Labbadias Aus beim HSV immer wahrscheinlicher

Bruno Labbadia (Mitte) steht vor dem Aus beim HSV.
 ©dpa

Hamburg - Rund eine Stunde nach dem knappen 0:1 (0:0) gegen Bayern München zeichnete sich beim Hamburger SV die bevorstehende Trennung von Trainer Bruno Labbadia ab.

Vereinschef Dietmar Beiersdorfer verweigerte dem angeschlagenen Coach erneut das Vertrauen. „Das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen. Es ist so, dass wir das intern besprechen“, antwortete er auf die klare Frage, ob Labbadia am kommenden Samstag bei Hertha BSC noch auf der HSV-Bank sitzen werde. Als Nachfolger wird schon seit Tagen der frühere Hoffenheimer Coach Markus Gisdol gehandelt.

Am Aus für den Retter von 2015 wird vermutlich auch der leidenschaftliche Auftritt des HSV gegen den Rekordmeister nichts ändern. Die Fans feierten ihre Mannschaft mit Sprechchören für die beste Saisonleistung. „Wir hätten heute einen Punkt verdient gehabt“, haderte Mannschaftskapitän Johan Djourou. Zwei Minuten vor Spielende zerstörte Joshua Kimmich mit seinem Tor die Hoffnungen auf einen überraschenden Punktgewinn der Gastgeber.

Der HSV hat damit vier Spiele nacheinander verloren. So eine Pleitenserie ist den Hamburgern unter Labbadia noch nie passiert. Dennoch betonte der Coach: „Die Mannschaft hat heute kämpferisch wie fußballerisch überzeugt.“

Dagegen bauten die Bayern dank Kimmich ihren Startrekord auf acht Pflichtspielsiege aus. „Es war das erwartet schwere Spiel“, meinte Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. „Der HSV hat in der ersten Halbzeit besser gespielt als wir. Danach hatten wir eine höhere Intensität.“

Zunächst aber war es anders als erwartet gelaufen. Die Hamburger begannen engagiert und zweikampfstark, ließen kaum Bayern-Ballstafetten zu. Mittelfeldspieler Nabil Bahoui, der den Vorzug vor dem zuletzt angeschlagenen Flankengeber Filip Kostic erhalten hatte, wurde schon in der zweiten Minute im Strafraum mustergültig bedient. Doch der Schwede konnte mit seinem schwachen linken Fuß nur einen Kullerball auf Manuel Neuer abgeben.

Die Münchner hatten Mühe, sich durch die gut gestaffelte HSV-Abwehr zu spielen. Robert Lewandowski mit einem Kopfball aufs Tornetz und Kingsley Coman ebenfalls mit dem Kopf in die Arme von HSV-Schlussmann René Adler hatten die einzigen Tormöglichkeiten der Bayern in den ersten 45 Minuten. Aber die erste Halbzeit war in dieser Saison auch nicht das Problem der Hamburger. Da waren sie in den vier Spielen zuvor ohne Gegentor geblieben.

Labbadia hatte seinen Profis in den vergangenen Tagen eingeschärft: „Die kleine Chance, die da ist, wollen wir nutzen!“ Sein Team schien ihn erhört zu haben und präsentiertet sich engagiert wie lange nicht. Das Forechecking-Spiel behagte den Gästen nicht.

Die Bayern erhöhten den Druck im zweiten Durchgang. Javi Martinez stand gleich zweimal vor der Führung: Erst parierte Adler einen Schuss des Spaniers kurz vor der Linie (57.), dann lenkte Johan Djourou einen Martinez-Schuss (58.) zur Ecke ab. Eine Riesenparade zeigte Adler bei einem Freistoß von David Alaba (71.). Dann hatte Torjäger Robert Lewandowski Pech im Zusammenspiel mit dem eingewechselten Franck Ribery (74.). Fünf Minuten später parierte der überragende Adler einen Schuss von Thomas Müller (79.). Doch dann traf Kimmich doch noch für München.

Bitter für die Bayern, dass sie vier Tage vor dem schweren Champions-League-Spiel bei Atletico Madrid Innenverteidiger Mats Hummels verloren. Der Nationalspieler hatte sich in einem Zweikampf eine Verletzung am rechten Knie zugezogen und musste zu Beginn der zweiten Halbzeit humpelnd vom Platz. „Ich habe die Hoffnung, das es am Mittwoch wieder geht“, sagte Hummels. Für den eingewechselten Ex-Hamburger Jérôme Boateng gab es Beifall vom Hamburger Publikum.

dpa

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