Neue Statistik weist IGS als Erfolgsmodell aus

Abitur für Viele

Ralf Borngräber (hier im Büro in Rotenburg) weist auf die gute Bilanz niedersächsischer IGSen hin: 55 Prozent des Einschulungsjahrgangs 2004 sind auf dem direkten Weg zum Abitur
 ©Rotenburger Rundschau

(r). Kinder an Integrativen Gesamtschulen haben beste Chancen, höchste Bildungsabschlüsse zu erreichen. Das geht aus einer neuen Statistik hervor, auf die der SPD-Landtags-abgeordnete Ralf Borngräber aus Rotenburg hinweist. Danach wurden fast doppelt so viele ihrer Schüler in die gymnasiale Oberstufe versetzt, wie nach der Grundschule eine Gymnasialempfehlung erhalten hatten.

Als die Orientierungsstufe 2004 abgeschafft wurde, erstellten die Grundschulen erstmals Laufbahnempfehlungen für ihre Viertklässler. Dieser Jahrgang hat 2010 die zehnte Klasse absolviert. Für die Schüler der Integrierten Gesamtschulen wurden die Vorhersagen jetzt mit dem verglichen, was diese Kinder tatsächlich erreicht haben. "Landesweit hatten nur 28 Prozent der Gesamtschulneulinge von 2004 eine Gymnasialempfehlung – aber stolze 55 Prozent des Jahrgangs sind in die Oberstufe versetzt worden und jetzt auf dem direkten Weg zum Abitur“, berichtet Borngräber. Der Kultusexperte erläutert, dass es sich bei diesem Versetzungen nicht um Geschenke oder Gefälligkeitszeugnisse handele: "Die Abschlussprüfungen nach Klasse zehn sind zentral gesteuert und an allen Schulformen landesweit einheitlich. Die Kinder der Gesamtschulen haben einfach gut abgeschnitten – und zwar auch deshalb, weil sie in den Jahren zuvor so gut gefördert wurden.“ Die Legende vom angeblich begabungsgerechten dreigliedrigen Schulsystem sei ein weiteres Mal widerlegt. "Integrative Formen sind überlegen“, sagt Borngräber. Diese Tendenz zeige sich auch bei den vermeintlichen Hauptschülern. 27 Prozent der neuen Gesamtschulkinder hatten seinerzeit eine Empfehlung für diese Schulform. Borngräber: "Aber nur 15 Prozent haben lediglich den Hauptschulabschluss gemacht. Fast jeder Zweite hat einen höheren Abschluss erreicht.“ Stolz sind die IGSen außerdem darauf, dass nur 0,9 Prozent des Jahrgangs die Einrichtungen ohne Abschluss verlassen haben. Die Gesamtquote im Land liegt mit sechs Prozent um ein Vielfaches höher. Borngräber: "Angesichts all dieser Zahlen ist es dringend an der Zeit, dass wir endlich auch im Kreis Rotenburg den Einstieg in diese Schulform hinbekommen. Integrierte Gesamtschulen sind nicht nur von den Eltern gewollt, sondern haben über viele Jahre bewiesen, wie erfolgreich sie arbeiten.“ Zusammengetragen hatte die Daten der Landesverband Niedersachsen der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG). Er hat dazu alle rund 30 IGSen befragt, die 2004 schon bestanden. Inzwischen gibt es in Niedersachsen 56 solcher Einrichtungen. Der Kreis Rotenburg ist weiterhin ein weißer Fleck.

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