Die Grünen wollen ihn, die CDU nicht. Beim Thema Nationalpark Ostsee geht ein Riss durch die schwarz-grüne Koalition in Schleswig-Holstein. Trotzdem will die Landesregierung das Meer besser schützen.
Kiel - Dass die ökologisch schwer angeschlagene Ostsee künftig besser geschützt werden muss, ist in der schwarz-grünen Koalition in Schleswig-Holstein unumstritten. Nach dem öffentlichen Streit um einen Nationalpark will die Landesregierung am heutigen Dienstag ihre Pläne vorstellen.
Die Ostsee leidet als Binnenmeer mit einer nur schmalen und flachen Verbindung zur Nordsee vor allem unter Sauerstoffarmut. Das wirkt sich bei hohen Nährstoffeinträgen aus der Landwirtschaft und steigenden Temperaturen fatal aus. Weitere Teile der tieferen Ostsee sind bereits lebensfeindliche Zonen. Der Dorschbestand etwa ist zusammengebrochen.
Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) wollte die Ostsee mit einem Nationalpark besser schützen und verwies auf die positiven Effekte, die mit dem Nationalpark Wattenmeer erreicht werden konnten. Dagegen liefen Wassersportler, Touristikverbände und Bauern an der Ostsee Sturm. Sie fürchten Verbote.
Wissenschaftler und Umweltverbände sprechen sich für einen Nationalpark aus. Er würde nach einer Umfrage auch die Zustimmung der Mehrheit der Menschen im Land finden. Die CDU entschied sich auf einem Parteitag gegen einen Nationalpark. Nun muss die Frage geklärt werden, welche Einschränkungen zum Schutz des Meeres dennoch notwendig sind. dpa