Rotenburg (r/db). Big Boss Zeus, Shetlandponys als Gespenster- Agenten, Trolle, Riesen und andere Monster mit magischen Schwertern, der Junge Magnus, der den Weltuntergang verhindern sollte und natürlich Harry Potter – sie alle trafen sich kürzluch in der Bibliothek des Ratsgymnasiums, als es wieder hieß: Wer liest am besten?
Wie in den Jahren zuvor hatte die Stiftung Buchkultur und Leseförderung zum Lesewettbewerb aufgerufen. Obwohl die Mädchen und Jungen bereits beim Vorlesen in ihren Klassen als „beste Leser“ ausgewählt worden waren, konnte man die Nervosität deutlich spüren.
Eng zusammengerückt warteten sie auf den eigentlich gemütlichen Sofas der Bibliothek darauf, lesen zu können. Zum Glück hatten sie eine beste Freundin oder Freund aus ihrer Klasse mitbringen dürfen, die ihnen gut zureden und sie etwas beruhigen konnten. Drei Minuten lang durften die Kinder aus einem Buch ihrer Wahl einen Ausschnitt vorlesen, nachdem sie diesen zunächst in den Zusammenhang einordnen und etwas zum Buch allgemein erzählen mussten. Gar nicht so leicht, wenn die Jury, bestehend aus ihren Deutschlehrern und den Bibliothekarinnen, genau zuhörte und sie nicht aus den Augen ließ. Anschließend mussten die Kinder ihr Lesekönnen für zwei Minuten an einem ihnen fremden Text unter Beweis stellen. Dafür hatte die Jury ihnen mit einem Auszug aus dem Roman „Das Labyrinth des Fauns“ von Cornelia Funke und Guillermo del Toro anspruchsvolle Literatur vorgelegt – die sie aber alle mit Bravour vortrugen. Die anschließende Bewertung war für die Lehrkräfte deshalb schwer: Lesetechnik, Interpretation und die Textauswahl waren dabei die Kriterien. War der Vortrag lebendig? Wer hatte die Stimmung des Textes am besten vermittelt, hatte deutlich und in einem angemessenen Lesetempo gelesen? Die Entscheidung fiel schließlich auf Hugo Hermann aus der 6d, der übers ganze Gesicht strahlte. Schokoladenweihnachtsmänner gab es anschließend als Belohnung für alle – für Hugo zusätzlich eine Urkunde als Schulsieger. Im Frühjahr reist er zum Regionalentscheid.
