Sechs typische Fehler in der Nebenkostenabrechnung

Die Frist für die Steuererklärung 2022 endet am 2. Oktober 2023. Genug Zeit, um noch schnell die Nebenkostenabrechnung auf Fehler zu überprüfen.

Mieter sollten der jährlichen Nebenkostenabrechnung nicht blind vertrauen. Mit einer gründlichen Prüfung und Kontrolle der einzelnen Posten lassen sich im Durchschnitt mehrere Hundert Euro bei der Steuererklärung sparen, deren Abgabefrist Anfang Oktober abläuft. Fehler und falsche Angaben sind nämlich keine Seltenheit, wie Finanztipp.de in einem aktuellen Artikel deutlich macht.

Wann sollte man die Nebenkostenabrechnung auf Fehler überprüfen?

Stutzig sollten Mieter werden, wenn die Kosten im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen sind. Vergleichen Sie die beiden Rechnungen. Denn nicht alle bösen Überraschungen sind auf Inflation, gestiegene Energiepreise oder die Änderungen für Verbraucher, die ab August 2023 gelten, zurückzuführen.

Die häufigsten Fehler in der Nebenkostenabrechnung

  1. Kontrollieren Sie, ob der Abrechnungszeitraum auch tatsächlich der Mietdauer entspricht. Wer gerade erst eingezogen ist, muss nicht für das gesamte Jahr aufkommen.
  2. Gleichen Sie die Kostenpunkte mit Ihrem Mietvertrag, der vor der Unterschrift genau auf Fallen überprüft werden sollte, ab. Was dort nicht angeführt wird, müssen Sie auch nicht bezahlen. Achten Sie besonders auf Rechnungen für Bankgebühren/Kontoführungsgebühren, die Hausverwaltung, einmalige Reparaturkosten, Versicherungen oder Anbringung und Wartung von Rauchmeldern und Feuerlöschern.
  3. Die Kosten für warmes Wasser werden oft nicht nach dem wahren Verbrauch abgerechnet, sondern anhand einer Formel geschätzt. Ist die Summe in Ihrem Fall realistisch?
  4. Für Zahlungen, die mehr als zwölf Monate zurückliegen, müssen Sie nicht aufkommen. Der Vermieter hat genau ein Jahr lang Zeit, um die Abrechnung zu erstellen, nicht mehr.
  5. Heizkosten, für die in bestimmten Fällen ein Zuschuss beantragt werden kann, werden anhand eines sogenannten Verteilerschlüssels ermittelt und dann auf das gesamte Haus umgelegt. Normalerweise ergibt sich die individuelle Summe anhand der Wohnfläche. Gleichen Sie die Angaben mit denen in Ihrem Mietvertrag ab und scheuen Sie sich nicht, im Zweifel Ihre Räumlichkeiten mit dem Maßband nachzumessen. Die Quadratmeterangaben sind oft sehr großzügig bemessen.
  6. Werden Wohnungen in Ihrem Haus gewerblich genutzt, treibt das erfahrungsgemäß die Nebenkosten in die Höhe. Das darf nicht auf die übrigen Mieter umgewälzt werden, sondern muss gesondert abgerechnet werden.

Was kann man tun, wenn die Abrechnung tatsächlich falsch ist?

Wer Fehler gefunden hat, sich selbst aber nicht ausreichend gut mit dem Thema auskennt, bekommt professionelle Hilfe beim Mieterverein vor Ort, beim Rechtsanwalt oder dem Steuerberater. Letzterer kostet zwar ein gewisses Honorar, holt mit seinem Fachwissen für Sie aber das Beste heraus. Eine gute Anlaufstelle sind auch Unternehmen, die sich auf Nebenkosten spezialisiert haben. Rechtsdienstleister wie Mineko bieten diesen Service online an. Auf ihrer Website finden sich überzeugende Argumente für eine Prüfung: So sind laut deren Angaben 90 Prozent der Nebenkostenabrechnungen um 317 Euro erhöht.

Ganz konkret heißt, dass man selbst oder der Beauftragte offiziell Widerspruch einlegt. Entsprechende Widerspruchsformulare findet man als Mustervorlagen im Internet. Füllen Sie das Formular aus und benennen Sie ganz konkret die fehlerhaften Punkte. Beharren Sie zudem auf Ihrem Recht, die Belege einzusehen. Allein darüber können eventuelle Ungereimtheiten oft geklärt werden.

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Wann verjährt das Widerspruchsrecht?

Mieter haben genau ein Jahr lang Zeit, gerechnet vom Eingang der Nebenkostenabrechnung, um Widerspruch einzulegen. Die in der Rechnung genannte Frist zur Zahlung muss dennoch eingehalten werden. Haben Sie mit dem Widerspruch Erfolg, erhalten Sie Ihr Geld zurück. Die Rückerstattungen für einige Auslagen können sogar sehr hoch ausfallen.

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