Alexander Künzle und Marco Lill rücken nach - VON GUIDO MENKER

Zwei neue Gesichter im Rat

Marco Lill (Wir/l.) und Alexander Künzle (FDP) sind neu im Stadtrat.
 ©Menker

Rotenburg – Nachdem Frank Peters (FDP) und Dirk Schenckenberg (Wir) den Verzicht auf ihre Sitze erklärt haben, gibt es nun zwei neue Gesichter im Rotenburger Stadtrat: Marco Lill für die Wähler-Initiative Rotenburg (Wir) und Alexander Künzle für die FDP haben am Donnerstag ihre Plätze eingenommen. Schenckenberg ist noch einmal als Gast in den Ratssaal gekommen und freute sich zum Abschied nicht nur über einen Blumenstrauß, sondern auch über einen Applaus der Kollegen. Peters hatte darauf verzichtet, ließ aber seinen Dank für die gute Zusammenarbeit ausrichten.

Es war eine Sitzung, deren Tagesordnung nach gut einer halben Stunde erledigt war. Und doch dauerte diese Sitzung noch etwas länger. Denn Bürgermeister Torsten Oestmann stellte der Lokalpolitik das vor, was er eine Woche zuvor den Anliegern des Glummwegs präsentiert hatte: Informationen über den Aufbau einer zusätzlichen Flüchtlingsunterkunft auf dem ehemaligen Rathsmann-Gelände.

Dort platziert die Stadt in diesen Tagen fast 90 Wohncontainer, um noch in diesem Jahr weiteren Flüchtlingen vor allem aus der Ukraine ein sicheres Dach über dem Kopf bieten zu können. Hintergrund: Die bisherige Unterkunft auf dem Campus in Unterstedt reicht für die angekündigten Flüchtlingskontingente, die die Stadt allein bis Ende dieses Jahres erreichen, nicht mehr aus. Auf die Belegung von Sporthallen, so Oestmann, wolle man ganz bewusst verzichten.

Darüber hinaus ging es unter Mitteilungen und Anfragen um die Obdachlosen-Situation in der Kreisstadt. Oestmann berichtete zunächst vom Kesselhofskamp. Das Haus stehe inzwischen leer, die vier Wohnungslosen, die dort übergangsweise untergebracht worden waren, sind zur Wallbergstraße zurückgekehrt. Das habe eine Umorganisation dort möglich gemacht, so der Bürgermeister. Einer der vier Bewohner indes wollte den Kesselhofskamp gar nicht mehr verlassen – der Mann nämlich, der sich vor kurzem noch in einem Fernsehinterview über die Zustände dort beschwert hatte.

Wie aber geht es weiter? Für den Haushalt des kommenden Jahres werden 250 000 Euro eingeplant, um die Situation insgesamt zu entspannen. Angedacht war, eine Lösung mit Wohncontainern zu realisieren. Ob es dazu kommt, ist aber noch unklar. Oestmann steht im Kontakt mit dem Landkreis, um zu prüfen, ob und mit welchem finanziellen Aufwand alternativ das Gebäude am Kesselhofskamp für eine übergangsweise Unterbringung von Obdachlosen ertüchtigt werden kann. Erst dann werde es eine Entscheidung zu diesem Thema geben.

Auch in einem anderen Punkt ist die Entscheidung vertagt: Schon seit längerer Zeit und inzwischen im zweiten Anlauf beschäftigt sich die Rotenburger Kommunalpolitik mit der Frage, ob die Kreisstadt einen Friedwald bekommen soll. Der Stadtrat hat eine Entscheidung darüber vertagt.

Die Verwaltung wurde zugleich damit beauftragt, als weitere Bestattungsart für die Rotenburger Einwohner der Ortschaften Borchel, Mulmshorn, Unterstedt und Waffensen die Errichtung eines Bestattungswaldes zu prüfen, der von der Stadt selbst und gegebenenfalls in Kooperation mit örtlichen Waldeigentümern betrieben wird. Hierzu sollen ein für die Errichtung eines Bestattungswaldes geeignetes Grundstück ermittelt sowie Gespräche und Verhandlungen mit den Waldeigentümern geführt werden, um so die Umsetzungsmöglichkeiten darstellen zu können.

Im Mai hatte die Gruppe SPD / Bündnis 90/Die Grünen / Die Linke erneut beantragt, dem bereits durch den Rat der Stadt abgelehnten Antrag vom September 2021 der Niedersächsischen Landesforsten zur Errichtung eines Friedwaldes durch die Friedwald GmbH in Kooperation mit den Niedersächsischen Landesforsten zuzustimmen und die Verwaltung zu beauftragen, die notwendigen planungs- und verwaltungsrechtlichen Schritte für die baldige Errichtung eines Friedwaldes im „Linteler Forst“ einzuleiten.

„Der Wunsch von Rotenburger Einwohnern auf Bestattung in einem Bestattungswald als zusätzliches beziehungsweise weiteres Bestattungsangebot in Rotenburg ist vielfach an mich herangetragen worden“, gerade auch nach der Ratsentscheidung 2021, so Oestmann. „Ich nehme diesen Wunsch ernst und bin bestrebt, dem Wunsch nach einem Bestattungswald nachzukommen.“

Nun aber geht es um die Frage, welche Variante am besten ist. Zugleich aber weist die Stadt darauf hin, dass es schon jetzt auf den städtischen Friedhöfen als auch auf den Friedhöfen der Ortschaften eine Vielfalt an Bestattungsmöglichkeiten gebe

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