Negativzinsen könnten auch Sie schon bald betreffen - so wappnen Sie sich

Seitdem die Europäische Zentralbank höhere Strafzinsen verlangt, sieht es auch für durschnittliche Sparer schlecht aus.
 ©picture alliance/Andreas Arnold/dpa

Seit 2019 werden Sparer mit einem unangenehmen Thema konfrontiert: Immer mehr Banken erheben Negativzinsen. Ein Experte verrät, was sie jetzt tun können.

  • Mehr und mehr Banken erheben Negativzinsen.
  • Aktuell sind hauptsächlich vermögende Kunden betroffen.
  • Mittlerweile bekommen aber auch durchschnittliche Sparer vereinzelt die Auswirkungen zu spüren.

Im Spätsommer 2019 verbreitete sich eine Nachricht, die vielen Sparern einen eiskalten Schauer über den Rücken gejagt haben dürfte: Banken müssen seit dem 16. September 0,5 Prozent Strafzinsen auf ihre Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zahlen. Was hat das nun aber mit den normalen Sparern zu tun? Ganz einfach: Die Strafzinsen bekommen Bankkunden in Form von Negativzinsen zu spüren, die meist bei einem sehr hohen Betrag auf dem Konto fällig werden.

Vorwiegend betrifft es Personen mit einem Guthaben ab 100.000 Euro - doch auch diese Grenze ist bei einigen Instituten schon weiter nach unten gewandert. Wie Sie in dieser unglücklichen Situation Ihr Geld dennoch gewinnbringend anlegen können, verrät ein Experte.

Mehr und mehr Banken erheben Negativzinsen

Aktuell zieht der Negativzinsen-Trend an einem großen Teil der regulären Sparer noch unbemerkt vorüber. Die Entwicklung der letzten Monate zeigt allerdings, dass in Zukunft nicht alle glimpflich davonkommen werden. So spricht Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH von einer Vervierfachung der Zahl an Banken, die seit dem 16. September 2019 Negativzinsen* erheben. Konkret sollen Kunden von mindestens 61 Banken und Sparkassen betroffen sein. Es ist davon auszugehen, dass diese Zahl weiter steigt.

Maier geht sogar noch weiter: "Nicht alle Banken veröffentlichen Negativzinsen in ihren Preisaushängen. Einige treffen stattdessen individuelle Vereinbarungen mit ihren vermögenden Kunden. Tatsächlich dürften also sogar deutlich über 61 Banken Negativzinsen verlangen." Dabei sollen bei zehn Banken bereits Kunden betroffen sein, die ein Guthaben von weniger als 100.000 Euro vorweisen können. Sechs Institute fordern hingegen Gebühren für ein Tagesgeldkonto, während zwei Banken Negativzinsen unabhängig von der Höhe des angelegten Betrags erheben.

Einen Vorteil haben Bestandskunden übrigens gegenüber Neukunden: Mit Ihnen müssen Banken eine Erhebung von Negativzinsen vorher abklären - zumindest ist das aktuell noch der Fall, verrät Maier.

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So können Sie Ihr Geld gewinnbringend anlegen

Der Experte weist ausdrücklich darauf hin, dass Null- und Negativzinsen aktuell noch immer nicht völlig unausweichlich sind: "Zwar liegt die durchschnittliche Tagesgeldverzinsung bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro mit 0,03 Prozent nur knapp über der Nulllinie. Doch Top-Anbieter zahlen immerhin 0,35 Prozent. Wer sein Geld für zwei Jahre fest anlegen kann, erhält in der Spitze 1,1 Prozent Zinsen."

Eine andere Möglichkeit, sich höhere Renditen zu sichern, sei zudem die Investition in Aktien. Ein Schritt, der vielen oft zu heikel ist, doch Maier hat auch hier einen beruhigenden Ratschlag parat: "Wer in die Standardwerte des DAX investiert und seine Anteile mindestens 15 Jahre gehalten hat, musste noch nie Verluste hinnehmen und konnte sich im Schnitt über mehr als fünf Prozent Rendite pro Jahr freuen."

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Video: Immer mehr Banken berechnen Negativzinsen

soa

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