Corona-Massenausbruch: Tönnies droht Skandal um Video - dann die überraschende Wende

Massenausbruch bei Gütersloh: Der Fleischkonzern Tönnies ist extrem betroffen. Der Schalke-Boss und Unternehmer gerät immer mehr unter Druck.

  • Das Coronavirus* breitet sich in Deutschland und der Welt immer weiter aus*. 
  • Nun hat es einen Massenausbruch in einem Fleischkonzern gegeben.
  • Hunderte Mitarbeiter sind mittlerweile positiv auf Covid-19 getestet* (Update vom 17. Juni, 18.40 Uhr) und 7000 Menschen in Quarantäne geschickt worden sein (Update vom 17. Juni, 16.20 Uhr).
  • Der Kreis Gütersloh bittet wegen der Corona-Tests am Stammsitz um Amtshilfe durch die Bundeswehr (Update vom 18. Juni, 18.20 Uhr).

Dieser Ticker ist beendet. Alle weiteren Informationen finden Sie in unserem neuen News-Ticker zum Thema Tönnies. Aktuelle Meldungen darüber lesen Sie im News-Ticker zu Corona-Lage in Deutschland.

Update, 13.55 Uhr: Rund 730 Mitarbeiter des Fleischkonzerns Tönnies haben sich bereits mit dem Coronavirus infiziert, nun ermittelt offenbar sogar die Staatsanwaltschaft. Wie das Westfalen Blatt berichtet, soll unter anderem wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Körperverletzung und wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutz ermittelt werden. 

Wie das Westfalen Blatt weiter berichtet, sollen bereits fünf Strafanzeigen vorliegen, darunter eine Anzeige von Grünen-Politikerin Britta Haßelmann. 

In welchen Produkten Tönnies-Fleisch verarbeitet wird, können Sie hier nachlesen.

Tönnies-Skandal: Auch Kinder positiv getestet

Update vom 19. Juni, 13.15 Uhr: Nach Hunderten von Corona-Fällen im Schlachtereibetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück werden Auswirkungen auch in angrenzenden Regionen deutlich. In der kreisfreien Stadt Hamm wurden drei Schulklassen in Quarantäne geschickt, weil unter den Schülern drei positiv auf Corona getestete Kinder von Tönnies-Mitarbeitern seien. Das teilte Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann am Freitag in Hamm mit.

Betroffen von der Quarantäne sind laut Mitteilung eine Grund-, eine Real- und eine Hauptschule. Wieviele Tönnies-Mitarbeiter mit ihren Familien genau in Hamm wohnen, sei offen - die Stadt vermutet 50 bis 100.

Bereits am

Mittwoch

hatte die Stadt Oelde im Kreis Warendorf Schulen und Kitas vorsorglich geschlossen. Am Montag soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. Laut Mitteilung der Stadt liegen jetzt Informationen zu rund 40 Tönnies-Mitarbeitern vor, die in Oelde wohnen. Die Kinder dieser Familien sollen vom Schul- und Kitabesuch ab Montag befreit werden. 

Nach dem Massen-Ausbruch bei Tönnies gibt es nun den nächsten Hotspot: In einer Wiesenhof-Fabrik in Oldenburg ist das Coronavirus erneut ausgebrochen.*

Corona-Massenausbruch: Tönnies droht Skandal um Video - und sorgt jetzt für überraschende Wende

Update vom 19. Juni, 12.25 Uhr: Der Corona-Massenausbruch beim Fleischkonzern Tönnies könnte sich zu einem Skandal ausweiten. Nachdem ein Video aus der überfüllten Kantine des Betriebs an die Öffentlichkeit gelang, erklärte ein Unternehmenssprecher zunächst, dass das Video im März aufgenommen worden sei. 

Doch kurz darauf enthüllte der SWR: das Video wurde demnach am 8. April aufgenommen, die bereits zu dieser Zeit angeordneten Corona-Regeln wurden offenbar nicht eingehalten. Obwohl ein Unternehmenssprecher daraufhin bestätigte, dass das Video wie zunächst erklärt doch nicht im März, sondern tatsächlich am 8. April aufgenommen wurde, rudert das Unternehmen nun offenbar zurück. 

Wie Focus Online unter Berufung auf die dpa berichtet, soll das Unternehmen nun bei seiner zunächst abgegebenen Erklärung bleiben. Demnach sei das Video bereits seit dem 28. März dem Unternehmen bekannt. Demnach sei es ein Fehler in der Krisenkommunikation gewesen, das Erscheinungsdatum mit dem 8. April zu bestätigen. 

Wie das Unternehmen weiter erklärt, seien nur Kollegen aus der gleichen Abteilung zur damaligen Zeit zur gleichen Zeit in der Kantine gewesen. Wie Focus Online unter Berufung auf die dpa weiter berichtet, soll dies mit dem Arbeitsschutz abgestimmt gewesen sein. Corona ist noch nicht besiegt - eine neue Studie zeigt sogar: Das Virus könnte schon viel länger im Umlauf sein als vermutet.

Corona-Ausbruch: Log Tönnies? Kantinen-Video zeigt katastrophale Zustände - und entstand offenbar viel später

Update vom 19. Juni, 9.45 Uhr: Der Corona-Massenausbruch beim Fleischkonzern Tönnies sorgt noch immer für steigende Neuinfektionen, 730 Mitarbeiter wurden bereits positiv auf das Coronavirus getestet. Ein kurz zuvor aufgetauchtes Video sorgte dann prompt für Spekulationen, sollte es doch Mitarbeiter in der Kantine des Konzerns zeigen. Dicht an dicht und ohne Sicherheitsabstand

Doch ein Unternehmssprecher erklärte umgehend, dass das Video zwar echt sei, jedoch bereits seit März bekannt sei. Inzwischen sei natürlich auf die Einhaltung des Sicherheitsabstands und das Tragen einer Maske wert gelegt worden. 

Doch wie der SWR kurz darauf berichtet, sei das Video am 8. April 2020 entstanden, also nach Inkrafttreten der Corona-bedingten Hygiene-Verschärfungen. Wie RTL eine Mitarbeiterin des Unternehms zitiert, die in dem besagten Video zu hören sein soll, sei das Problem zur damaligen Zeit auch Mitarbeitern aufgefallen. 

"Tausende von Menschen sitzen alle an einem Tisch. Wie sollen wir uns hier schützen?", soll eine Mitarbeiterin in dem Video zu hören sein. 

Wie der SWR weiter berichtet, habe der Unternehmenssprecher seine Aussage mittlerweile korrigiert. Demnach sei es korrekt, dass das Video nicht vom März, sondern vom 8. April stamme. Vom SWR auf die extremen Zustände im Video angesprochen, bestätigte ein Sprecher des Landkreises Gütersloh, dass die auf dem Video zu sehenden Zustände nicht „dem Pandemiekonzept des Unternehmens entsprechen“ und es auch keine Sondererlaubnis für den Konzern gegeben habe. 

Corona-Massenausbruch bei Tönnies: Wird jetzt das Fleisch knapp?

Update vom 19. Juni, 7.10 Uhr: Die vorübergehende Schließung des größten deutschen Schlachtbetriebs von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück wird nach Einschätzung von Marktbeobachtern nicht zu Versorgungsengpässen führen. „Fleisch wird in Deutschland nicht knapp, auch nicht Schweinefleisch“, sagte Tim Koch von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft in Bonn.

Corona-Ausbruch in Tönnies: Fleisch bald teurer für Verbraucher?

Ob der nach einem großen Corona-Ausbruch verfügte Stillstand der Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück zu höheren Preisen für Verbraucher führen werde, sei erst in einigen Wochen abzusehen, sagte Koch der Deutschen Presse-Agentur. Der Handel habe in der Regel mit den Schlachtunternehmen längerfristige Verträge zu Mengen und Preisen abgeschlossen.

In Rheda-Wiedenbrück werden nach Angaben von Tönnies pro Tag 20.000 Schweine geschlachtet und zerlegt. Die Branche habe eine Reihe von Stellschrauben, um die bei Tönnies ausfallenden Schlachtkapazitäten zumindest teilweise auszugleichen, sagte Koch. Tönnies wolle die Zahl der Schlachtungen an anderen Standorten erhöhen, auch andere Unternehmen hätten diese Möglichkeit.

Update, 19.10 Uhr: Durch die Corona-Tests bei den Mitarbeitern des Fleischkonzerns Tönnies werden immer mehr Covid-19-Neuinfektionen festgestellt.

Laut heute journal des ZDF snd mittlerweile 730 Fälle bekannt - mindestens.

Corona-Ausbruch bei Tönnies: Jetzt rückt sogar die Bundeswehr an

Update, 18.20 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischfabrikanten Tönnies rückt nun sogar die Bundeswehr an. Der Kreis Gütersloh hat Hilfe bei einem Reihentest auf Coronavirus-Infektionen beim Schlachtbetrieb Tönnies am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück angefragt.

Bislang hatten das Rote Kreuz und die Malteser bei den Tests geholfen. Diese Organisationen stießen aber an ihre Grenzen, hieß es vom Landratsamt. Deswegen die Bitte um Amtshilfe.

Diese soll wie folgt aussehen: Die Bundeswehr soll ab Freitag Soldaten mit medizinischen Vorkenntnissen und andere für die Dokumentation schicken. Insgesamt sollen rund zwei Dutzend Soldaten bei der Durchführung der Reihentests mithelfen.

Wie der Konzern des Schalker Fußball-Boss Clemens Tönnies mitteilte, sollen pro Tag 1500 bis 2000 Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet werden. Stand Donnerstagnachmittag (18. Juni) waren noch 5300 Tests auf Covid-19 offen. Von bislang 1050 untersuchten Mitarbeitern waren mehr als 650 Neuinfizierte (Stand Mittwochabend) entdeckt worden.

Corona-Ausbruch bei Tönnies: CDU-Mann Armin Laschet polarisiert mit Aussage

Update, 17.18 Uhr: Armin Laschet, CDU-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, hat mit einer Aussage zum Corona-Massenausbruch beim Unternehmen Tönnies einen Eklat provoziert. 

Auf die Frage, was der Corona-Ausbruch bei Tönnies über die Lockerungen aussage, antwortete er am Mittwoch:  „Das sagt darüber überhaupt nichts aus, weil Rumänen und Bulgaren da eingereist sind und da der Virus herkommt. Das wird überall passieren.“ Zudem verwies Laschet auf die Unterbringung und Arbeitsbedingungen in Betrieben.

Mehrere SPD-Politiker hatten ihn daraufhin kritisiert und aufgefordert, sich zu entschuldigen. „Mit diesem Zitat hat sich Armin Laschet die Denke von Tönnies eins zu eins zu Eigen gemacht. Das ist unterste Schublade“, sagte etwa Thomas Kutschaty, SPD-Fraktionschef im NRW-Landtag, der dpa.

Auf die Kritik hin teilte Laschet mit: „Menschen gleich welcher Herkunft irgendeine Schuld am Virus zu geben, verbietet sich. Mir ist wichtig klarzumachen, dass das für mich wie für die gesamte Landesregierung selbstverständlich ist.“ Er machte zudem die Unternehmen für die Problematik verantwortlich und versprach „substanzielle Verbesserungen bei den Bedingungen insbesondere für Arbeitnehmer aus Bulgarien und Rumänien.“

Update, 16.53 Uhr: Wegen des Anstiegs der Coronavirus-Infektionen rund um den Ausbruch bei Tönnies wurden im umliegenden Landkreis zahlreiche Schulen und Kitas geschlossen. Betroffene Kinder und Eltern reagieren wütend: Vor dem Gelände der Fleischfabrik gibt es jetzt eine Mahnwache, wie der Westfälische Anzeiger* berichtet.

Coronavirus-Ausbruch bei Tönnies: Neffe fordert Rücktritt von Clemens Tönnies

Update, 12.35 Uhr: Robert Tönnies, Mitinhaber und Sohn des verstorbenen Gründers Bernd Tönnies, hat den Rücktritt seines Onkels Clemens Tönnies* gefordert. In einem Brief wirft Robert Tönnies der Geschäftsleitung und dem Beirat des Konzerns vor, unverantwortlich gehandelt und das Unternehmen sowie die Bevölkerung gefährdet zu haben.

Beide Parteien halten je 50 Prozent an dem Unternehmen und streiten seit Jahren um die Führung und Strategie des Konzerns. Robert Tönnies wirft der Geschäftsleitung und dem kontrollierenden Beirat vor, seit 2017 geltende Unternehmensleitsätze zur Abschaffung von Werkverträgen nicht umzusetzen. Seine Hinweise und Vorstöße seien stets abgeblockt worden, heißt es in dem Brief.

„Dass gerade in Schlachtbetrieben die Infektionszahlen weit überdurchschnittlich hoch sind, ist ganz sicher auch dem System der Werkverträge geschuldet; es zwingt viele Arbeiterinnen und Arbeiter in unzumutbare Wohnverhältnisse, die mit einem hohen Ansteckungsrisiko verbunden sind und nur wenig Schutzmöglichkeiten bieten, wenn einmal eine Infektion auftritt“, schreibt Robert Tönnies. 

Update, 11.40 Uhr: Dass der Heimatbesuch der Angestellten über Fronleichnam den Massenausbruch in der Fleischfabrik ausgelöst hat, glaubt eine Expertin - anders als der Pandemiechef bei Tönnies - nicht. 

Isabella Eckerle, Leiterin der Forschungsgruppe Emerging Viruses in der Abteilung für Infektionskrankheiten der Universität Genf sagte, ein Wochenendbesuch könne keine so große Anzahl an Neuansteckungen erklären, da die Inkubationszeit viel länger sei. Der Massenausbruch weise auf ein „unbemerktes, schon länger vor sich gehendes Superspreading Event“ hin. 

„Bei engem Kontakt und unter ungünstigen Arbeits- sowie Wohnbedingungen können ein Einzelner oder nur sehr wenig initial Infizierte zu einer sehr hohen Anzahl an Sekundärinfektionen führen“, sagte Eckerle. Als weitere begünstigende Faktoren führt sie die Arbeitskleidung an, die Schmiereninfektionen auslösen könne und wirft eine Frage auf, die auch für andere Fleischbetriebe gelten dürfte: „Es wäre wichtig zu klären, inwieweit Masken bei engem Kontakt auf der Arbeit getragen wurden, und ob es überhaupt die Möglichkeit gibt, konstant die aktuellen Regeln wie Abstandhalten und Handhygiene einzuhalten.“

Corona-Massenausbruch in Fleischfabrik Tönnies: Belastendes Video aufgetaucht?

Update, 10.34 Uhr: Bei Twitter ist nun ein Video aufgetaucht, das die Zustände in dem Konzern zeigen soll. Darin zu sehen ist eine überfüllte Kantine, in der die Mitarbeiter ohne Coronavirus-Mindestabstand dicht nebeneinander sitzen. 

Wie ein Bericht der Tageszeitung Die Glocke sowie Dokumente im Ratsinformationssystem der Stadt Rheda-Wiedenbrück zeigen, ist das Video jedoch nicht aktuell. Mittlerweile erklärte ein Unternehmenssprecher, dass das Video bereits seit Ende März bekannt sei. Inzwischen seien ganz andere Regelungen eingeführt worden, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.

Update vom 18. Juni, 9.58 Uhr: Inzwischen sind mehr als 65 Prozent der Beschäftigten im Bereich Schweineschlachtung mit dem Coronavirus infiziert. Der Kreis Gütersloh hatte insgesamt 1050 Coronavirus-Tests für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Fleischkonzerns angeordnet. Stand Mittwochabend lagen 983 Ergebnisse vor. Am Mittwoch um 14 Uhr war der gesamte Betrieb heruntergefahren worden.

Laut Unternehmenssprecher ist der Bereich Schweineschlachtung besonders betroffen, weil die kühlen Temperaturen* in diesem Bereich für die Verbreitung des Coronavirus ideal sind. Armin Laschet, Ministpräsident von Nordrhein-Westfalen widersprach dem: „Das hat mit der Unterbringung von Menschen in Unterkünften und Arbeitsbedingungen in Betrieben zu tun.“

Die Ursache des Ausbruchs ist womöglich das lange Wochenende, an dem viele der meist polnischen und rumänischen Beschäftigten zu ihrer Familie gefahren sein dürften. Um weitere und größere Ausbrüche zu verhindern hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) verkündet, alle Arbeitnehmer von Schlachthöfen in NRW testen zu wollen.

Corona-Massenausbruch bei Tönnies:

Update vom 18. Juni, 7.24 Uhr:Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat ein umgehendes Verbot von Werkverträgen in der Fleischbranche verlangt. „Diesem kranken System“ müsse nun endlich ein Ende gemacht werden, sagte NGG-Vizechef Freddy Adjan den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das von der Bundesregierung beschlossene Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie müsse „ohne Abstriche im Gesetzgebungsverfahren umgesetzt“ werden.

Beim Tönnies-Fleischkonzern im Kreis Gütersloh hatte es diese Woche eine Coronavirus-Masseninfektion unter Mitarbeitern gegeben. Bereits in den vergangenen Monaten hatte es eine Reihe von Coronavirus-Ausbrüchen unter Mitarbeitern deutscher Fleischbetriebe gegeben.

Corona-Massenausbruch bei Tönnies: Infizierten-Zahl steigt weiter enorm - Folgen für deutschen Fleischmarkt

Update, 18.40 Uhr: Inzwischen ist die Zahl der auf positiv getesteten Mitarbeiter des Schlachtbetriebs bei Tönnies auf 657 gestiegen. Am Mittwochabend lagen insgesamt 983 Testergebnisse vor, davon waren laut einem Sprecher des Kreises Gütersloh 326 negativ. Dabei handelt es sich allerdings nur um einen Zwischenstand, weitere Auswertungen sollen folgen.

Wie wa.de* berichtet, soll ein Video der Aktion „Arbeitsunrecht“ indessen Erschreckendes über die Zustände in der Kantine* von Tönnies zeigen.

Güthersloh/Rheda: Corona-Massenausbruch bei Tönnies - Wegen Schließung fehlen Fleischprodukte

Update, 17.20 Uhr: +++ Update vom 18.06.: An dieser Stelle hatten wir darüber berichtet, dass durch die Ausfälle bei Tönnies 20 Prozent Fleischprodukte auf dem deutschen Markt fehlen könnten. Diese Meldung wurde von der dpa zurückgenommen, weil ein Unternehmenssprecher falsch interpretiert worden sei - demnach gibt es keine konkreten Zahlen zu Auswirkungen auf den Markt. +++

Vom Stopp in dem Schlachtbetrieb seien nun auch die Schweinezüchter betroffen. Ihre Schweine werden nämlich so gezüchtet, dass sie zu einem bestimmten Termin schlachtreif sind. Deshalb soll nach Angaben der Tönnies-Gruppe die Produktion an anderen Standorten gesteigert werden, um Ausfälle so niedrig wie möglich zu halten.

Gütersloh/Rheda: Corona-Massenausbrauch bei Tönnies - Hunderte Fälle - 7000 Menschen in Quarantäne 

Update, 16.20 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch beim Schlachtereibetrieb Tönnies stellt der Kreis Gütersloh rund 7000 Menschen unter Quarantäne. Betroffen seien alle Personen, die auf dem Werksgelände gearbeitet hätten, sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) am Mittwoch. Sie würden nun nach und nach auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. 

Einen allgemeinen Lockdown für den Kreis werde es nicht geben, obwohl die wichtige Marke von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen deutlich überschritten sei.

Corona-Massenausbruch bei Tönnies-Fleisch: Hunderte Fälle bei Mitarbeitern - Gütersloh droht Shutdown

Update, 15.05 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt. Der Schlachtbetrieb sei vorerst geschlossen worden, seit heute Morgen 9 Uhr sei bereits die Anlieferung von Produkten gestoppt worden. 

Die Schlachtungen seien bereits am Mittwochmittag eingestellt worden, nun würden weitere Bereiche nach und nach heruntergefahren, teilte das Unternehmen mit.

Alle Personen, die in dem betroffenen Bereich arbeiten, sollen sich demnach umgehend in Quarantäne begeben. Alle Schulen und Kitas im Kreis Gütersloh werden ab morgen bis zum Beginn der Sommerferien geschlossen. 

Damit es im Kreis Gütersloh nicht zu einem Shutdown kommt, bittet Landrat Sven-Georg Adenauer die Betroffenen und auch die Angehörigen, sich zurückzuhalten und die Öffentlichkeit vorerst zu meiden. Damit sich die Zahl der infizierten Personen nicht auch auf einen Kreis außerhalb Güterslohs ausbreiten könne.

Besonders betroffen sei der Bereich des Unternehmens, in dem die Tiere in der Fleischerei zerteilt werden. Alle Mitarbeiter, die in diesem Bereich arbeiten, wurden bereits getestet. Nun müsse getestet werden, inwieweit sich die Verbreitung des Virus bereits in andere Bereiche vorgearbeitet habe. 

Coronavirus-Ausbruch bei Tönnies - Reisefreiheit schuld?

„Die Gesundheit der Mitarbeiter hat nun oberste Priorität“, erklärt Herr. Dr. Vielstädte von der Firma Tönnies. „Wir haben sehr intensiv daran gearbeitet, das Virus aus dem Unternehmen herauszuhalten. Deshalb möchten wir uns im Namen des Unternehmens und der Familie Tönnies dafür entschuldigen“, so Dr. Vielstädte. 

Warum sich das Virus gerade jetzt in dem Unternehmen ausgebreitet habe, ist demnach noch nicht unklar. Wie Dr. Schulze Althoff von der Firma Tönnies erklärt, sei in den vergangenen Monaten alles dafür getan worden, um eine Infektion im Unternehmen zu verhindern. Ein möglicher Grund für den Ausbruch könne sein, dass viele Mitarbeiter durch ihre neu gewonnene Reisefreiheit ihre Familien besucht hätten. Dies könnte einer der Faktoren sein, der genaue Grund für den Ausbruch in der Firma ist jedoch noch nicht ermittelt. 

Video: Auch Schulen und Kitas im Kreis Gütersloh schließen

Gütersloh: Ausbruch bei Tönnies - Wer ist Patient 0? 

Da viele Mitarbeiter erst nach der Rückkehr aus dem Kurzurlaub infiziert gewesen seien, vermutet das Unternehmen laut Herr Dr. Vielstädte, die Reisefreiheit als größeren Risikofaktor als die Unterkünfte

Mitarbeiter, die von Reisen über das lange Wochenende zurückgekehrt seien, seien umgehend getestet worden. Jeder Mitarbeiter, der über 96 Stunden verreist sei, sei getestet worden. 

Rund 7.000 Personen seien in dem Betrieb angestellt, deshalb sei es besonders schwierig, den genauen Ausbruchsherd ermitteln zu können. 415 Personen seien bereits offiziell positiv getestet worden, das Ergebnis von weiteren 400 Personen werde noch am heutigen Tag erwartet. 

Corona-Ausbruch bei Fleischbetrieb Tönnies - Anzahl der Infizierten steigt

Update vom 17. Juni 2020, 14.50 Uhr: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen im Kreis Gütersloh steigt laut ntv auf insgesamt 600.

Update vom 17. Juni 2020, 14.30 Uhr: Wie Radiogütersloh weiter berichtet, sollen nun auch Postfilialen in Herzebrock-Clarholz und Oelde geschlossen werden. Demnach seien viele Mitarbeiter des Fleischkonzerns Kunden der beiden Filialen. Die Zahl der infizierten Personen soll laut ntv mittlerweile auf 470 angestiegen sein. 

Corona-Ausbruch in Gütersloher Tönnies-Fabrik - Schulen und Kitas schließen

Update vom 17. Juni 2020, 14.10 Uhr: Nachdem Schulen und Kitas* der Stadt Gütersloh offenbar bereits ab morgen geschlossen werden sollen, stellt nun auch der FC Gütersloh seinen Spielbetrieb ein, wie Radiogütersloh.de berichtet. 

Wie der Radiosender weiter berichtet, soll der Betrieb in dem Fleischkonzern so weit wie möglich heruntergefahren werden. Einen kompletten Shutdown des Kreises soll Landrat Sven-Georg Adenauer demnach noch abwehren wollen. 

Update vom 17. Juni 2020, 13.50 Uhr: Wie Radiogütersloh.de nun berichtet, soll die Stadt Gütersloh bereits bestätigt haben, dass alle Schulen und Kitas ab morgen bis zu den Sommerferien geschlossen werden. Nachdem 400 von 500 Mitarbeiter bereits positiv auf das Virus* getestet wurden, stehen nun noch weitere 500 Testergebnisse aus. Die Zahl der Infizierten könnte also weiter dramatisch steigen. 

Die Stadt informiert über die aktuellen Geschehnisse in einer Pressekonferenz um 15 Uhr. 

Gütersloh: Corona-Ausbruch in Tönnies-Fabrik - 400 Mitarbeiter infiziert und es könnten noch viel mehr werden

Ursprungsmeldung vom 17. Juni 2020: Gütersloh -  Es gibt einen Massenausbruch beim Fleischkonzern Tönnies in Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh. Wie die Neue Westfälische zunächst berichtet hat, sollen seit Dienstag etwa 400 Mitarbeiter positiv auf eine Infektion* mit dem Coronavirus getestet worden sein. 

Von den bislang 500 am Mittwoch vorliegenden Testergebnissen der Mitarbeiter in dem Schlachthof und Fleisch-Zerlegebetrieb im ostwestfälischen Kreis Gütersloh seien 400 positiv auf das Virus getestet worden. Weitere 500 Ergebnisse stehen demnach jedoch noch aus, die Zahl der Infizierten könnte sich laut dpa also noch erhöhen. 

Coronavirus in Gütersloh: Massenausbruch im Fleischkonzern Tönnies (Rheda-Wiedenbrück)

Wie das Westfalen Blatt berichtet, sollen Behörden am Dienstag zunächst von „lediglich“ 128 offiziell infizierten Mitarbeitern gesprochen haben. 

Wegen einer Vielzahl von Neuinfektionen berate zurzeit der Krisenstab des Kreises Gütersloh, in dem das Unternehmen seinen Sitz hat, sagte eine Kreissprecherin am Mittwoch.

Am Nachmittag wollten der Kreis Gütersloh und Tönnies bei einer Pressekonferenz über das Geschehen informieren. 

Derweil ist im Zuge des Corona-Ausbruchs nach einer Feier in einem Restaurant im Landkreis Leer einer der Erkrankten gestorben. Im Berliner Stadtteil Neukölln wurden 370 Haushalte unter Quarantäne gestellt. Alle Informationen im News-Ticker.

Da es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen in Deutschland kommt, bleibt die Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus wichtig. Wie das zuständige Paul-Ehrlich-Institut mitteilt, erhält das Tübinger Biotechunternehmen CureVac in Deutschland nun die Genehmigung, eine klinische Studie mit einem potenziellen Corona-Impfstoff durchführen zu dürfen.

Tönnies ist auch Aufsichtsratsvorsitzender auf Schalke und dort mittlerweile völlig untragbar. Nur ohne den Fleisch-Giganten schafft es S04 aus der Krise. Ein Kommentar*.

*wa.de und merkur.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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