Blaskapelle Hemslingen blickt auf 50 Jahre Vereinsgeschichte

Einmal um die Welt

Wibke Gundelsweiler blickt trotz Corona positiv in die Zukunft. Foto: Tobias Woelki
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Hemslingen (woe). Ein halbes Jahrhundert alt, aber kein bisschen leise: Das gilt derzeit für die Blaskapelle Hemslingen. Denn auch wenn die Corona-Pandemie die Hobbymusiker nach wie vor ausbremst, üben sie regelmäßig – zuhause. In diesem Jahr allerdings feiert das Orchester sein 50-jähriges Bestehen. Im April 1971 hatten begeisterte Musiker das Ensemble ins Leben gerufen.

Mittlerweile hat sich die Hemslinger Blaskapelle eine große Fangemeinde zwischen Rotenburg und Schneverdingen erworben, seit sieben Jahren mit Wibke Gundelsweiler als Vorsitzenden an der Spitze. Aktuell zählt der Verein 170 Mitglieder, darunter viele Fördernde, die mit ihrem Beitrag die Ausbildung und die Ausstattung der Aktiven unterstützen. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Susanne Holtermann. „Wir sind unglaublich froh und stolz, dass dieser Verein bis heute aktiv ist und wir Teil des Ganzen sein dürfen. Natürlich sind wir traurig, dass die Pandemie es uns nicht ermöglicht, diesen Anlass ausgelassen mit all unseren Freunden zu feiern. Aber wir waren noch nie Kinder von Traurigkeit und werden auch in dieser Situation versuchen das Beste daraus zu machen“, betont Gundelsweiler. Eigentlich hatte der Verein eine Jubiläumsfeier im August in Planung. „Ob das in der Coronazeit möglich ist, wird die Entwicklung der nächsten Wochen und Monate zeigen“, so die Hemslingerin.

Mit einem offenen Auftreten der Orchestermitglieder und den zahlreichen Reisen rund um die Welt ist die Zahl der Vereinsmitglieder in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. „Wir bereisten Brasilien, Südafrika, Neuseeland und zuletzt Kanada. Wenn es Corona erlaubt, planen wir in 2023 eine Reise nach Schottland. Ohne das wir sie beworben haben, alleine nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda, ist die Tour bereits ausgebucht, und wegen der starken Nachfrage führen wir bereits eine Warteliste“, freut sich Gundelsweiler.

In der Vergangenheit absolvierten die rund 40 aktiven Blasmusiker in der Regel 20 Konzerte und Auftritte im Jahr. Zusätzlich kümmert sich der Verein um den Musiknachwuchs von 30 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, den Vereinsmitglieder selber ausbilden. Das Musikprogramm ist vielfältig. „Natürlich spielen wir Polkas, aber Lieder aus den Charts, aus den 80er- und 90er-Jahren. Alle zwei Jahre richten wir ein eigenes Konzert aus, das immer gut ankommt“, freut sich die Hemslingerin und lobt das Vorstandsteam mit Nina Meyer, Mareike Gölitzer, Marieke Böttcher, Dennis van Mil, Johanna Weseloh und Nicole Wolf sowie Jannik Cordes und Susanne Holtermann, mit denen sie die Corona-Pandemie meistert.

Nachdem Anfang der 70er-Jahre sich der Spielmannszug Hemslingen-Bothel aufgelöst hatte, wollten aber Ehemalige des Spielmannszuges aus Hemslingen ihr Hobby nicht aufgeben.

Zunächst gründete Helmut Lühning aufgrund seiner Hausmeistertätigkeit an der Schule Hemslingen mit vielen Kindern und Jugendlichen einen neuen Spielmannszug. Aber ein paar der „Alten Garde“ wollten ebenfalls wieder musizieren. So entstand die Idee, eine Blaskapelle aus der Taufe zu heben. Doch jeder Umgang mit Blasinstrumenten fehlte. Keiner konnte so richtig Noten lesen und es waren weder geeignete Instrumente noch die finanziellen Mittel vorhanden, um welche anzuschaffen. Der damalige Kommandeur des Hemslinger Schützenvereins, Heinrich Gathmann, erfuhr zufällig von der Auflösung einer Feuerwehrkapelle in Sodersdorf bei Winsen (Luhe).

Die angehenden Blasmusikanten erwarben den Instrumentenbestand auf eigene Rechnung. Ein paar Kisten Notenmaterial bekamen sie zusätzlich geschenkt. Vier Monate lang übten sechs Musikanten Grundkenntnisse ihrer Instrumente bei der Blaskapelle Rotenburg. So erblickte im April 1971 die Blaskapelle Hemslingen erstmalig die „Musikbühne“.

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