International Photography Award: Auszeichnungen für Zachrau

Im Pulverrausch

Mit Maisstärkepulver lassen sich bunte Staubeffekte erreichen. Andrea Zachrau punktete mit der Bilderserie "Holi Horses" beim International Photography Award.
 ©Andrea Zachrau

Hellwege. Etwas Mehl, viel Geduld, vier Hufe und Farbpulver aus Maisstärke: Für Andrea Zachrau sind diese Zutaten nur ein Teil des Rezepts, mit dem sie zu zwei Auszeichnungen beim International Photography Award kam. Für ihre Bilderserie „Holi Horses“ und die Aufnahme „Light & Shadow“ erhielt sie in der Kategorie Special – Pets je eine „honorable mention“.

Die doppelte „lobende Erwähnung“ bedeutet der Fotografin und Journalistin viel. „Unglaublich“, war der erste Gedanke, als die Hellwegerin in ihrem E-Mail-Postfach die Benachrichtigungen fand. Der Stellenwert ist groß – kein Wunder: Mehr als 120 Jury-Mitglieder beschäftigen sich mit 14.267 Einsendungen aus 165 Ländern. Pro Kategorie gibt es drei Platzierungen und „eine Hand voll honorable mentions“, wie Zachrau sagt. „Ich habe noch nie bei Wettbewerben mitgemacht. Und diesmal dachte ich mir, ich schicke mal was ein.“ Gesagt, getan, gelobt.

Zachrau hat ihre Hobbys zum Beruf gemacht: Von klein auf reitet sie, die Verantwortung für ihr erstes eigenes Pferd übernimmt sie 2006. Acht Jahre arbeitet sie in der Redaktion der Rotenburger Rundschau, bis sie ab 2009 freiberuflich schreibt und fotografiert. Ihre Fotografie entwickelt sie nach und nach weiter, auch im Rahmen der journalistischen Arbeit. Inzwischen ist die 36-Jährige Chefredakteurin bei der Reitzeit und beim Reitsportmagazin. Viel habe sie bei verschiedenen Gelegenheiten von Jacques Toffi gelernt, den aus ihrer Sicht größten deutschen Pferdesportfotograf. „Aber in die Studiofotografie habe ich mich selbst eingetüftelt“, so Zachrau.

Und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Neben eigenen Bildideen entstehen Auftragsarbeiten im mobilen Studio, das zum Teil aus Spezialanfertigungen besteht. Da wäre zum Beispiel der sechs mal vier Meter große Hintergrund – „In Pferdegröße gibt’s sonst nichts“, sagt sie schmunzelnd.

Gerade die Holi-Shootings erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Inspiration stammt vom indischen Frühlingsfest, das mittlerweile weltweit kommerzialisiert auch als „Holi Festival of Colours“ Verbreitung findet. Dabei werfen Besucher Farbpulver, was für bunte Bilder sorgt. „Mit Pferden hat das vorher noch keiner gemacht“, erklärt die Fotografin. Das hängt auch damit zusammen, dass die Fluchttiere darauf vorbereitet werden müssen. Da kommt die Hand voll Mehl ins Spiel, mit der Besitzer in der eigenen Reithalle den Farbpulverwurf simulieren und dem tierischen Liebling so die Scheu davor nehmen.

Dass sich das Augenmerk bei der Pferdefotografie auch auf andere Aspekte lenken lässt, zeigt Zachrau mit Galan. Er ist die Hauptfigur in „Light & Shadow“ und gehört zu ihren Lieblings-Models. Einfach ist der Weg zur perfekten Aufnahme nicht, denn Kommunikation und Umsetzung laufen anders ab, als bei menschlichen Models. Außerdem haben die Huftiere keine Geduld. „Ein kleines bisschen hat das auch mit Glück zu tun. Bei dem Foto lief Galan genau so, wie ich das wollte.“

Wer sich ein Bild von der Arbeit der Hellwegerin machen und zwölf davon Zuhause aufhängen möchte, hat nun die Gelgenheit dazu. Die Holi-Bilderserie gibt es im Kalenderformat in der Buchhandlung Froben, Sottrum und Ottersberg. Darüber hinaus können Interessierte sie im Netz unter www.az-textundbild.de bestellen.

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