Corona bei Tönnies: Landrat geht Milliardär an - „Ich habe heute bei ihm angerufen ...“

Inzwischen ist die Zahl der mit Corona infizierten Tönnies-Mitarbeiter auf mehr als 1500 gestiegen. Ein Landkreis reagiert nun mit einer Allgemeinverfügung.


Wir beenden diesen Ticker zum Coronavirus-Ausbruch bei Tönnes - hier finden Sie jetzt alle Infos und Hintergründe zu den laufenden Entwicklungen

Coronavirus im Kreis Gütersloh: Lockdown verlängert

Update vom 1. Juli, 10.23 Uhr: Im Kreis Warendorf (NRW) ist der Lockdown in der Nacht auf Mittwoch ausgelaufen. Für den Kreis Gütersloh gilt der Lockdown aber nach dem Corona-Ausbruch bei der Fleischfabrik Tönnies bis zum 7. Juli weiter. Die Regelungen betreffen vor allem die Kontaktbeschränkungen: Im Freien dürfen sich nur zwei Menschen aus einem fremden Haushalt treffen.     

Coronavirus-Ausbruch bei Fleischriesen: Clemens Tönnies zieht Konsequenzen 

Update vom 30. Juni, 17.44 Uhr: Der Skandal beim Fleisch-Konzern Tönnies hat erste Konsequenzen für Clemens Tönnies. Er ist auf Druck der Öffentlichkeit und der Schalker Fansvon seinem Amt als Vorstandsvorsitzender des FC Schalke 04 zurückgetreten. 

Update vom 30. Juni, 14.19 Uhr: Der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) ist bei einer Pressekonferenz zur Corona-Lage in der Region den Fleischfabrikanten Tönnies hart angegangen. „Die Tönnies-Mitarbeiter werden nach unserer Kenntnis sehr gut versorgt“, sagte er in Hinblick auf die Infizierten. „Anders sieht es bei den Menschen, die für Subunternehmen arbeiten, aus. Da gibt es viele Klagen, und dem gehen wir nach“, fuhr er fort. „Ich habe heute bei Tönnies angerufen und ihn gebeten, er solle doch bitte Einfluss auf seine Subunternehmer nehmen.“

Man müsse bei Tönnies zwar zwischen den Bereichen der Fleischzerlegung, wo der Corona-Ausbruch seinen Anfang nahm, und Bereichen „die überhaupt nicht betroffen waren“, unterscheiden, so Adenauer - er betonte aber: „Ich möchte eines vermeiden. Ich möchte auf keinen Fall, dass die Firma wieder läuft und gleichzeitig noch Kindergärten geschlossen sind.“ Ursprung der aktuellen Krise im Landkreis sei das, was bei Tönnies passiert ist. 

Corona: Landkreis ordert 2200-Tönnies-Mitarbeiter für Abstrich heran

Update vom 30. Juni, 12.39 Uhr: Im zweitgrößten Tönnies-Schlachthof in Weißenfels in Sachsen-Anhalt werden alle rund 2200 Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet. Der Burgenlandkreis ordnete am Dienstag mit einer Allgemeinverfügung die Massentestung an. Grund dafür sei, dass die Infektionskette bei einem positiv getesteten Werkvertragsarbeitnehmer nicht zweifelsfrei habe geklärt werden können.

„Ein Infektionsgeschehen innerhalb des Schlachtbetriebes kann somit nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden“. erklärte Landrat Götz Ulrich (CDU) in Naumburg. „Ein mögliches Infektionsgeschehen innerhalb des Schlachtbetriebes hängt wie ein Damoklesschwert über dem Burgenlandkreis.“ Die Testungen sollten Klarheit sowie „Sicherheit für das Unternehmen, die Belegschaft und die Bürger“ bringen.

Das Gesundheitsamt des Burgenlandkreises wollte bereits am Dienstag mit Unterstützung der Bundeswehr mit der Massentestung beginnen. Bereits Ende Mai war ein Teil der Tönnies-Mitarbeiter in Weißenfels getestet worden. Die knapp 1200 Tests in dem Schlachtbetrieb fielen damals negativ aus.

Corona bei Tönnies: Fleisch-Magnat erhält Hilfe von Hoeneß - Laschet verlängert Lockdown - aber nur in einem Kreis

Update vom 29. Juni, 18.18 Uhr: Wie geht es jetzt weiter mit dem Tönnies-Unternehmen? Ein Termin für die Wiedereröffnung des Schlachtbetriebs ist noch nicht absehbar. Das machte der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) am Montag noch einmal deutlich. Man werde den Betrieb erst wieder erlauben, wenn keine Gefährdung für die Bevölkerung mehr ausgehe. Die Firma Tönnies habe bis dahin noch „viele Hausaufgaben zu erledigen“, sagte Adenauer in Düsseldorf.

Auch Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bekräftigte, Tönnies werde erst wieder öffnen, wenn die Gesundheitsgefahr gebannt sei: „Tönnies ist nun in der Verantwortung, ein Konzept vorzulegen.“ Darin müssten etwa Probleme der Belüftung und des Arbeitsschutzes geklärt werden. „Wir werden die großen Schlachtbetriebe in Nordrhein-Westfalen auf jeden Fall ständig vom Arbeitsschutz begleiten lassen“, kündigte der Minister an.

Update vom 29. Juni, 16.36 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich an diesem Montagnachmittag zur aktuellen Corona-Lage und den weiteren Maßnahmen in den Kreisen Gütersloh und Warendorf geäußert. Mit Stand 29. Juni, 11 Uhr, liege die 7-Tage Inzidenz im gesamten Kreis Gütersloh bei 112,6. Unter den Menschen, die nicht in der Tönnies-Fabrik arbeiten, betrage sie 22,5. Zudem gebe es so gut wie keine Fälle von Menschen, die infolge einer Corona-Infektion ins Krankenhaus gekommen seien.

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies: Lockdown in Gütersloh verlängert

Im Kreis Warendorf liege die 7-Tage-Inzidenz bei 22,0. „Also weit unter dem Grenzwert“, betonte Laschet. „Es gibt kein erhöhtes Infektionsrisiko im Kreis Warendorf.“ Und auch in Gütersloh basiere die Verbreitung des Virus im Wesentlichen auf dem Fleischereibetrieb Tönnies. Hier müssten aber noch weitere ausstehende Ergebnisse abgewartet werden.

„Die Ergebnisse stimmen zuversichtlich. Es ist uns durch unsere sehr schnellen Eindämmungsmaßnahmen gelungen, ein Überspringen in die Bevölkerung zu vermeiden“, sagte Laschet bei der Konferenz. Weiter kündigte er an: „Wir werden die Lockdown-Maßnahmen im Kreis Warendorf nicht verlängern, sie laufen am 30. Juni aus.“ Die Lockdown-Maßnahmen im Kreis Gütersloh sollen jedoch aus Vorsicht um eine Woche verlängert werden. „Wir sehen, dass sich die Inzidenz Tag für Tag verbessert, aber als Vorsichtsmaßnahme, auch um weitere Ergebnisse abzuwarten, werden wir den Lockdown um eine Woche verlängern“, erläuterte Laschet die Entscheidung. Der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer sagte, dass er die getroffenen Maßnahmen unterstützt. Zudem machte er deutlich, dass ein Termin für die Wiedereröffnung des Tönnies-Schlachthofs noch nicht absehbar ist.

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies: OLG bezeichnet Lockdown als rechtmäßig

Zuvor hat auch das Oberverwaltungsgericht des Landes Nordrhein-Westfalen am Montag in Münster entschieden, dass der derzeit eingeschränkt geltende Lockdown im Kreis Gütersloh rechtmäßig ist. Ein Bewohner der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock hatte die Überprüfung einer Landesverordnung verlangt. Ministerpräsident Laschet ging bei seinem Statement auch auf die Entscheidung des Gerichts ein. 

„Es bleibt bei der Linie der NRW-Landesregierung. Wenn für 600.000 Menschen in zwei Kreisen fundamentale Grundrechte außer Kraft gesetzt werden, dann werden wir uns auch in Zukunft die Zeit nehmen, mit Experten zu sprechen und nicht in Schnellschüssen Entscheidungen treffen“, sagte er. „Wer Grundrechte einschränkt, muss sich dies sehr genau überlegen und sehr genau begründen, warum er das tut. Das heutige Urteil des Oberverwaltungsgerichts bestätigt diese Haltung.“

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies: Laschet holt zum Rundumschlag gegen politische Gegner aus

Laschet betonte jedoch auch, dass wenn die Datenlage nach vielen Tests in der Bevölkerung darauf hindeute, dass das Virus nicht in die Bevölkerung übergesprungen sei, dies wiederum bedeute, dass solche Lockdowns in Zukunft nicht mehr rechtens seien. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer „Mahnung an alle, die meinen, dass man Grundrechte mit einem Federstrich wegwischen könne“. 

Zugleich teilte er gegen seine Gegner aus - Sätze, die wohl auch in Richtung Bayern gehen. Er verteidigte seinen Kurs, regional beschränkt und zeitlich befristet zu reagieren und verbat sich „parteipolitische Scharmützel“. Unter anderem hatte Bayern ein Beherbergungsverbot für Menschen aus den Risikogebieten in NRW ausgesprochen. Die Staatsregierung zeigte sich zudem irritiert über die angeblich zögerliche Vorgehensweise in Nordrhein-Westfalen nach dem Ausbruch.

Unterdessen droht zehn Ländern offenbar eine zweite Corona-Welle - auch Deutschland. Und nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies bricht eine Stadt im Landkreis Warendorf mit einer Weihnachtstradition.

Nach Corona-Ausbruch: Uli Hoeneß verteidigt Clemens Tönnies

Update vom 29. Juni, 14.45 Uhr: Unterstützung für Clemens Tönnies in der Corona-Krise seines Unternehmens. Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern München, hat seinen Bekannten gegen die seiner Meinung nach überzogene Kritik im Zuge des massiven Coronavirus-Ausbruchs in dessen Fleischbetrieb verteidigt. 

„Teilweise erinnert es mich an meine Zeit mit der Steuersache. Ich glaube, wenn man mal in so einer Maschinerie drin ist, dann versucht da jeder, den anderen noch zu überholen mit seiner Kritik“, sagte der 68-Jährige in der Sendung Blickpunkt Sport des BR.

Er steht Tönnies (64), dem er schon lange freundschaftlich verbunden ist, bei. „Ich muss ehrlich sagen: Wenn Fehler gemacht wurden, muss man dazu stehen. Das tut er ja. Wenn Dinge zu ändern sind, dann muss man das auch tun. Ich gehe davon aus, dass er das tut, wenn es notwendig ist“, meinte Hoeneß weiter: „Aber dass man dann alles, was er so geleistet hat, was er für eine große Firma aufgebaut hat, jetzt plötzlich in Schutt und Asche redet, das kann es nicht sein. Das ist aber ein Zeichen unserer Gesellschaft. Wenn du dran bist, dann gibt es kein Halten mehr. Und das erlebt er jetzt gerade am eigenen Leib.“

Tönnies steht als Firmenchef und als Boss des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 aktuell massiv unter Druck. Im Stammwerk des Tönnies-Fleischkonzerns im Kreis Gütersloh hatten sich weit über 1000 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert.

Corona-Krise bei Tönnies: Österreich hebt Reisebeschränkung für Gütersloh auf

Update vom 29. Juni, 13.09 Uhr: Während die Corona-Zahlen im Kreis Gütersloh die Sorge vor einer Verlängerung des Lockdowns steigen lassen (wir berichteten), rudert Österreich in puncto Reisebeschränkung zurück. Zwar gilt bis auf Weiteres, dass Urlauber aus dem vom Corona-Massenausbruch bei Tönnies* stark betroffenen Landkreis Gütersloh nur mit einem negativen Corona-Test nach Österreich reisen dürfen. 

Das kündigte der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Sonntagabend in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ an. Der Test dürfe nicht älter sein als 48 Stunden, fügte Anschober hinzu. 

Trotz Corona bei Tönnies: Österreich nimmt Reisewarnung für NRW wohl zurück

Die generelle Reisewarnung für ganz Nordrhein-Westfalen will Österreich jedoch offenbar zurücknehmen. Laut Informationen aus NRW-Regierungskreisen in Düsseldorf wurde die Reisewarnung auf die vom Infektionensgeschehen betroffenen Kreise beschränkt.

Update vom 29. Juni, 10.53 Uhr: Am morgigen Dienstag entscheidet sich, ob es eine Verlängerung des regionalen Corona-Lockdowns im nordrhein-westfälischen Kreis Gütersloh gibt, und die Zahl der Corona-Neuinfektionen verheißt nichts Gutes: Sie liegt in dem Landkreis immer noch deutlich über einer kritischen Marke. Laut den an diesem Montag vom Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Daten gab es in dem Kreis innerhalb der vergangenen sieben Tage 112,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Die kritische Marke liegt bei 50. 

Coronavirus bei Tönnies: Gütersloh verzeichnet kurz vor Lockdown-Frist kritische Zahlen

Diese sogenannte 7-Tage-Inzidenz hatte am Sonntag noch 132,9 und am vergangenen Dienstag noch 270,2 betragen. Den RKI-Zahlen zufolge ist der Kreis Gütersloh weiterhin der einzige Kreis in ganz Deutschland oberhalb der wichtigen Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Nun muss bis kommenden Dienstag entschieden werden, ob die regionalen Lockdowns in den Nachbarlandkreisen Gütersloh und Warendorf auslaufen oder verlängert werden. Seit vergangenen Mittwoch gelten die Einschränkungen, sind jedoch bis zum 30. Juni befristet. 

Bei der Beurteilung des Infektionsgeschehens und der Entscheidung über Beschränkungen wie Lockerungen spielt die 7-Tage-Inzidenz eine wichtige Rolle. Im Kreis Warendorf, wo ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die bedeutende Kennziffer bereits am Freitag mit 47,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen unter die Marke von 50 gefallen. Nach den Daten vom Montag liegt der Wert derzeit bei 22,0. 

Coronavirus bei Tönnies - NRW weitet Tests aus

Update vom 28. Juni, 18.44 Uhr:  In Nordrhein-Westfalen müssen Mitarbeiter*innen von fleischverarbeitenden Betrieben künftig zweimal pro Woche auf das Coronavirus getestet werden, zudem müssen Namen und Daten von allen Personen, die sich auf dem Betriebsgelände aufhalten, für vier Wochen gespeichert werden. Für bundesweite Tests sprach sich SPD-Vizefraktionschefin Katja Mast aus.

Die Vorfälle um Tönnies in NRW haben unterdessen einiges ins Rollen gebracht - noch im Juli will Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ein Gesetz zum Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit im Kernbereich der Fleischindustrie vorlegen.

Coronavirus bei Tönnies: Vorläufige Entwarnung aus dem Nachbarlandkreis

Update vom 28. Juni, 13.58 Uhr: Vorläufige Entwarnung aus dem Landkreis Warendorf: Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim FleischbetriebTönnies im Kreis Gütersloh sieht der benachbarte Landkreis bisher keine Anzeichen für eine Ausbreitung des Virus unter der übrigen Bevölkerung. „Der bisherige Trend zeigt, dass das Virus nicht auf die allgemeine Bevölkerung übergesprungen ist“, sagte Landrat Olaf Gericke (CDU) am späten Samstagabend. 

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies gibt Nachbarlandkreis Warendorf vorläufige Entwarnung

Den Angaben des Kreises zufolge befanden sich unter den insgesamt 4491 Corona-Tests, die bis Samstagnachmittag in den Testzentren Oelde und Ahlen sowie bei Ärzten ausgewertet worden sind, nur zwei positive Ergebnisse. Weniger glimpflich verläuft das Corona-Infektionsgeschehen unterdessen im Kreis Gütersloh. Der Kreis hatte am Samstagabend mitgeteilt, dass die Zahl der Infizierten hier auch in der übrigen Bevölkerung „merklich“ gestiegen sei. In den vergangenen sieben Tagen bis Freitag wurden demnach 75 Menschen, die keinen Bezug zu der Fleischfabrik Tönnies haben, positiv auf das Virus getestet. Das waren 28 mehr als im Vergleichszeitraum einen Tag zuvor. 

Von dem Infektions-Ausbruch in der nahegelegenen Tönnies-Fleischfabrik im Kreis Gütersloh sind den Angaben nach auch mehr als 200 Mitarbeiter betroffen, die im Kreis Warendorf und hier vor allem in der Stadt Oelde wohnten. Daher gelten derzeit für beide Kreise wieder starke Einschränkungen des öffentlichen Lebens, die zunächst bis zum 30. Juni befristet sind. Spätestens am kommenden Dienstag muss daher entschieden werden, ob die Auflagen auslaufen oder verlängert werden müssen. 

Unabhängig von den freiwilligen Reihentests der Bevölkerung hatte der Kreis Warendorf eigenen Angaben zufolge Testungen in Pflegeheimen, bei Erntehelfern sowie in Schlacht- und Fleischbetrieben durchführen lassen. „Über 7000 Ergebnisse davon liegen vor - alle waren negativ“, hieß es dazu am Samstagabend.

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies in Gütersloh immer mehr Infizierte ohne Unternehmensbezug

Update vom 27. Juni, 21.03 Uhr: Neuen Berechnungen zufolge ist die Anzahl der mit dem Coronavirus Infizierten aus dem Kreis Gütersloh, die keinen direkten Bezug zu Mitarbeitern des Fleisch-Konzerns Tönnies hatten, angestiegen - und zwar „merklich“. In den sieben betrachteten Tagen bis einschließlich Freitag (20. bis 26. Juni) wurden 75 Fälle nachgewiesen. Das seien 28 Fälle mehr als im Vergleichszeitraum einen Tag zuvor.

Der Grund für den Anstieg seien nach Angagen des Kreises die deutlich umfangreicheren Tests. Sie wurden in unter anderem sechs Diagnosezentren stark ausgeweitet. Viele der Infizierten zeigten jedoch keine Symptome. Zu einem Anstieg der mit Covid-19-Erkrankten kam es demnach nicht. 

Übrigens: Im oberbayerischen Landkreis Starnberg kam es nun ebenfalls wieder zu einem Corona-Ausbruch. Zehn Mitarbeiter eines Catering-Unternehmens wurden positiv getestet. Erste Maßnahmen sind bereits eingeleitet worden*. 

Corona bei Tönnies: Schalke-Fans starten Mega-Protestaktion zum Bundesliga-Finale

Update vom 27. Juni, 18.21 Uhr: In Gelsenkirchen protestierten während dem letzten Spieltag der Bundesliga rund 1200 Schalke-Fans rund um die Verltins-Arena. Sie sind enttäuscht vom Vorstand ihres Vereins. Die Wut geht nach dem Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fabrik weit über die sportliche Misere hinaus. 

Als Schalker musste man sich in letzter Zeit schämen. Das hat mit Kumpel- und Malocherclub nichts mehr zu tun“, schimpft Mitorganisatorin Katharina Strohmeyer, wenn Tönnies den Verein liebe, solle er ihn jetzt verlassen.

Die Fußballfans, unter ihnen laut wn.de auch Ex-Profi und Schalker Eurpapokal-Held Yves Eigenrauch, machten ihren Unmut mit einer Menschenkette kund und sendeten unmissverständliche Plakat-Botschaften. „Unser Vorstand - ein sozialer und moralischer Flop!“, fassen sie zusammen und fordern: „Der größte Bulldozer hilft nicht mehr! Tönnies raus!

Corona bei Tönnies: Insider packt aus - „Gezwungen, auch krank zur Arbeit zu kommen“

Update vom 27. Juni, 16.15 Uhr: Der Coronavirus-Ausbruch in der Wurstfabrik von Clemens Tönnies ist drauf und dran sich zu einem Skandal zu entwickeln, der die gesamte Branche erschüttern könnte. 

Immer mehr Details zu den wohl teils sehr schwer zumutbaren Arbeitsbedingungen der Angestellen kommen ans Licht (Siehe Update vom 25. Juni, 15.40 Uhr). 

Nun berichtet auch ein Caritas-Betreuer der Werkarbeiter. Im Interview mit dem Spiegel (Artikel hinter Bezahlschranke) legt er krasse Klagen der Menschen offen, die im System und nun großteils auch im Lockdown gefangen sind. 

Der „ruppige Umgangston“ unter dem die Angestellten offenbar leiden, ist da leider nur die Spitze des Eisbergs. Der Umgang mit den meist schlecht bezahlten Gastarbeitern, den Caritas-Betreuer Volker Brüggenjürgen beschreibt, ist seit Jahren unverändert schlecht. 

Corona bei Tönnies: „Gezwungen, auch krank zur Arbeit zu kommen“

„Für jeden Tag, den die Arbeiter fehlen, wird ihnen die Miete um zehn Euro erhöht“, erklärt er, die Firma-Tönnies übe großen Druck auf ihre Angestellten aus, „sie haben viel Hoffnung, wenn sie hierherkommen. Sie werden angeworben, bekommen einen Werkvertrag und ein Bett. Das Arbeitsverhältnis ist an die Wohnsituation gekoppelt. Dadurch entsteht eine maximale Abhängigkeit.“ 

Allein dadurch erreichen die Unternehmer, dass sich wohl kaum einer ihrer Arbeiter zuhause bleibt, solange ihn seine Füße tragen. Doch die Schilderungen von Brüggenjürgen gehen noch weiter. Klagen „darüber, dass sie gezwungen werden, auch krank zur Arbeit zu kommen“, kamen ihm auch schon zu Ohren.

Corona bei Tönnies: Folgen erreichen jetzt Bayern - Mitarbeiter packen über dramatische Bedingungen aus

Update vom 27. Juni, 11 Uhr:Der massive Coronavirus-Ausbruch der Firma Tönnies in Nordrhein-Westfalen zieht immer weitere Kreise. Der Lockdown des Fleischverarbeiters könnte Auswirkungen haben - weit über NRW hinaus. 

In Gürtersloh sind die Tönnies-Mitarbeiter in Quarantäne. Der Betrieb eingestellt. Das hat unter anderem Konsequenzen für die bayerischen Vertretungen in Kempten und Bamberg. Auch dort hat man vorerst den Betrieb eingestellt. Das Problem: Dort wird vor allem geschlachtet, die Weiterverarbeitung in NRW steht aber still. Eine Kettenreaktion, die sich bis zu den Züchtern auswirkt. „Die Bullen gehen zögerlicher aus den Ställen, der ganze Markt ist dadurch irgendwo gebremst“, so der Geschäftsführer der Allgäuer Herdebuchgesellschaft, Thomas Bechteler. Auch die Nachfrage nach Mastkälbern sei gering. 

Riesige Schlachtbetriebe in Deutschland haben über Jahrzehnte kleinere Betriebe ersetzt. Fällt nun einer langfristig aus, dann hat das weitreichende Folgen. Deutlich wird die Problematik beim Blick auf die Zahlen. Die Tönnies Schlachterei ist im Allgäu eine der Marke. „Wir schlachten normalerweise ein Viertel unserer Rinder dort“, so der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Schlachtvieh Allgäu, Berthold Kirchmaier. Die Gemeinschaft umfasst 5000 Betriebe. Bisher konnte man den Tönnies-Lockdown noch verkraften. „Die Tiere bringen wir stattdessen nach Buchloe“, so Kirchmaier. Dort werde ohnehin der überwiegende Anteil der im Schnitt 600 bis 700 Rinder pro Woche geschlachtet.

Aktuell kann der Tönnies-Ausfall demnach noch abgefedert werden. Dauert es länger, könnten die Zucht- und Mastbetriebe in Bayern in Bedrängnis geraten.

Corona bei Tönnies: Situation in Quarantäne offenbar immer dramatischer - Gütersloh mit Hilferuf an Merkel

Update vom 26. Juni, 12.10 Uhr: Nach den massiven Corona-Infektionsausbrüchen in Fleischfabriken werden immer neue Details über die Zustände in der Fleischindustrie bekannt. Die Arbeitsbedingungen, aber auch die Unterbringung der Werksarbeiter führen zu einer deutschlandweiten Diskussion über die Situation in Fleischunternehmen. Doch der Lockdown nach dem Ausbruch scheint die zuvor bereits schwierige Situation noch dramatischer zu machen. Die Werksmitarbeiter würden nicht informiert werden und die Versorgung sei schlecht, behauptet ein Mitarbeiter im Focus.de-Interview. 

Der Werksmitarbeiter aus Rumänien ist mit seiner Frau und zwei weiteren Mitarbeitern in einer Wohnung in einer Sammelunterkunft untergebracht. In Rheda-Wiedenbrück bei Gütersloh. Das Gebäude steht nach dem Ausbruch bei Tönnies unter Corona-Quarantäne. Versorgt werden die Mitarbeiter durch die Firma Tönnies. „Vier Zwiebeln und vier Kartoffeln für vier Leute! Als ob wir Tiere wären“, sagt der Mann im Focus-Interview verzweifelt. Doch das sei noch nicht einmal das Schlimmste. 

Mehrere Coronavirus-Tests habe man bei ihm bereits durchgeführt. Insgesamt drei. „Aber die Ergebnisse wurden mir nicht gezeigt“, so der Werksarbeiter. Die Bewohner werden scheinbar in völliger Unwissenheit allein gelassen. Das verunsichert, so der Mann, der über ein Subunternehmen bei Tönnies arbeitet. Vor allem, da „ich bis jetzt keine Infos bekommen habe“. 

Lesen Sie auch unseren Kommentar: Tönnies zerschlachtet das S04-Image und muss weg! Wenn nicht jetzt, wann dann?*

Coronavirus bei Tönnies: Menschen in Gütersloh fühlen sich stigmatisiert

Update vom 26. Juni, 9.21 Uhr: Die Menschen in Gütersloh, Nordrhein-Westfalen, fühlen sich nach dem Coronavirus-Ausbruch bei Tönnies offenbar stigmatisiert und gemobbt. Bürgermeister Henning Schulz (CDU) wendet sich nun in einem Interview mit t-online.de mit einem Hilferuf an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Unangekündigt klingeln Beamte und Polizisten an den Türen der Tönnies-Mitarbeiter und kontrollieren die Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Mehrere Bundesländer und Urlaubsziele lehnen Gäste aus Corona-Risikogebieten ab - und in Nordrhein-Westfalen beginnen die Sommerferien. Auch melden Betroffene, dass Autoreifen mit Gütersloher Kennzeichen in NRW zerstochen werden. „Es ist unerträglich, dass die insgesamt 700.000 Menschen aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf jetzt unter Corona-Generalverdacht gestellt werden“, sagt Schulz im t-online.de-Interview.

Coronavirus-Ausbruch bei Tönnies: Gütersloher Bürgermeister wendet sich mit Hilferuf an Kanzlerin Merkel

Da fehle es an einem Machtwort, so der Bürgermeister und wendet sich an oberste Stelle. Bundeskanzlerin Angela Merkel „ist es immer gelungen, die Gesellschaft zusammenzuführen und alle Menschen im Blick zu behalten“, doch im Landkreis Gütersloh fühlten sich fast eine Dreiviertelmillion Menschen im Stich gelassen. „Sie werden sogar angegriffen. Ich wurde sogar gefragt, warum wir nicht Ausreiseverbote verhängen. Nach dem Motto 'Baut am besten Schlagbäume um die Stadt'.“

Diese Zäune bräuchte man nicht mehr - denn den „emotionale Grenzzaun“ fühlten die Menschen aus Gütersloh bereits deutlich. „Durch Reaktionen in den sozialen Medien und tätliche Angriffe. Wenn ich aus Nachbarstädten höre 'Um Gottes Willen, jetzt kommen die ganzen Infizierten aus Gütersloh und tragen das Virus in unsere Freibäder'.“ Die Ausgrenzung sei kaum zu ertragen. „Das nimmt Auswüchse an, die sind unfassbar. Die Stimmung liegt bei mir zwischen Trauer und Wut.“

Dabei sind bisher vorwiegend Tönnies-Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Der Corona-Ausnahmezustand im Schlachtbetrieb Tönnies habe eine Stigmatisierung des ganzen Landkreises zur Folge. (nai)

Corona bei Tönnies: Ex-Angestellter: „Hörte Kollegen nachts weinen“ - Branchen-Treffen mit Ministerin in Kritik

Update vom 26. Juni, 7.18 Uhr: Nach dem großen Corona-Ausbruch beim Fleischproduzenten Tönnies lässt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Haftbarkeit des Unternehmens prüfen. Zur Frage, ob das Unternehmen haftbar zu machen sei, sagte Laschet dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag): „Es wird derzeit sehr genau geprüft, ob und gegen welche Regeln das Unternehmen verstoßen hat und wo es in Haftung genommen werden kann.“ Laschet betonte, er sehe Tönnies in der Verantwortung.

Der Ministerpräsident verteidigte seine Regierung gegen die Kritik, zu spät gegen die Arbeitsweise der Fleischfirma vorgegangen zu sein. „Die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen waren bekannt“, sagte Laschet dem RND. „Rot-Grün hat die Werkverträge eingeführt, die zum Problem geworden sind. Unser Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat sich hier als einziger mit wirklichem Nachdruck für eine Änderung eingesetzt.“ Für eine gesetzliche Änderung habe es jedoch keine Mehrheit gegeben, sagte Laschet. „Das muss man nüchtern einräumen.“

Corona bei Tönnies: Branchen-Treffen mit Ministerin Klöckner in Kritik 

Update vom 26. Juni 2020, 6.13 Uhr: Das für Freitag angesetzte Branchengespräch zur Nutztierhaltung und Fleischindustrie bei Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat schon im Vorfeld massive Kritik ausgelöst. Der DGB und die Grünen sprachen von einer bloßen "Show"-Veranstaltung. Das Treffen war nach der Serie von Coronavirus-Ausbrüchen unter Mitarbeitern von Schlachthöfen anberaumt worden.

Das Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Anja Piel, monierte, dass erst "auf Nachhaken" und "in letzter Minute" Vertreter der Beschäftigten eingeladen worden seien. Offenbar solle eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten der Fleischbranche nicht im Vordergrund stehen, sagte Piel der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ("NOZ").

Kritiker führen die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in der Branche auf die Arbeitsbedingungen sowie die Unterbringung vieler Beschäftigter in beengten Gemeinschaftsunterkünften zurück. In den Schlachtbetrieben sind viele Osteuropäer tätig, die von Subunternehmen beschäftigt werden.

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter forderte ein "grundlegendes Umsteuern in der gesamten Kette". Nötig seien "bessere Gesetze, gezielte Förderung und mehr Transparenz". Hofreiter warf Klöckner vor, sie lade zu einem "bloßen Show-Event" ein, von dem "außer schönen Bekenntnissen" wenig zu erwarten sei. Von überparteilichen, gesamtgesellschaftlichen Lösungen sei die Ministerin "meilenweit" entfernt.

Massiver Corona-Ausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies - Gütersloh veröffentlicht neue Zahlen

Update vom 25. Juni, 20.22 Uhr: 1.413 Tönnies-Mitarbeiter wurden bei der Reihentestung auf dem Schlachthof positiv auf das Coronavirus getestet, teilt der Kreis Gütersloh am Donnerstagabend via Twitter mit. Insgesamt seien 6.139 Tests auf dem Gelände gemacht worden.

Von den freiwilligen Tests bei Bürgern im Landkreis Gütersloh seien von 1655 Befunden drei positiv gewesen, berichtet die Nachrichtenagentur Afp. Insgesamt seien bislang 2521 Abstriche bei den Testungen genommen worden, aber noch nicht alle ausgewertet sind. 

Corona-Ausbruch bei Tönnies: Zweifel an Virusverbreitung vom Schlachthof

Update vom 25. Juni, 19.53 Uhr: Wie konnte sich das Coronavirus in Gütersloh beim Fleischriesen Tönnies so massiv ausbreiten? Wer hatte wen, wann und wo angesteckt. Diese Fragen versuchen Experten zu beantworten. Risikofaktoren - wie die Kühlung der Raumluft im Zerlegebereich scheinen an der explosionsartigen Verbeitung des Coronavirus eine Rolle zu spielen (s.u. Update 24. Juni, 19 Uhr). 

Coronavirus: Haben sich Tönnies-Mitarbeiter beim Gottesdienst angesteckt?

Der Kreis Güterloh hat jetzt ein überraschendes Statement zum Infektionsgeschehen in der Schlachtfabrik abgegeben. „Eine genaue Ursache für den Eintrag des Coronavirus in die Firma Tönnies lässt sich aus Sicht des Kreises nicht exakt und zweifelsfrei benennen“, teilt der Kreis Gütersloh in einer Pressemitteilung am Donnerstag mit. Und verweist erneut auf ein Ausbruchsgeschehen in Zusammenhang mit einer Kirche in Herzebrock-Clarholz im Mai. Tönnies-Mitarbeiter könnten sich das Coronavirus bei einem Gottestdienst in Herzebrock-Clarholz eingefangen haben. 

Es habe mehrere Corona-Infizierte gegeben, die einen direkten Bezug zu dem Unternehmen Tönnies haben und einen Gottesdienst am 17. Mai besucht haben, heißt es in der Presseerklärung. 

„Ich habe immer gesagt, es ist nicht klar, wer der Indexfall ist“, sagt Dr. Anne Bunte, Leiterin der Abteilung Gesundheit des Kreises. Das genaue Ausbruchsgeschehen habe bis heute nicht vollständig geklärt werden können. Auch aus diesem Grund sei das Robert-Koch-Institut (RKI) auch mit an Bord. 

Coronavirus bei Tönnies: Bulgare in der Heimat positiv auf Covid-19 getestet 

Update vom 25. Juni, 19.42 Uhr: Ein Tönnies-Mitarbeiter ist in seiner Heimat Bulgarien positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Mann und seine Familie seine nach der Heimreise erneut auf Covid-19 getestet worden, berichtet der bulgarische Fernsehsender bTV. Demnach hätte die Familie die Ergebnisse ihrer Tests in Deutschland nicht gewusst. Bei der Tochter des Infizierten seien dem Bericht zufolge Antikörper gegen das Coronavirus nachgewiesen worden. Die dreiköpige Familie stehe im südwestbulgarischen Beliza unter Quarantäne. 

Corona-Ausbruch bei Fleischkonzern Tönnies: „Hörte Kollegen nachts weinen“ - Verdacht zu Virus-Verbreitung

Update vom 25. Juni, 15.40 Uhr: Wie konnte sich das Virus beim Fleischkonzern Tönnies so schnell verbreiten? Während ein neuer Verdacht im Raum steht (siehe Update, 11.10 Uhr), äußert sich ein früherer Werksarbeiter des Unternehmens im Gespräch mit Deutsche Welle. Demnach habe er für rund zwei Jahre dort gearbeitet, doch die Arbeitsbedingungen seien nicht immer angenehm gewesen. 

„Wir waren selten nach den vereinbarten acht Stunden fertig. Oft waren es 12 oder sogar 13. Wir haben die Überstunden aufgeschrieben. Doch auf dem Gehaltszettel war am Ende nichts davon zu sehen“, erklärt der Mann in dem Interview. 

Demnach sei es am Arbeitsplatz sehr kalt gewesen, die körperliche Belastung sei sehr hoch gewesen. „Ich hörte Kollegen nachts weinen in der Unterkunft, weil sie so schlimme Schmerzen hatten, ihre Hände waren ganz geschwollen. Doch wir machten uns gegenseitig Mut, sagten zueinander: Halt durch“, beschreibt der Mann aus Rumänien die angeblichen Zustände in dem Unternehmen. 

Coronavirus bei Tönnies: Ehemaliger Mitarbeiter berichtet Details

Ein Freund des Mannes habe demnach bereits nach einem Tag aufgegeben und sei zurück in seine Heimat gefahren. Wurde der Betrieb kontrolliert, seien zuvor die Fließbänder langsamer gestellt worden. „Aber man wusste ja vorher, dass eine Kontrolle kommt. Wieso macht man das nicht unangekündigt? Nur dann könnten Kontrolleure sehen, wie die Lage wirklich ist“, so der Mann, der lieber anonym bleiben möchte. 

Demnach sollen die Mitarbeiter zuvor auch dazu angehalten worden sein, bei Fragen durch einen Kontrolleur vorzutäuschen, kein Deutsch sprechen zu können. Der Grund für seine Kündigung sei dann Ärger nach einer Erkältung gewesen. „Ganz schlimm war es, wenn wir krank waren: Die Vorarbeiter brüllten uns an, dass wir ihnen bloß nicht mit Krankmeldungen ankommen sollten! Als ich einmal stark erkältet war (was schnell passierte, weil wir immer in der Kälte arbeiteten) und angeschrien wurde, reichte es mir“, erklärt der ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens. 

Corona bei Tönnies: Neuer Verdacht zur raschen Virus-Verbreitung - plötzlich steht ein brisantes Treffen im Raum

Update vom 25. Juni, 11.10 Uhr: Der Skandal um den Corona-Massenausbruch beim Fleischkonzern Tönnies sorgt seit Tagen für Schlagzeilen, nun könnte eine Ursache für die rasche Verbreitung im Unternehmen gefunden worden sein. 

Wie t-online berichtet, sollen sich Mitarbeiter zweier Schlachthöfe privat getroffen haben. Demnach sollen sich Mitarbeiter von Tönnies mehrmals mit Mitarbeitern des Konkurrenten Westcrown getroffen haben, später wurden in beiden Unternehmen Infizierte gemeldet. 

Wie t-online unter Berufung auf das Unternehmen Tönnies und den Kreis Gütersloh berichtet, sollen sich einzelne Mitarbeiter bei einem Gottesdienst in der Umgebung infiziert haben. Dadurch könnte das Virus in das Unternehmen getragen worden sein. Wie t-online weiter berichtet, sollen auch Mitarbeiter der Firma Westcrown in der Kirche anwesend gewesen sein. 

Wie das Portal unter Berufung auf den Landkreis Osnabrück berichtet, sollen sich Mitarbeiter von beiden Unternehmen auch in einem Restaurant getroffen haben. Die Möglicherweise dadurch entstandenen Infektionsketten sollen nun weiter ermittelt werden. Drei Bundesländer haben jetzt ein Beherbergungsverbot für Reisende aus Risikogebieten wie Gütersloh erlassen.

Ob der Gottesdienst und der Restaurant-Besuch einiger Mitarbeiter Mitte Mai für das Infektionsgeschehen bei der Firma Tönnies im Juni verantwortlich ist, ist jedoch noch nicht klar. Auch wa.de* berichtet über das Geschehen im Landkreis Gütersloh.  

Das Coronavirus breitete sich zu Beginn der Pandemie in Ischgl aus, nun überrascht eine Antikörper-Studie aus Österreich.

Corona bei Tönnies: Neuer Verdacht zur raschen Virus-Verbreitung - Laschet schäumt vor Wut

Update vom 25. Juni, 9.25 Uhr: Noch ist das ganze Ausmaß des Massenausbruchs beim Fleischkonzern Tönnies noch nicht absehbar, doch offenbar wurden nicht alle Mitarbeiter der Firma tatsächlich auf eine Infizierung mit dem Coronavirus getestet. Wie der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Donnerstag in einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses erklärte, könnte nach eigenen Angaben nicht ausgeschlossen werden, dass manche Tönnies-Mitarbeiter nicht auf Corona getestet worden sind. 

Es könne sein, dass „uns 20, 30 durch die Lappen gegangen sind“, sagte Laumann. Er verteidigte aber das Vorgehen der Behörden: Es sei „sorgfältig durch die öffentliche Hand getestet“ worden. Laumanns Staatssekretär Edmund Heller verdeutlichte in der Sitzung, dass eine komplette Erfassung der Menschen auf dem Tönnies-Gelände rückwirkend zunächst kaum möglich gewesen sei.

Corona bei Tönnies: Laschet macht seiner Wut über Fleischfabrikanten Luft - „Mit Reden ist jetzt Schluss“

Update vom 24. Juni, 22.45 Uhr:  NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat Großunternehmer und Fußball-Boss Clemens Tönnies nach dem Corona-Massenausbruch in dessen Fleischfabrik überdeutlich in die Pflicht genommen.

„Im Kreis Gütersloh empfinden die Menschen das so, die sagen, dieser eine Vorfall bringt unseren ganzen Kreis in Verruf. Und deshalb ist auch Herr Tönnies in der Pflicht, den Schaden wiedergutzumachen und daran mitzuwirken, dass solche Zustände jetzt endgültig abgestellt werden. Mit Reden ist jetzt Schluss“, sagte Laschet bei Bild Live.

Er selbst sei wegen des Covid-19-Fiaskos beim Fleischfabrikanten „wütend. Aber Wut ist in der Politik selten eine Kategorie. Wir haben viele Kreise, die im Moment die Krisenstäbe zurückfahren, wo es kaum mehr neue Infektionen gibt. Auch der Kreis Gütersloh stand bis zu diesem Fall in der Fabrik Tönnies unter den deutschen Kreisen sehr gut da“, meinte Laschet weiter: „Deswegen ärgert es mich maßlos, dass ein solcher Vorfall die Arbeit von vielen, vielen Menschen zunichte macht.“

Corona-Fiasko bei Tönnies: Coronavirus-Verteiler Umluftanlage?

Update vom 24. Juni, 19 Uhr: Ein Hygiene-Experte hat sich nun dazu geäußert, wie es womöglich zu dem großen Corona-Ausbruch im Fleischbetrieb Tönnies kommen konnte. Mehr als 1000 Mitarbeiter hatten sich beim Schlachthof-Riesen in Rheda-Wiedenbrück mit Covid-19 angesteckt.

Laut dem Bonner Hygiene-Experten Martin Exner könnte die rasche Verbreitung des Coronavirus in dem Unternehmen mit der Luftkühlung im Zerlegebetrieb zusammenhängen.

In dem Bereich würde die Luft auf sechs bis zehn Grad Celsius heruntergekühlt, während die Arbeiter bei hohem Tempo und harter, körperlicher Belastung die geschlachteten Schweine zerlegen, sagte der Professor am Mittwoch bei einer Pressekonferenz im Kreishaus in Gütersloh:  „Die Luft zirkuliert, ohne aufbereitet zu werden.“

Um die Luft zu kühlen, werde diese aus dem Raum gezogen, gekühlt und zurück in den Raum gebracht. Um zu verhindern, dass Viren über dieses System verteilt werden, schlug Exner Hochleistungsfilter und UV-Strahlen als Lösung vor. In Krankenhäusern würden in Operationssälen diese Hochleistungsfilter bereits eingesetzt.

Corona-Ausbruch bei Tönnies: Kein Coronavirus-Fall bei Einwohnern in Gütersloh

Update vom 24. Juni, 16.51 Uhr: Bei der freiwilligen Massentestung der Bewohner des Kreis Gütersloh ist zunächst kein weiterer Infizierter gefunden worden. 

Von den ersten 230 Befunden sei noch ein Ergebnis fraglich, alle anderen seien negativ, sagte Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) in einer Pressekonferenz.

Insgesamt seien bislang 600 Abstriche genommen worden. Im Kreis Gütersloh ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage auf 270,2 gestiegen.

Corona im Landkreis Gütersloh: Landrat Adenauer und Hygiene-Experte geben PK

Update vom 24. Juni, 15.54 Uhr: Der Leiter des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit an der Universität Bonn, Professor Martin Exner, hat zusammen mit dem Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) eine Pressekonferenz gegeben, und focus.de zitiert ihn mit einer alarmierenden Aussage: „Epidemiologisch war bekannt, dass in bestimmten Bereichen des Tönnies-Betriebs die Rate an Infektionen besonders intensiv war", so der Experte.

Update vom 24. Juni, 13.50 Uhr: Während NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die anderen Länderchefs verbunden mit einer deutlichen Warnung dazu aufforderte, Menschen aus Gütersloh nicht zu stigmatisieren, gibt es erneut schlechte Nachrichten aus dem Corona-Hotspot: In dem nordrhein-westfälischen Landkreis ist die Anzahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage auf 270,2 gestiegen.

Corona-Ausbruch bei Tönnies: Gütersloh und Warendorf sprengen Obergrenze an Neuinfektionen

Dies gab der Kreis am Mittwoch auf Anfrage bekannt. Laut dem nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium lag der Wert am Dienstag noch bei 257,4. Im benachbarten Kreis Warendorf stieg er von am Vortag 61,2 auf 66,2. Damit liegen nun beide Landkreise deutlich über der von Bund und Ländern zuvor vereinbarten Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Für die Landkreise Gütersloh und Warendorf wurden bereits wieder weitreichende Beschränkungen angeordnet. Davon sind in beiden Kreisen insgesamt rund 640.000 Einwohner betroffen. 

Update vom 24. Juni, 13.31 Uhr: Im Landtag in Düsseldorf hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nicht nur das Corona-Krisenmanagement der Landesregierung verteidigt, sondern auch eine scharfe Warnung an die Ministerpräsidenten anderer Bundesländer gerichtet. „Eines geht nicht“, stellte der CDU-Politiker klar. „Dass man öffentlich die Menschen aus dem Kreis Gütersloh stigmatisiert. Ich stelle mich vor die Menschen im Kreis Gütersloh.“ Zuvor hatten Urlauber aus dem vom Corona-Ausbruch bei Tönnies betroffenen Landkreis einen Aufenthalt in Mecklenburg-Vorpommern abbrechen müssen. 

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies: Landrat von Friesland kritisiert NRW-Landesregierung

Mittlerweile hat Niedersachsen trotz dieser Warnung ein Beherbergungsverbot für Touristen aus Gütersloh angeordnet und auch in Bayern gibt es Beschränkungen für die Einreise von Menschen aus Gütersloh: Sie müssen einen negativen Corona-Test vorlegen können. Laschet sagte am Mittwoch im Landtag, er habe mehrmals mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) telefoniert. Letzterer habe versichert, dass Menschen aus Gütersloh willkommen seien, wenn sie auf das Coronavirus getestet seien. „Ich erwarte auch von den Bundesländern in Norddeutschland, dass wir zu solchen Regelungen kommen und dass wir gemeinsam diese Krise bewältigen“, betonte Laschet.

Am Mittwochvormittag wurde außerdem bekannt, dass mehrere Kommunen an der niedersächsischen Nordseeküste zeitlich begrenzte Aufenthaltsverbote für Urlauber aus den nordrhein-westfälischen Kreisen Gütersloh und Warendorf prüfen

„Wir sind jetzt in der Konsultationsphase mit Kollegen, von Leer bis zur Wesermarsch“, sagte der Landrat des Kreises Friesland, Sven Ambrosy. Man müsse kurz vor dem Start der Sommerferien dringend eine Lösung dafür finden, wie sich Infektionsrisiken senken ließen, wenn Menschen aus Gebieten mit lokalen Corona-Shutdowns weiterhin reisen dürften. In diesem Zusammenhang kritisierte Ambrosy das Land Nordrhein-Westfalen: Es sei unverständlich, örtlich die Beschränkungen zu verschärfen, aber Bewohner weiter reisen zu lassen. 

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies: Nordsee-Kommunen prüfen Aufenthaltsverbot für Gütersloher

Im Laufe des Tages soll es nun Beratungen mit Rechtsexperten der Kommunen über eine für die Dauer der Beschränkungen in den Herkunftskreisen greifende touristische Aufenthaltssperre geben. „Wir neigen dazu, eine Allgemeinverfügung zu machen“, verriet Ambrosy, der zugleich auch Vorsitzender des Tourismusverbands Niedersachsen ist. Diese Aufenthaltssperre müsse aber juristisch auch sicher sein. Man brauche Klarheit: Entweder müssten sich die Länder wie im Fall Mecklenburg-Vorpommerns und Bayerns deutlich dazu verhalten, oder einzelne Kommunen müssten die Möglichkeit zum zeitweisen Ausschluss von Feriengästen haben, forderte Ambrosy.

Update vom 24. Juni, 12.12 Uhr: Nachdem Österreich eine erneute Reisewarnung für das Land Nordrhein-Westfalen aussprach, erlässt das deutsche Bundesland Niedersachsen nun nach dem Corona-Massenausbruch bei Tönnies im nordrhein-westfälischen Landkreis Gütersloh ein Beherbergungsverbot für Touristen aus der Region. „Das Land wird die bereits in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern geltende Regelung im Tourismusbereich anwenden auf Menschen aus dem Bereich Gütersloh“, teilte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Mittwoch in Hannover mit. 

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies: Niedersachsen erlässt Beherbergungsverbot

Eine entsprechende Regelung werde derzeit erarbeitet. Bislang ist noch nicht entschieden, ob sie generell für Regionen in Deutschland mit einer erhöhten Zahl von Corona-Neufinfektionen gelten soll. Neben dem Beherbergungsverbot gibt es auch eine Maßnahme für Lehrkräfte aus dem Raum Gütersloh und Warendorf, die an niedersächsischen Schulen unterrichten. Sie wurden aufgefordert, zunächst zu Hause zu bleiben. 

„Es geht uns nicht um Diskriminierung oder Ausgrenzung von Menschen aus Nordrhein-Westfalen“, betonte die Regierungssprecherin und fügte hinzu, dass es nicht darum gehe, Menschen aus Nordrhein-Westfalen auszuweisen. „Wir versuchen angemessen zu reagieren auf die sich da abzeichnende Gefährdung“, rechtfertigte die Sprecherin die ergriffenen Maßnahmen. Es gehe darum, möglichst punktuell zu reagieren und den Wirtschaftsbetrieb in Niedersachsen zu schützen.

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies: Laschet verteidigt Kurs der Landesregierung

Unterdessen hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) das Krisenmanagement der CDU/FDP-Landesregierung nach dem massiven Corona-Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik verteidigt. Man mute den Menschen mit dem Lockdown in Gütersloh und im Kreis Warendorf viel zu, sagte Laschet am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. Wie weit sich das Virus in der Bevölkerung bereits ausgebreitet habe, könne noch niemand sagen. Die Tests würden am Mittwoch noch einmal massiv ausgeweitet. 

NRW sei aber bundesweit „das erste Land“, das aus Vorsicht eine Region „komplett zurückführt“, betonte der Regierungschef mit Blick auf den Lockdown. In Reaktion auf die Kritik, die Landesregierung habe das Leben in den betroffenen Kreisen zu spät heruntergefahren, sagte Laschet: „Es ist eine Abwägung erforderlich“ und fügte hinzu, dass es ihn immer wundere, wie schnell manche bereit seien, Einschränkungen der Grundrechte vorzunehmen. 

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies: Österreich warnt vor Reisen nach NRW

Update vom 24. Juni, 10.39 Uhr: Infolge des Corona-Ausbruchs beim Fleischfabrikanten Tönnies im nordrhein-westfälischen Landkreis Gütersloh hat die österreichische Regierung eine partielle Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen ausgesprochen. „Im Zusammenhang mit der neuerlichen Ausbreitung des Coronavirus gilt für Nordrhein-Westfalen eine partielle Reisewarnung - vor Reisen nach Nordrhein-Westfalen wird gewarnt“, heißt es dementsprechend auf der Internetseite des österreichischen Auswärtigen Amtes. Auch auf dem Twitter-Account der Behörde steht in einem am Mittwochvormittag veröffentlichten Post, das dringend von Reisen in dieses deutsche Bundesland abgeraten werde.

Übrigens: Abgesehen von der Reisewarnung für NRW wird der Corona-Kurs der österreichischen Regierung immer lockerer. Darüber und über weitere Corona-Nachrichten aus Europa informieren wir sie in unserem News-Ticker. Und auch in der Forschung gibt es neue Erkenntnisse zum Erreger Sars-CoV-2. Forscher haben eine Virus-Mutation entdeckt, die Corona noch gefährlicher machen könnte.

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies - Rumänien fordert bessere Arbeitsbedingungen 

Update vom 24. Juni, 9.11 Uhr: Der Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies im Landkreis Gütersloh zieht weiter Kreise. Rumänien fordert angesichts der Infektionsgeschehen in der Fleischindustrie - neben Tönnies ist auch ein Schlachthof der Wiesenhof-Gruppe betroffen - einen besseren Schutz seiner Staatsbürger in deutschen Schlachthöfen. So betonte der rumänische Botschafter in Berlin, Emil Hurezeanu, dass die Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten „dringend verbessert werden“ müssten. Davon berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Hurezeanu zufolge sei die Kritik an den Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie „zu Recht immer heftiger“ geworden. 

Update vom 24. Juni, 6.33 Uhr: Die Bewohner des Landkreises Gütersloh müssen wegen des Corona-Ausbruchs beim Fleischfabrikanten Tönnies bis Ende Juni in einen erneuten Lockdown. Das hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstagvormittag verkündet - und zugleich am Abend des selben Tages noch vor einer Stigmatisierung von Bürgern des Kreises Gütersloh gewarnt. 

Corona-Lockdown nach Tönnies: Laschet warnt vor Stigmatisierung der Bürger

Laschet hält es nicht für sinnvoll, Urlauber aus dem Kreis Gütersloh zu benachteiligen, wie es zum Beispiel die bayerische Regierung angekündigt hat und wie es auf der deutschen Urlaubsinsel Usedom bereits passiert ist. „Die Botschaft an alle, die jetzt auf Gütersloh schauen: Es sind außerhalb der Beschäftigten in der Fleischindustrie so gut wie keine Fälle bisher bekannt“, betonte der CDU-Politiker am Dienstagabend in den ARD tagesthemen mit Blick auf andere Bundesländer. „Ich warne nur davor, jetzt die Bewohner dieses Kreises zu stigmatisieren.“

Am Dienstag zeichnete sich ab, dass der Corona-Ausbruch in Nordrhein-Westfalen Auswirkungen auf die Urlaubsplanung vieler Menschen haben dürfte. So wurden am Montag auf Usedom 14 Bürger aus Corona-Hotspots aufgefordert, vorzeitig abzureisen. Auch in Schleswig-Holstein und Bayern gelten künftig Beschränkungen für Reisende aus Corona-Hotspots. Laut Laschet ist aber zumindest in Bayern eine Einreise mit einem negativen Testergebnis weiter möglich. „Wir tun alles, dass sie dieses Attest bekommen“, versicherte der Ministerpräsident. 

Corona-Lockdown nach Tönnies - Heimgekehrte Mitarbeiter in Bulgarien in Quarantäne

Update vom 23. Juni, 20.37 Uhr: In Bulgarien sind drei aus Deutschland heimgekehrte Mitarbeiter des Fleischverarbeiters Tönnies unter Quarantäne gestellt worden. Das sagte der Bürgermeister des südwestbulgarischen Beliza, Radoslaw Rewanski, dem Fernsehsender bTV. Es handelt sich um den mutmaßlich ersten Bericht in Bulgarien über Heimkehrer nach dem massiven Corona-Ausbruch bei Tönnies.

Die drei Tönnies-Mitarbeiter seien in Deutschland auf das Coronavirus getestet worden, wüssten aber nicht, wie die Tests ausgefallen seien, hieß es. Die Bulgaren sollen nach den Worten des Bürgermeisters bereits am Mittwoch erneut auf das Virus getestet werden. „Uns geht es gut“, sagte einer der Männer. „Wir sind zurückgekehrt, weil wir Angst hatten“, erklärte er weiter.

Corona-Lockdown nach Tönnies: Laschet reagiert mit Lockdown für zwei Landkreise - „zu spät“?

Update vom 23. Juni, 18.35 Uhr: Auch Alexander Kekulé schätzt die für den Landkreis Gütersloh verhängten
einwöchigen Lockdown als zu kurz ein. Es dauere in der Regel zwei Wochen, bis bei allen Infizierten Symptome aufgetreten seien, sagte der Virologe im Podcast von „MDR Aktuell“. Im schlimmsten Fall würden die Einschränkungen am 30. Juni wieder aufgehoben, und erst danach werde klar, wie viele Menschen sich tatsächlich angesteckt hätten.

Er gehe nicht davon aus, „dass man den Lockdown nach einer Woche wieder beenden können wird“, betonte Kekulé auch mit Blick auf die Zeit, welche die Behörden für Testungen und Auswertungen benötigten. „Darum hätte ich zwei Wochen von Vornherein angesagt“, sagte der Lehrstuhlinhaber an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Update vom 23. Juni, 18.00 Uhr: Heftige Kritik an den politischen Maßnahmen nach dem Coronavirus-Ausbruch in Fleischbetrieb Tönnies übt der Virologe Friedemann Weber im Gespräch mit Focus Online. Der nun beschlossene Lockdown für zwei Landkreise komme zu spät und sei zu kurz. „Das Virus ist wie ein nerviger Vertreter; wenn man die Tür nicht schnell genug zuschlägt, hat er schon den Fuß drin“, moniert der Gießener Professor.

Zudem müssten die Maßnahmen länger als eine Woche aufrecht erhalten werden. „Ich hätte gesagt, es müssen mindestens zwei Wochen sein. Das ist ja auch die Standardzeit für die Quarantäne. Und der Lockdown bedeutet im Grunde nichts anderes, als dass man einen ganzen Landkreis unter Quarantäne stellt“, erklärt Weber: „Daher finde ich es verwunderlich, dass man meint, nach einer Woche sei alles wieder geregelt.“ Dieses Vorgehen sei „mutig“.

Corona-Lockdown nach Tönnies: „Lasst euch einfach testen ...“

Update vom 23. Juni, 15.43 Uhr:  „Lasst euch einfach testen, dann seid ihr in allen Urlaubsgebieten willkommen“, empfiehlt NRW-Gesundheitsminister Laumann - auch, wenn es unter anderem aus Bayern andere Signale gibt. In allen Altenheimen, Pflegeheimen und auch in Supermärkten soll auf das Coronavirus getestet werden. Es sei wichtig herauszufinden, ob das Virus schon weiter auf die Bevölkerung übergesprungen sei. Besonders wichtig sei es auch alle Werksarbeiter zu testen, die mit anderen Werksarbeitern von anderen Firmen zusammenleben. Diese Situation von weiteren Kontakten außerhalb der Fleischfabrik sei erst nach der Begehung der Wohnungen zu Tage gekommen.  

Update vom 23. Juni, 15.39 Uhr: Polizeikräfte unterstützen die Behörden, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). „Ich verbürge mich dafür, dass die Menschen jede medizinische Hilfe bekommen, die sie brauchen“, sagt Laumann. Deswegen sei es ganz wichtig, dass die Menschen in Quarantäne sind, alles verstehen. 

Corona-Lockdown in Kreis Gütersloh auf Warendorf ausgeweitet

Update vom 23. Juni, 15.30 Uhr: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) gibt ein Statement zur Corona-Lage im Landkreis Gütersloh ab und fasst die bisherigen Maßnahmen der Regierung zusammen. Er verweist auf die Reihentestungen in der Fleischfabrik Tönnies und weitere Testungen. Neben dem Kreis Gütersloh ist auch der Kreis Warendorf betroffen. In Warendorf sollen auch Schulen und Kitas geschlossen werden.  

Nach dem Massen-Ausbruch bei Tönnies gibt es nun den nächsten Hotspot: In einer Wiesenhof-Fabrik in Oldenburg ist das Coronavirus erneut ausgebrochen.*

Nach Corona-Massenausbruch in Gütersloh: Bayern reagiert mit drastischer Schutzmaßnahme

Update vom 23. Juni, 13.37 Uhr: In Bayern sind Reisende aus dem betroffenen Kreis Gütersloh aktuell nicht erwünscht. Hotels und Pensionen dürfen künftig keine Gäste mehr aufnehmen, die aus einem Landkreis einreisen, in dem die Zahl der Neuinfektionen in den zurückliegenden sieben Tagen bei mehr als 50 pro 100.000 Einwohner liegt. 

Das ist eine Schutzmaßnahme, die wir für wirklich notwendig halten“, teilte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München mit. Eine Ausnahme gibt es nur für Menschen, die einen aktuellen negativen Corona-Test vorweisen können.

In Mecklenburg-Vorpommern gelten diese strengen Regeln schon. In dem Urlaubsland gilt eine Verordnung, laut der Menschen nicht einreisen dürfen, wenn sie aus einem Corona-Hotspot kommen.   

Corona-Massenausbruch in Gütersloh: Bevölkerung reagiert schockiert und wütend

Update vom 23. Juni, 12.31 Uhr: Nachdem NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstagmorgen einen regionalen Lockdown für den Kreis Gütersloh verkündet hat (Update von 10.43 Uhr), herrschen bei den Menschen vor Ort Entsetzen und Wut. 

„Wir hatten schon so viel Ärger durch den ersten Lockdown und jetzt soll das Ganze von vorne losgehen“, sagte Kai Drees aus Steinhagen im Kreis Gütersloh der Deutschen Presse-Agentur. Der Gütersloher Pfarrer Stefan Salzmann sprach von viel Unmut in der Bevölkerung: „Ich nehme viel Hilflosigkeit und Unzufriedenheit wahr“. Es gebe auch „eine große Wut, dass dieses System Tönnies so lange hat weitergehen können“, so der evangelische Pfarrer. Seine Gemeinde sei besorgt, weil es in Teilen der Bevölkerung schon eine erhitzte Stimmung gegen die Werksarbeiter gebe.

Anwalt Drees sorgt sich auch um seinen Sommerurlaub: „Wir haben schon im Frühjahr den Urlaub umbuchen müssen, weil wir eigentlich fliegen wollten“, so der 52-Jährige. „Jetzt soll es mit dem Auto nach Norderney gehen, aber wir haben von Leuten gehört, die nicht mehr dorthin fahren durften, weil sie aus dem Kreis Gütersloh kommen.“ Das verunsichere seine Familie und ihn.

Corona-Massenausbruch in Gütersloh: Laschet verkündet Landkreis-Lockdown - und attackiert Tönnies

Update vom 23. Juni, 12.11 Uhr: Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dem Branchenriesen mangelnde Kooperationsbereitschaft vorgeworfen. Daher hätten die Behörden die Herausgabe von Daten der Werkarbeiter von Tönnies durchgesetzt. „Da wurde nicht mehr kooperiert, da wurde verfügt", sagte Laschet auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Düsseldorf. Die Kooperationsbereitschaft bei Tönnies „hätte größer sein können". Dass das Unternehmen den Datenschutz angeführt habe, sei kein Argument. Aus Infektionsschutzgründen wäre Tönnies gesetzlich verpflichtet gewesen, die Daten der Beschäftigten zu übermitteln, sagte Laschet.

Im weiteren Verlauf der PK stellte Laschet klar, dass für die Bewohner des Kreises Gütersloh kein Ausreiseverbot aus dem Kreisgebiet gilt. Das verhängte Kontaktverbot und die Lockdown-Maßnahmen „gelten immer bezogen auf den Kreis". Es würden damit die gleichen Regeln gelten, wie während der bundesweiten Kontaktverbote im März. Laschet appellierte aber an die Einwohner in Gütersloh, „jetzt nicht aus dem Kreis heraus in andere Kreise zu fahren". Die für den Kreis Gütersloh verhängten Maßnahmen gelten zunächst bis zum 30. Juni.

Corona-Massenausbruch bei Tönnies: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet spricht auf PK

Update vom 23. Juni, 10.43 Uhr: Nun spricht in Düsseldorf Armin Laschet - er sieht im Fall Tönnies eine „besondere Lage durch die Streuung der Orte und die Internationalität der Betroffenen“. Ebenso wie in Coesfeld vor einigen Wochen müsse es gelingen, die Fallzahlen wieder einzudämmen und zu senken.

Eine erste Stufe eines Lockdowns habe man schon am Mittwoch mit der Schließung der Schulen und Kitas ergriffen. Nun werde mit dem Landkreis Gütersloh erstmals in Deutschland ein ganzer Kreis „auf die Maßnahmen zurückgeführt, die in ganz Deutschland gegolten haben“.

Die Quarantänepflicht für Mitarbeiter müsse nun in einem ersten Schritt durchgesetzt werden. Dabei müsse auch die „humanitäre Seite“ beachtet werden, betont Laschet - es genüge nicht, Menschen in Quarantäne „einmal täglich ein Essenspaket“ zu bringen. Seit Sonntag seien die Testungen abgeschlossen. Mehr als 1.535 Menschen seien erkrankt - darunter auch Familienangehörige.

Im Kreis Gütersloh gebe es allerdings nach aktuellem Kenntnisstand nur 24 Infizierte ohne Bezug zu Tönnies. Dennoch werde man „für den gesamten Kreis Gütersloh einen Lockdown verfügen“. Intensive Testungen seien nötig, um herauszufinden, wie stark sich das Virus über den Betrieb hinaus verbreitet habe - binnen sieben Tagen, also bis zum 30. Juni, wolle man hier genaueres wissen, sagt Laschet. 

„Wir führen wieder eine Kontaktbeschränkung auf den Familien- und Haushaltskreis ein, wie im März.“ Auch Indoor-Spielplätze, Wellnesseinrichtungen, Bars und gastwirtschaftlicher Thekenbetrieb werden geschlossen. Gaststätten könnten grundsätzlich offenbleiben, seien aber nur für Gruppen aus einem Haushalt zu besuchen. Alle Alten- und Pflegeheime würden nun getestet - auch alle Bürger können sich im Kreis Gütersloh freiwillig kostenlos testen lassen.

Corona-Massenausbruch bei Tönnies: RKI-Chef Wieler äußert sich zu möglichem Lockdown

Update vom 23. Juni, 10.33 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet wird sich in den nächsten Minuten zum Massenausbruch beim Fleischbetrieb Tönnies äußern. Kurz zuvor hat der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, seine Einschätzung zu einem möglichen Lockdown im Landkreis Gütersloh abgegeben. Eine entsprechende Entscheidung müsse vor Ort getroffen werden - „ist es ein begrenzter Ausbruch oder ist das Virus in die Community gelangt“, laute die wichtige Frage. Rein aus starren Zahlen lasse sich ein Urteil nicht fällen. Es gebe keinen Grund anzunehmen, dass diese Entscheidung nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit getroffen werden.

Corona-Massenausbruch bei Tönnies: Mehr als 1500 infizierte Mitarbeiter - Lockdown droht

Erstmeldung: Gütersloh - Nach dem massiven Corona*-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück mit inzwischen mehr als 1500 nachweislich infizierten Mitarbeitern zeichnen sich weitere Schritte zur Eindämmung des Infektionsherdes ab. Fachleute des Robert-Koch-Instituts und andere Wissenschaftler sind nach Angaben der Behörden im Kreis Gütersloh im Einsatz. 

„Deren Empfehlungen folgen weitere Maßnahmen“, teilte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Montag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, ohne dabei Details zu nennen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte einen kurzen Lockdown mit massiven Tests in der Region. Er warnt vor einem freien Reiseverkehr der Menschen aus der Region Gütersloh.

Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies rechnet zuständiger Landrat mit einem Lockdown

Inzwischen hält auch der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) einen Lockdown in der Region für vorstellbar. „Ich würde sagen ja“, sagte Adenauer am Montagabend auf die Frage, ob es nach einem Lockdown „rieche“. Die mobilen Teams, die in den Wohnungen und den Unterkünften unterwegs seien und auch Familienangehörige ansprächen, stießen jetzt in ein gewisses Dunkelfeld. „Insofern ist das für mich schon eine neue Situation“, erklärte Adenauer. Die mobilen Teams hätten einige positive Fälle bei ihrem Einsatz gefunden. Eine Zahl wollte der Landrat aber zunächst noch nicht nennen, da erst einmal ausgeschlossen werden solle, dass es hier doppelte Zählungen gebe.

Laschet verwies auf Twitter darauf, dass Schulen und Kitas im Kreis Gütersloh bereits vorsorglich geschlossen sind. Die Quarantäne* werde konsequent für 7000 Menschen durchgesetzt, auch für Nicht-Infizierte, die in Kontakt waren, erklärte der Regierungschef.

Corona-Massenausbruch bei Tönnies wird zum Thema einer Sitzung des NRW-Landtags

Im betroffenen Tönnies-Werk, der größten deutschen Fleischfabrik, ruhe zudem der Betrieb. Die NRW-Landesregierung will am Dienstag zu einer Sitzung zusammenkommen, wie aus der Staatskanzlei in Düsseldorf verlautete. Der Landrat geht davon, dass er bei einer möglichen Entscheidung der Landesregierung zu einem regionalen Lockdown vorab informiert werde.

Die Zahl der nachweislich infizierten Tönnies-Mitarbeiter ist nach jüngsten Daten weiter gestiegen. Es gebe 1553 positive Befunde von den Personen, die unmittelbar im Werk tätig sind, sagte der Leiter des Krisenstabes im Kreis Gütersloh, Thomas Kuhlbusch, am Montagabend bei einer Pressekonferenz in Gütersloh. Insgesamt seien 6650 Proben genommen worden. Zuvor hatten die Behörden von 1331 bestätigen Corona-Fällen (Stand Sonntag) in der Tönnies-Belegschaft berichtet.

Corona-Massenausbruch bei Tönnies hat die Neuinfektionen extrem ansteigen lassen

Die hohe Zahl der Corona-Infizierten hat im Kreis Gütersloh eine Kennziffer für die Pandemie-Bekämpfung deutlich nach oben getrieben. Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz zu den Corona-Neuinfektionen ist dort auf den Wert von 263,7 gestiegen. Er zeigt an, wie viele Neuinfektionen in den vergangenen 7 Tagen pro 100 000 Einwohner gemeldet wurden. Auch im benachbarten Kreis Warendorf geht der Wert nach oben. Dort liegt er nach Angaben des nordrhein-westfälischen Landeszentrum Gesundheit zum Stand 22. Juni 0 Uhr bei 41,8.

Bei der Marke von 50 sollen für eine betroffene Region wieder stärkere Einschränkungen in Betracht gezogen werden. Bund und Länder haben allerdings auch vereinbart, dass diese Zahl keine Rolle spielt, wenn es sich um einen lokal eingrenzbaren Infektionsherd handelt. So wird auch der Ausbruch bei Tönnies bisher von der Landesregierung eingestuft. Laschet schließt aber einen Lockdown in der Region weiter nicht aus. Die Bundesregierung betonte, über konkrete Maßnahmen zur Eindämmung der Infektionen entscheide das Land Nordrhein-Westfalen.

In seinem Podcast befürchtet Christian Drosten auch aufgrund solcher Vorkommnisse wie in Gütersloh eine baldige Verschärfung der Lage in Deutschland.

Ein polnischer Fleischzerleger beschreibt seinen Knochenjob bei dem Fleischfabrikanten Tönnies - die Details sind erschütternd.

Fleischbetriebe stehen nicht erst seit Corona in der Kritik. Agrarministerin Julia Klöckner will mit einer steilen Preiserhöhung für mehr Nachhaltigkeit sorgen.

Tönnies ist auch als Aufsichtsratsvorsitzender auf Schalke und dort mittlerweile völlig untragbar. Nur ohne den Fleisch-Giganten schafft es S04 aus der Krise. Ein Kommentar*.

In einem ARD-Kommentar übt BR-Journalist Andreas Bachmann Kritik an Julia Klöckners Fleischpolitik.


Alle bisherigen Nachrichten zum Corona-Massenausbruch bei Tönnies lesen Sie in unserem vorherigen News-Ticker. 

*Merkur.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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