Schwitscher präsentieren Dorfchronik / Ab sofort zu haben

Vergangenes aufleben lassen

Sie ist da: die Dorfchronik, an der ein engagiertes Schwitscher Team jahrelang gearbeitet hat.
 ©Frank Kalff

Schwitschen (fk). Es ist eine Geschichte mit Vorgeschichte: die Entstehung der Dorfchronik Schwitschen. „Von 1980 bis 1986 hatte mein Vater Friedrich Brase sich darum gekümmert, Höfe-Chroniken zu erarbeiten. Er hatte viel in alten Kirchenbüchern gelesen und auch sonst noch intensiv recherchiert“, erinnert sich seine Tochter Carola Brase zurück. Nach dem Tod ihres Vaters ruhte das Material dann einige Jahre. „Bis unsere Ortsbürgermeisterin Annegret Pralle kam und fragte, ob die Sachen noch vorhanden seien und ob man daraus nicht doch etwas machen möchte“, so Brase.

Und das war gewissermaßen die Geburtsstunde der Arbeitsgruppe, die sich ab 2007 um die Erstellung der Chronik bemühte und sie jetzt offiziell vorstellte. Neben Carola Brase war auch ihre Schwester Ingeborg Brase mit von der Partie. Außerdem stießen Annegret Pralle, Klaus Carstens, Margarete Bressel, Ursel Stege, Heinz Lohmann, Christa Köster, Johann Dehnke, Friedhelm Michaelis und Annelore Effe zur engagierten Arbeitsgruppe.

Die folgenden Jahre waren von viel Arbeit geprägt. Die Schwitscher sammelten Bilder und Texte über Schwitschen, Heelsen und Delventhal. Auch der Kreisarchäologe Dr. Stephan Hesse steuerte eine Ausarbeitung zur Frühgeschichte bei. „Hier gab es ja auch schon Ansiedlungen während der Steinzeit“, berichtet Carola Brase weiter. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe erzählen in ihrer Chronik von verschiedensten örtlichen Begebenheiten. Neben alten Höfen und Hofstellen spielen unter anderem historische Verkehrswege, das Thema Auswanderung, die beiden Weltkriege und äußere politische Einflüsse wie die Schwedenzeit wichtige Rollen in dem Druckerzeugnis. Aber es geht auch immer um die Menschen, die in dem kleinen Ort nahe Visselhövede gelebt und ihn zu ihren Lebzeiten gestaltet und geprägt haben. Im hinteren Buchteil geht es auch um Industrie, Wandel in der Landwirtschaft und den Stellenwert der Verein, der im ländlichen Raum nicht zu unterschätzen sei. Annegret Pralle zeigte ihre Freude bei der Vorstellung des Buches: „Die Chronik ist wirklich toll geworden. Spannend war unter anderem der Umstand, wie erfolgreich und harmonisch ganz unterschiedliche Menschen an ihrer Erstellung zusammengewirkt haben.“ Das fand auch Carola Brase, die außerdem erstaunt war, wie viele Einwohner mit alten Fotos und weiteren Illustrationen auf die Arbeitsgruppe zukamen. Mehr als 1.000 Bilder landeten vor der Auswahl durch die AG im großen Fundus. Auf den 400 Seiten des Buches werden neben alten Fotos auch viele Dokumente und weitere Abbildungen gezeigt, die das Druckerzeugnis spannend und auch optisch abwechslungsreich gestalten. Zusätzlich fuhren Mitarbeiter der Gruppe nach Stade und stöberten im Niedersächsischen Staatsarchiv und werteten alte Zeitungsausgaben aus. Vor einem Jahr reifte schließlich bei allen Beteiligten der Entschluss, dass man nun auf die Zielgerade gehe. Carola Brase mit einem Zwinkern: „Es wurde immer mehr Stoff, und wir waren uns irgendwann einig, dass es langsam an der Zeit ist, an den Druck unserer Chronik zu denken. Jetzt sind wir stolz, dass es soweit ist. Sie liegt fertig vor uns auf dem Tisch und wir können in Ruhe drin blättern.“ Vorher hatten sich die Akteure der Arbeitsgruppe noch auf die Suche nach Sponsoren gemacht, denn ohne finanzielle Unterstützung von außen wäre die 400 Exemplare starke Auflage nicht zu realisieren gewesen. Zu kaufen gibt es die Dorfchronik bei Röhrs Sanitär im Ort. Und weil es eben noch so viel unveröffentlichtes Material gibt, das nicht den Weg in die Chronik gefunden hat, gründeten die Bürger den Verein Dorfkultur Schwitschen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, weitere Infos aus der lokalen Geschichte zu sammeln, zu sichten, zu ordnen und zu publizieren.

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