Brockel diskutiert über Funkturm

300 Meter

Brockeler Bürger informieren sich über den geplanten Funkturm für das Mobilfunknetz. Foto: Henning Leeske
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Brockel (hl). Der Abstand des schon genehmigten Funkturms in Brockel von 300 Metern ist schon das absolute Maximum: Das ist eine der Erkenntnisse, die die Besucher des Infoabends der Deutschen Telekom mit nach Hause nehmen konnten. Der Ingenieur des Telefonkonzerns, Thomas Fannasch, informierte darüber, dass es keinen gesetzlichen Mindestabstand für Funktürme zur Wohnbebauung in Deutschland gäbe. Schließlich seien die Handymasten im städtischen Umfeld ja mitten in der Bebauung auf den Dächern der Häuser zu finden.

Für die Erschließung der Brockeler Einwohner mit dem LTE-Standard seien eben diese 300 Meter schon die größte technische Machbarkeit. Denn bei einem Standort im Gebiet des großen Moorgrabens wäre der Teil von Brockel südlich der Bundesstraße vom aktuell besten Mobilfunkstandard LTE abgeschnitten. „Wir müssen eben dicht an die Menschen heran, die wir versorgen wollen“, brachte Fannasch das Dilemma auf den Punkt. „300 Meter ist für uns als Netzbetreiber schon ganz schön weit weg, 200 oder 100 wäre für unser Netz viel besser gewesen“, sagte Fannasch.

Außerdem erläuterte er die bereits von der Bundesnetzagentur genehmigte Standortbescheinigung. Dort sei explizit ein Sicherheitsabstand von 16,32 Metern festgehalten. Ab diesem Abstand ist die elektromagnetische Strahlung für einen Menschen im Freien laut gesetzlichem Grenzwert nicht mehr gesundheitsgefährdend. Der 40 Meter hohe Mast werde mit dieser Standortbescheinigung ausschließlich Sendeanlagen von der Deutschen Telekom tragen. Allerdings seien die baulichen Möglichkeiten für andere Netzbetreiber vorhanden.

Dann müsse aber eine neue Standortbescheinigung beantragt werden. Die Digitalisierung sei wichtig und das ginge nur mit einem Ausbau der Netze, zumal das Datenvolumen in Zukunft noch mehr steigen würde, so Fannasch. Folglich kommen sicher noch mehr Standorte auf dem Land für Funkmasten. Dies entspräche auch dem Auftrag der Bundesregierung, die Netze flächendeckend auszubauen.

Die ungefähr 25 erschienenen Zuhörer äußerten im Wesentlichen ihre Enttäuschung darüber, erst jetzt nach der Baugenehmigung über den Funkmast informiert zu werden. Als ein mündiger Bürger wollte Knut Behnke einfach besser durch die Kommunalpolitik informiert werden, zumal er keine der Kommunalwahlen bisher ausgelassen habe. Etwas drastischer drückte sich Bernt Meyer aus: „Wir sind einfach dumm gehalten worden von den Freizeitpolitikern hier vor Ort.“ Einige Gäste zeigten Verständnis für den Bedarf an besserer digitaler Infrastruktur, aber wollten sie eben nicht in ihrer Nähe haben und insbesondere mit mehr Bürgerbeteiligung.

Abschließend bot Fannasch den Bürgern an, bei Interesse nach Fertigstellung der Sendeanlage eine neutrale Messung der Strahlung vor Ort gemeinsam vorzunehmen. Der Mast soll nach Erschließung mit einer Stromleitung und einem Glasfaseranschluss frühestens im dritten Quartal 2018 fertig werden.

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