohlenen nachträglichen Zuschuss zum Bau des RSV-Umkleidegebäudes. 72.000 Euro soll der Rotenburger SV erhalten.

„Das alte Umkleidegebäude auf dem Sportplatz in der Ahe entsprach seinerzeit nicht mehr den energetischen und räumlichen Anforderungen“, erinnert Weber. Daher habe sich die Stadt Rotenburg Ende der 1990-er Jahre mit der Planung eines neuen Umkleidegebäudes befasst.

Die Sportanlage werde von unterschiedlichen Sportvereinen sowie auch von den örtlichen Schulen als Wettkampf- und Trainingsstätte genutzt und sei nicht eine Sportanlage des RSV. „Das Umkleidegebäude ist allen Rotenburger Vereinen zugänglich“, betont Weber. Der RSV habe keinen Nutzervorrang mit Ausnahme bei Heimspielen der 1.Herren-Fußballmannschaft. Die Ausübung des Hausrechts obliege jedoch alleine der Stadt. Von daher sei die Stadt Rotenburg in der Pflicht gewesen, dort auf ihre Kosten für Abhilfe zu sorgen. Trotzdem sei seinerzeit der RSV auf die Stadt zugekommen und habe ein eigenes Konzept vorgetragen, das auch Eigenleistungen in erheblicher Höhe beinhaltete. Von Vorteil sei zudem noch die Tatsache gewesen, dass dem RSV 200.000 DM (rund 102.000 Euro) als Zuschuss vom Landes- bzw. Kreissportbund in Aussicht gestanden hätten. „Diesen Zuschuss hätte die Stadt als Träger der Maßnahme nicht erhalten können“, erläutert Weber. Natürlich habe der RSV im Blick, durch die Einbringung der Eigenleistungen Barmittel zu erhalten und damit Schulden zu tilgen. „Die Mitglieder haben ihre Arbeitsleistungen sicherlich auch nur erbracht, um ihrem Verein in der wirtschaftlichen Notlage zu helfen und nicht, um der Stadt Geld zu sparen“, betonte Weber. Die Stadt habe durch die Umsetzung dieses Konzeptes jedoch mehr als 275.000 Euro gespart. Es sei also eine völlig legitime Win-win–Situation für RSV und Stadt gewesen. Leider seien vom Landes- beziehungsweise Kreissportbund statt der angekündigten 100.000Euro nur 25.000 Euro geflossen. „Der RSV hätte eigentlich gleich bei Bekanntwerden dieser Tatsache an die Stadt herantreten sollen, um diese Deckungslücke zu schließen“, so Weber. Schließlich sei diese ein wesentlicher Bestandteil der Vereinbarung mit dem RSV gewesen. Das habe der Verein aber nicht getan und die Stadt habe hier von sich aus auch nichts unternommen. Weber: „Von daher halte ich es für eine moralische Verpflichtung der Stadt gegenüber dem RSV, nun diese Deckungslücke noch nachträglich zu schließen.“ Weber ging auch auf den Bau der Turnhalle der SG Unterstedt ein. Vereinsvorsitzender Werner Hölldobler hatte in der vergangenen Wochen öffentlich damit gedroht, zurückzutreten, falls der RSV den Zuschuss erhalte. Weber: „Der Bau der Turnhalle der SG Unterstedt erfolgte in erster Linie im Interesse des Vereins. Von daher war wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung der Baumaßnahme auch die Bereitschaft der SG Unterstedt erhebliche Eigenleistungen zu erbringen.“ Der Verein unter dem damaligen Vorsitzenden habe die Unterstützung der Stadt beziehungsweise des Ortsrates in Höhe von ursprünglich 525.000 DM (268.428,24 Euro) als sehr großzügig angesehen. Um dort ebenfalls den in Aussicht stehenden Zuschuss vom Landes- bzw. Kreissportbund in Höhe von 200.000 DM (102.000 Euro) in Anspruch nehmen zu können, sei der Verein auch dort als Bauträger aufgetreten. Dieser Zuschuss sei – wie auch beim Umkleidegebäude – wesentlicher Bestandteil der Finanzierung gewesen. „Leider ist dieser Zuschuss dann nur in Höhe von 10.000 Euro geflossen“, bedauert Weber. Anders als beim Umkleidegebäude habe die Stadt beziehungsweise der Ortsrat Unterstedt dann aber diese Deckungslücke gleich aus ihren Mitteln ausgeglichen und zusätzlich zu den ursprünglichen 525.000 DM gezahlt. Insofern werde der RSV jetzt nachträglich mit der SG Unterstedt gleich behandelt.

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