Friedenstreck zieht durch die Region und macht Station in Hemslingen - Von Klaus Müller

Mit Glocken und Pferden

Auf einer Wiese in Hemslingen machten die Reisenden mit ihren Pferden Halt. Foto: Klaus Müller
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Hemslingen. Ein ganz besonderen Pferdetreck machte kürzlich am historischen Brockwischenhus in Hemslingen Halt. Schon von weitem zu hören war dabei die Friedensglocke, die fast 20 Pferde und Kutschen aus dem brandenburgischen Brück ankündigte.

„Natürlich habe ich für die Pause bei uns sofort zugesagt“, so Bürgermeister Henry Gerken, als er die Anfrage aus Brandenburg bekam. Die Hemslinger reagierten flexibel, stellten die Wiese eines Kirchenvorstehers nahe des Heimathauses zur Verfügung – inklusive des Grases zur Stärkung der Kalt- und Warmblüter nach ihrem langen Marsch. Und sie öffneten die Waschmöglichkeiten des Hauses für ihre Gäste. Pastor Ralf Altebockwinkel unterstrich den Friedensgedanken, den die Gruppe durch Deutschland trägt. Und mancher Hemslinger, der vorbeigekommen war, lauschte den Erlebnisberichten der Gruppe, die sogar einmal einen über 2.000 Kilometer langen Treck nach Russland unternommen hatte.

Organisator Friedbert Enders erinnert sich an eine spannende Unternehmung, die anstrengend, aber sehr schön und nachhaltig war. Angeführt wurde die Gruppe in Hemslingen durch „Heide-Heinrich“, einem der Heide-Dragoner aus dem südlichen Gifhorner Land. Mit einer ökumenischen Glockenweihe war der Treck auf dem Heiliggeistfeld in Hamburg zu der ungewöhnliche Tour des bundesweit vernetzten Vereins „Friedensglocken“ gestartet. die Teilnehmer begaben sich mit 14 Kutschern, sieben Wagen und 14 Pferden auf den Friedenstreck Nord 2020. Sie fahren 20 Kommunen in den vier Bundesländern Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg an.

Die Idee dahinter: den völkerverbindenden Friedensgedanken in Europa und der Welt zu verbreiten, und das mit dem großen Wunsch, im Jahr 2025, 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, diese Friedensglocke nach Jerusalem, den Brennpunkt der drei Weltreligionen zu bringen. So wollen die Treckteilnehmer ihrem Anliegen symbolisch Ausdruck verleihen, dass von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgehen darf und Rassismus und Nationalismus nie wieder die Oberhand in Deutschland erlangen können.

Die große Friedensglocke war am 6. Juni in Brandenburg symbolträchtig aus Militärschrott wie alten Patronenhülsen und Patronen gegossen worden. Sie trägt als Inschrift die der Bibel entlehnten Worte „Jagt dem Frieden nach mit Jedermann“. Verewigt sind auf ihr ebenso die Picasso-Friedenstaube, das Kreuz sowie das Wort Frieden in den 15 Sprachen jener Länder, die 2025 auf dem Weg nach Jerusalem durchfahren werden sollen.

Friedbert Enders spürt in diesem Jahr ein ganz besonderes Verständnis der Bevölkerung für seine Gedanken: „Wir haben viele Gespräche geführt und über uns Vorhaben berichten können.“ Dankbar sei er den Kommunen- und an diesem Abend auch und besonders der Gemeinde Hemslingen für ihre unbürokratische Unterstützung.

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