Hamburg ist Risikogebiet: Coronavirus-Fallzahlen steigen weiter

Am Montag, 19. Oktober 2020, werden 93 neue Infektionen gemeldet. Damit steigt der Inzidenzwert auf 50,6 und Hamburg wird offiziell zum Risikogebiet.

Hamburg – Es war abzusehen. Jetzt ist es Gewissheit. Seit Montag, 19. Oktober 2020, gibt es in Hamburg mehr als fünfzig Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern. Der sogenannte Inzidenzwert liegt bei 50,6 infizierten Personen. In Summe also 961 neu mit dem Coronavirus-Sars-CoV-2 infizierte Hamburger innerhalb von einer Woche. Damit ist der Wert so hoch wie seit dem 1. April 2020 nicht mehr. Während der ersten Hochphase der Coronavirus-Pandemie. Eine aktuelle Übersicht gibt es in unserem Live-Ticker zur Coronavirus-Krise in Hamburg*.

Stadt in Deutschland:Hamburg
Bevölkerung: 1,845 Millionen (30. Juni 2020)
Fläche: 755,2 km²
Vorwahl: 040

Risikogebiet Hamburg: Inzidenzwert bei 50,6 – 93 Neuinfektionen

Für die Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie ist der Inzidenzwert ausschlaggebend. Also die Zahl an neu infizierten Personen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohnern. In Hamburg dürfen sich in Summe 950 Personen innerhalb einer Woche anstecken. Dann überschreitet der Wert die Grenze von fünfzig. Der Hamburger Senat* muss daraufhin über strengere Coronavirus-Regeln beraten. Die Chance, dass der Hamburger Winterdom 2020 stattfinden könne*, sei laut Hamburgs erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) „sehr, sehr gering“.

Am Montag, 19. Oktober 2020, war es so weit. Hamburg vermeldete 93 Neuinfektionen. Damit haben sich in den letzten sieben Tagen 961 Menschen in der Hansestadt mit dem Coronavirus infiziert. Der Inzidenzwert liegt bei 50,6. Die Millionenmetropole Hamburg gilt damit als Risikogebiet. Doch damit ist die Hansestadt nicht allein. Am Sonntag, 18. Oktober 2020, stufte das Robert-Koch-Institut (RKI) 93 von 412 Land- und Stadtkreisen in Deutschland als Risikogebiet ein. Sie alle überschreiten den kritischen wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Insgesamt 17 davon weisen einen Inzidenzwert von über hundert auf.

Hamburg braucht strengere Regeln im Kampf gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2

Jetzt muss sich der Hamburger Senat zusammensetzen und gegensteuern. In den vergangenen Tagen sind bereits einige drastische Maßnahmen umgesetzt worden. Auf einigen Straßen und Plätzen gilt eine Maskenpflicht*, Clubs und Bars müssen sich an eine Sperrstunde und ein Alkoholverbot halten*. Mit dem Ende der Herbstferien am Montag, 19. Oktober 2020, gilt außerdem eine verschärfte Maskenpflicht an Hamburgs Schulen*. Hier hat Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) bereits die nächsten Maßnahmen in Aussicht gestellt.

Auch die anderen Bundesländer in Norddeutschland haben enorme Probleme, die Neuinfektionen unter Kontrolle zu kriegen. So muss Niedersachsen Rekordwerte eingestehen*, wie kreiszeitung.de berichtet. Auch in Bremen gelten mittlerweile strenge Coronavirus-Regeln*.

  • Coronavirus-Fallzahlen im Norden
  • Hamburg: 93 neue Coronavirus-Fälle, Stand Montag, 19. Oktober 2020
  • Niedersachsen: 296 neue Coronavirus-Fälle, Stand Montag, 19. Oktober 2020
  • Schleswig-Holstein: 88 neue Coronavirus-Fälle, Stand Montag, 19. Oktober 2020
  • Mecklenburg-Vorpommern: 39 neue Coronavirus-Fälle, Stand Sonntag, 18. Oktober 2020

Hamburg ist Risikogebiet: Kommt jetzt der Lockdown?

Welche Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2 auf die Hamburger zukommen könnten, ist derweil noch völlig unklar. Klaus Reinhard, Chef der Bundesärztekammer, rät im Gespräch mit dem Deutschlandfunk von zu strikten Maßnahmen ab: „Weitere Maßnahmen, die darauf hinauslaufen sollten, die Bewegungsfreiheit der Menschen noch weiter einzuschränken, halte ich zu diesem Zeitpunkt definitiv für nicht für angebracht.“

Auch Andreas Westerfellhaus, Pflegebeauftragte der Bundesregierung, mischt sich im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe in die Debatte ein. Er fordert, dass pflegebedürftige Menschen nicht wieder isoliert würden. Heimbewohnern müsse ein Weihnachtsfest mit der Familie ermöglicht werden. Hier können Coronavirus-Schnelltests und ein effizientes Besuchermanagement helfen. Für Hamburg Jugendliche hat Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sogar Pläne für Partys ganz ohne Coronavirus-Regeln*.

Coronavirus in Hamburg: Klage gegen Sperrstunde wird vorbereitet

Auch die bestehenden Maßnahmen stoßen trotz der explodierenden Coronavirus-Zahlen nicht auf Zustimmung. Die Maskenpflicht auf Straßen verärgert viele Hamburger*. Und gegen die Sperrstunde wollen Hamburgs Gastronomen klagen, berichtet die Mopo. Treibende Kraft dahinter sei Holger Völsch, Geschäftsführer des Restaurant Trude in Barmbek. Die Sperrstunde würde zu finanziellen Verlusten führen. Der erste Lockdown, der rund zehn Wochen dauerte, habe ein Loch von 180.000 Euro in die Kasse gerissen.

Zudem glaubt Holger Völsch, Geschäftsführer des Restaurant Trude in Barmbek, nicht, dass sich mit der Sperrstunde das Infektionsgeschehen eindämmen ließe. Restaurants und Bars seien nur dann Coronavirus-Hotspots, wenn sich die Wirte nicht an die Hygiene-Vorgaben halten würden. Wie bei den Ausbrüchen im Schanzenviertel*. „Wir haben tausende von Euro für ein Hygienekonzept ausgegeben und dafür eine Fachfirma engagiert“, erklärt Völsch gegenüber der Mopo weiter. Theoretisch könnte bereits am Montag, 19. Oktober 2020, ein entsprechender Eilantrag gestellt werden. Damit hatte bereits das älteste Gewerbe der Welt auf der Reeperbahn Erfolg*.

Coronavirus-Impfstoff in Hamburg getestet

Eine Lösung des Problems ist also nicht so einfach. Auch der Sieg gegen das Coronavirus-Sars-CoV-2 ist noch in weiter Ferne. Obwohl jüngst im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf* (UKE) ersten Testpersonen der Coronavirus-Impfstoff MVA-SARS-2-S verabreicht wurde*. Die Testphase soll noch rund sechs Monate dauern. *24hamburg.de und kreiszeitung.de sind Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

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