Hülkenberg enthüllt neuen Renault: „Schwarzes Biest“

Nico Hülkenberg (r.) fährt ab der Saison 2017 an der Seite des Briten Jolyon Palmer für Renault.
 ©dpa

London - Nach Williams und Sauber hat auch Renault seinen neuen Rennboliden für die kommende Formel-1-Saison vorgestellt.

Nico Hülkenberg grinste über das ganze Gesicht, als er im flackernden Scheinwerferlicht und zu dröhnenden Gitarrenriffs die Bühne betrat und gemeinsam mit seinem Teamkollegen Jolyon Palmer seinen neuen Formel-1-Dienstwagen enthüllte. "Das Auto sieht schon aus wie ein schwarzes Biest, ich dagegen eher wie Biene Maja", sagte er am RTL-Mikrofon mit Blick auf seinen schwarz-gelben Rennoverall.

Mit dem Renault RS.17, breit, stark und schwarz, will Hülkenberg als neuer Nummer-1-Fahrer der Franzosen in der WM 2017 das erreichen, was ihm in seiner Karriere bisher versagt blieb: einen Podestplatz. Er selbst bleibt vorerst aber ebenso bescheiden wie das gesamte Team, das den WM-Titel 2020 als Ziel anpeilt. "Ich sehe es als langfristiges Projekt, in dem 2017 noch ein Aufbaujahr ist", sagte der 29-Jährige, der für sich selbst aber doch "auf ein paar Punkte hier und da" hofft.

Renault noch nicht auf Augenhöhe mit den ganz großen Teams

Vorne, dort, wo seiner Meinung nach erneut bei Mercedes und Red Bull "die Musik spielt", sieht Hülkenberg seinen neuen Arbeitgeber noch nicht: "Das Auto sieht toll aus, aber wir müssen erstmal konzentriert bleiben und unseren Job machen."

Er selbst hat seinen Job bisher vor allem in der "Muckibude" gemacht. Der Emmericher mit Wohnsitz Monaco ist wie alle Formel-1-Fahrer eher schmächtig, doch seine Nackenmuskulatur lässt die Fliehkräfte der neuen Autos erahnen, deren Höchstgeschwindigkeit in den Kurven um bis zu 40 km/h über der bisherigen liegt. "Da muss man natürlich seine Hausaufgaben sorgfältig erledigen", sagte Hülkenberg dem SID.

Formel-1-Legende Prost gerät ins Schwärmen

Als Berater wird Renault auf dem geplanten Weg zum WM-Titel 2020 unter anderem ein Mann helfen, der in der Szene wahrlich kein Unbekannter ist. Der viermalige Weltmeister Alain Prost sah sich fast ein wenig in seine eigene ruhmreiche Vergangenheit zurückversetzt. Die breiteren Reifen des Autos, das wuchtigere Chassis, das alles ließ Prost ins Schwärmen geraten. "Wir dürfen von der Saison einiges erwarten und hoffen vor allem, dass die Formel 1 auch wieder junge Leute anzieht", sagte Prost.

"2016 war ein Lehr- und Entwicklungsjahr für uns", sagte Renndirektor Jerome Stoll: "2017 muss und wird dieses Auto liefern." Dennoch hält man sich mit allzu forschen Prognosen betont zurück: "Unser Ziel ist Platz fünf in der Teamwertung." Hinter Mercedes, Red Bull, Ferrari und Force India - für die im letzten Jahr noch Nico Hülkenberg fuhr.

Den lobt vor allem Sportdirektor Cyril Abiteboul, der nach der überraschenden Trennung von Teamchef Frederic Vasseur wohl dessen Job an der Boxenmauer übernehmen wird, in den höchsten Tönen. "Er ist ein toller Fahrer, und er hat sehr starke Anführer-Qualitäten", sagte Abiteboul. Vor allem Hülkenberg habe Force India sein "tolles Jahr 2016 zu verdanken".

Hülkenberg: 115 Formel-1-Rennen, aber noch kein Sieg

Hülkenberg steht allerdings in der Saison 2017 durchaus ein wenig unter dem Druck, die Vorschusslorbeeren der letzten Jahre endlich auch rechtfertigen zu müssen. Er gilt als großes Talent, seit er 2010 im Williams seine erste Formel-1-Saison bestritt, zwischenzeitlich wurde er sogar als ernsthafter Anwärter auf ein Ferrari-Cockpit gehandelt. Dennoch schaffte er es in seinen bisher 115 Grand Prix noch kein einziges Mal auf das Podest - eine Statistik, die er 2017 definitiv korrigieren will.

Am Montag hatte der Rennstall Sauber sein Auto für die kommende Formel-1-Saison vorgestellt.

SID

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