Die neue Botheler Oberschule zieht eine erste Bilanz - Von Nina Baucke

Raus aus der Schublade

Meico Tijink, Annemarie Dollinger und Nicole Hövelmeyer ziehen für die Oberschule Bothel nach einem guten Dreitvierteljahr eine positive Bilanz. Foto: Nina Baucke
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Bothel. Die Kleinanzeige ist nur ein Indiz: „Suche Fahrgelegenheit zur Schule nach Bothel“. Doch sie macht deutlich, dass sich aus Sicht der Beteiligten die Idee, die Wiedau-Schule in Bothel zu einer Oberschule zu machen, nach gut einem Dreivierteljahr zu einem Erfolg gemausert hat. „Es fühlen sich alle wohl damit“, sagt Konrektor Meico Tijink bei einer ersten Bilanz. „Die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt“, findet auch die didaktische Leiterin Nicole Hövelmeyer.

Das sieht auch Schulleiterin Annemarie Dollinger so. „Wir sehen das allein schon an den Schülerzahlen. Zuletzt war es sehr schwierig, überhaupt eine Hauptschulklasse zusammen zu bekommen. Das war ein Problem.“ Ohne die Unterteilung in Haupt- und Realschule umfasst nun die Jahrgangsstufe Fünf zwei Klassen, insgesamt 60 Schüler hatten sich für das Premierenjahr angemeldet. Das sind gut 80 Prozent der ehemaligen Grundschüler, vorher lag der Anteil eher zwischen 50 und 70 Prozent.

„Es war einfach der allgemeinde Strukturwandel: Da war die Oberschule die logische Konsequenz“, bemerkt Hövelmeyer. Ihre Stelle ist im Sommer mit der Umwandlung eingerichtet worden, ansonsten hat sich am Personalschlüssel nichts geändert.

Ein Grund für den gelungenen Übergang sieht sie in der Vorbereitung: „Das lief sehr gut. Jetzt liegt es an den betreffenden Kollegen, ihre Erfahrungen als Multiplikatoren an die Verantwortlichen für die nächsten Jahre weiterzugeben. „Es war einfach gut für uns, dass wir im Landkreis Vorbildmodelle hatten“, sagt Dollinger. Mitglieder des Kollegiums hatten an den Oberschulen in Selsingen, Visselhövede, Sottrum, und Zeven sowie an der IGS Rotenburg hospitiert.

Für die Schüler bedeutet die Änderung nun, dass sie so lange wie möglich gemeinsam Unterricht haben, die Einteilung in Kurse erfolgt erst in der siebten Klasse. „Für die Schüler ist das gut, dass sie nicht gleich in Schubladen gesteckt werden“, findet Hövelmeyer. „Daher sind sie auch leistungsbereiter.“ Eigenständiges Lernen ist dabei ein wichtiger Faktor: „Das wollen wir vermitteln“, sagt Tijink. Dazu gehört auch die Klassenratsstunde: „Es geht dort darum, sich in Gesprächsrunden auszutauschen und Verantwortung zu übernehmen – und das machen sie schon richtig gut.“ Auch die Resonanz bei den Eltern ist gut, bilanziert der Konkrektor. „Und Anhand der Anfragen sehen wir, dass die Botheler Oberschule für viele wirklich eine Alternative ist.“

Wenn im nächsten Jahr bereits zwei Jahrgänge im Oberstufen-System beschult werden, denken Dollinger, Hövelmeyer und Tijink schon weiter: „Natürlich ist es sinnvoll, als Oberschule auch die die Einrichtung einer teilgebundenen Ganztagsschule zu überlegen.“ Dafür sind allerdings noch die ein oder anderen baulichen Veränderungen notwendig: Gemeinschaftsräume, einen Aulabereich, Sitzgruppen sowie Räume für eine Mensa – denn bislang nutzt die Schule dafür das Bürgerhaus. „Aber da haben wir schon einige Ideen entwickelt“, so Dollinger. Ebenso will die Schulleitung das Logo der Schule überarbeiten und darin der neuen Form Rechnung tragen. „Dann wird auch das Schild unten ausgetauscht“, bemerkt die Schulleiterin.

In wie weit das bis zum kommenden Schuljahr umgesetzt sein wird, ist noch nicht klar. Der Rückhalt beim Schulträger, der Samtgemeinde Bothel, sei jedenfalls gut, loben Dollinger, Tijink und Hövelmeyer unisono. Fakt ist jedoch: Nach ersten Schätzungen stehen bereits Schüler für mindestens zwei Klassen in den Startlöchern.

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