Sex im Olympischen Dorf: So heiß geht's her

Die Betten im Olympischen Dorf werden nicht nur zum Schlafen genutzt.
 ©dpa

Rio de Janeiro - Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Im Olympischen Dorf werden die internationalen Kontakte intensiv gepflegt. Zur Sicherheit verteilten die Organisatoren 450.000 Kondome.

Süße Überraschungen wird es in neun Monaten wohl kaum geben. Rekordverdächtige 450.000 Kondome haben die Organisatoren der Sommerspiele für die "Sex Games" ihrer Olympioniken schließlich schon im Vorfeld verteilt. "Man kann ja nie genug davon haben", sagt OK-Sprecher Lucas Dantas zweideutig, meint dann aber ganz ernst: "Brasilien wirbt für sicheren Sex. Und Sportler sind ein Vorbild für die allgemeine Bevölkerung."

Dass die internationalen Beziehungen vor und nach den Wettkämpfen intensiv gepflegt werden, sollte mittlerweile niemanden mehr überraschen. "Manche suchen schon eine Affäre - das passiert, wenn viele Sportler so eng zusammenleben", sagte Turn-Star Fabian Hambüchen dem Magazin DB Mobil. Und der ehemalige Sportschütze Josh Lakatos verriet über seine Erfahrungen bei den Spielen 2000 in Sydney: "Ich betrieb ein Bordell im Olympischen Dorf. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so viele Ausschweifungen gesehen."

Die dreifache Menge an Präservativen, die im Vergleich zu Olympia vor vier Jahren in London nun ausgehändigt wurde, ist aber nicht (allein) der Lust der Athleten geschuldet. Das Zika-Virus, das von der Stechmücke Aedes aegypti übertragen wird, kann auch über sexuellen Kontakt weitergegeben werden.

"In jedem Fall ist Verhütung daher die höchste Prämisse", sagte Ingo Froböse, Leiter des Zentrums für Gesundheit durch Sport und Bewegung an der Sporthochschule Köln, dem SID. Zu absoluter Abstinenz rät er den Sportlern allerdings nicht. "Prinzipiell könnte Sex während der Olympischen Spiele nämlich erfolgsbringend sein, denn durch die körperliche Ertüchtigung wirkt man positiv auf den Stressabbau ein", sagt der Wissenschaftler.

"Sex kann sogar zu Leistungseinbußen führen"

Wer also am Tag vor dem Wettkampf nervös ist, sollte "es" unbedingt tun. Aber Vorsicht ist geboten, die richtige "Dosierung" ist auch hier der entscheidende Faktor, die Formel "viel Sex = viel Erfolg" auf keinen Fall Gold wert. "Bei männlichen Sportlern aus schnellkräftigen Disziplinen kann Sex sogar zu Leistungseinbußen führen, da das Hormon Testosteron abgebaut wird und sie somit Aggressivität verlieren", sagte Froböse. Zudem sei Sex eine Aktivität "wie Schwimmen, Laufen und Springen", die der Regeneration im Weg stehen könnte.

Die negativen Aspekte scheinen Sportler zumindest in der Vergangenheit allerdings nicht vom Beischlaf abgehalten zu haben. US-Skiläuferin Carrie Sheinberg etwa beschrieb die Erfahrungen als "magisch, ein Märchen, wie Alice im Wunderland, wo alles möglich ist". Zudem sei eine Liaison hin und wieder ja auch Trost für verpasstes Edelmetall. "Entweder man gewinnt eine Medaille, oder man schläft mit einem heißen Typen", sagte Sheinberg.

US-Schwimmer Ryan Lochte, der es bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking noch bereute, eine Freundin zu haben, ging von einer Sex-Rate bei Olympioniken von "70 bis 75 Prozent" aus, und wie der Independent vor vier Jahren titelte nun der Sydney Morning Herald daher schon von den "Sex Games" - es passt daher irgendwie ins Bild, dass ausgerechnet das australische NOK auf Nummer sicher ging.

Die 134 Athleten aus Down Under erhielten zusätzlich zum brasilianischen Kontingent 1500 "superstarke" Kondome, verriet Teamchefin Kitty Chiller. "Das Gleitmittel an der Gummihaut wirkt antiviral und bietet daher auch mit Blick auf Zika fast vollständigen Schutz", sagte sie. Ob der Brand im Haus der Australier im Olympischen Dorf am Freitag mit einer "Zigarette danach" zu tun hatte, ist unklar.

Die Athleten in Rio de Janeiro sind jedenfalls bestens ausgerüstet. 42 "Verhüterlis" besitzt jeder einzelne für die Zeit am Zuckerhut durchschnittlich - es sollte also wirklich keine süßen Überraschungen geben.

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sid

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