SPD-Abgeordnete überzeugen sich vom schlechten Straßenzustand

...dann vibrieren im Laden die Gläser

(ja). Riesenlöcher im Asphalt, Lärmbelästigung beinahe auf Großstadtniveau, und wenn es hart auf hart kommt, können sich zwei Lastwagen kaum noch aneinander vorbeiquetschen:

Auf Visselhövedes Hauptverkehrstraßen herrscht dringender Sanierungsbedarf. Mit den beiden SPD-Abgeordneten Lars Klingbeil und Ralf Borngräber wurden jetzt Fürsprecher in Bundes- und Landtag ins Boot geholt. Besonders glücklich sind die Visselhöveder mit dem Straßenzustand schon eine ganze Weile nicht mehr. Besonders die Kreuzung zwischen Sparkasse und Alter Apotheke, wo die B440 und die L171 aufeinander treffen, ist ein echtes Sorgenkind. Der lange Winter hat nun ein Übriges getan: Durch den anhaltenden Frost ist der Asphalt aufgebrochen und die vielen Lkw, die täglich die Kreuzung passieren, haben das Ganze noch verschlimmert. Jetzt prangt dort Schlagloch an Schlagloch bis hinunter auf das alte Kopfsteinpflaster. "Wenn hier ein Laster entlaangfährt“, berichtet Matthias Gutermann, Vorsitzender des Gewerbevereins und Betreiber der Alten Apotheke, "dann vibrieren bei mir im Laden sämtliche Gläser.“ Das kommt Franka Strehse, der Bürgermeisterin, bekannt vor: "Ja“, bekräftigt sie, "das Rathaus wackelt auch.“ Daran, dass der aktuelle Zustand unzumutbar ist, besteht kein Zweifel, auch nicht von höherer Stelle. Das bestätigten Borngräber und Klingbeil. Die Frage ist nur, auf welche Weise mit dem Problem umgegangen werden soll. Die einfachste Lösung wäre eine Reparatur nach dem Mosaikprinzip: Um die Schlaglöcher herum wird der Asphalt heraus gestanzt und neu aufgefüllt. Die Kosten dafür werden bei etwa 60.000 bis 70.000 Euro angesetzt. Eine Komplettsanierung der Straßenzüge würde dagegen etwa 1,1 Millionen kosten. Ist also die Reparatur die günstigere Alternative? "Auf lange Sicht ganz bestimmt nicht“, ist Gutermann sicher und erhält mit dieser Ansicht volle Unterstützung von der Bürgermeisterin und dem Stadtrat. Ein simples Zuschütten der schlimmsten Löcher könne bestenfalls eine kurzfristige Lösung sein. "Der nächste Winter kommt bestimmt“, so Gutermann, "und wenn wir Pech haben, sieht die Straße in einem Jahr schon wieder genauso aus. Dann stehen wir wieder hier und debattieren über das gleiche Problem.“ Aus diesem Grund halten alle Beteiligten im Raum Visselhövede die Komplettsanierung auf lange Sicht nicht nur für die sinnvollere, sondern auch für die günstigere Alternative. Auch im Hinblick auf das von Gutermann geplante Gesundheitszentrum sowie das Physiotherapie-Zentrum, initiiert von Heribert Lang, sei eine Sanierung unumgänglich. "Es kann nicht angehen“, ereifert sich Gutermann, "dass wir uns uns bei unseren Projekten um Barrierefreiheit bemühen – und dann kommen unsere Kunden mit dem Rollstuhl oder dem Gehwagen nicht mal den Bürgersteig hoch!“ Die Bürgermeisterin betonte gegenüber Klingbeil und Borngräber noch einmal die Wichtigkeit der Pläne: "Diese Projekte brauchen wir dringend, besonders, was den Bereich Demenzpflege angeht. Das ist für Visselhövede etwas substanziell Neues.“ Außerdem handle es sich bei den betroffenen Straßen auch um einen Schulweg – die Sicherheit der Kinder sei hier ebenfalls sicherzustellen. Klingbeil und Borngräber zeigten sich interessiert und signalisierten Unterstützung. "Die wichtigste Frage ist jetzt: Wer macht was?“, gab Klingbeil zu bedenken. Die Sache sei insofern etwas kompliziert, als es sich um eine Bundes- und eine Landesstraße handle, die in unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche gehörten. Und das Problem beschädigter Straßen, rief er ins Bewusstsein, hätten nach diesem Winter leider sehr viele Gemeinden. Überparteilichkeit könne möglicherweise eine Lösung sein. Beide Politiker sind sich einig, dass es auf gar keinen Fall ein Fehler wäre, auch Ministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) und den Landtagsabgeordneten Jan-Christoph Oetjen (FDP) um Unterstützung zu ersuchen. In einem Punkt bezog Borngräber allerdings deutlich Stellung: Auf dem betroffenen Straßenzug wieder mit Flickschusterei anzufangen, wäre "eindeutig ein Schildbürgerstreich“.

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