Vandalismus im Biotop Bötersen: Nabu bittet um Hilfe

Uferschwalben in Gefahr

Natur hinter Gittern: Um den Einstieg in das Biotop in Bötersen zu erschweren, hat der Nabu das Beobachtungsfenster der Hütte mit Maschendraht versehen.
 ©Nabu

Bötersen (r/as). Uferschwalbe, Eisvogel, Kreuzkröte, Flussregenpfeifer, Flussuferläufer und und und – Die Liste seltener Tierarten, die die alte Sandgrube bei Bötersen als Lebensraum angenommen haben, ist lang. Umso mehr ärgert sich der Naturschutzbund (Nabu), dass es dort immer wieder zu Vandalismus kommt. Die Naturschützer bitten nun in einer Pressemitteilung die Täter um Einsicht und die übrige Bevölkerung um Hilfe bei der Aufklärung.

Als Jörg Weber, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Nabu und für das Gebiet zuständiger Pate, am Freitagabend noch einen Gang von der Straße zur Beobachtungshütte unternimmt, traut er seinen Augen kaum: Der Türgriff der Hütte ist hin, eine Leiste abgerissen, der Zaun vor der steilen Böschungskante heruntergetreten. Jenseits der Absperrung sind Fußspuren zu erkennen, am Ufer eine leere Packung Silvesterböller. Rückstände explodierter Knallkörper liegen in der Nähe.

Immer wieder hat Weber in den vergangenen eineinhalb Jahren Spuren von Vandalismus beseitigt. Jetzt bittet er um Hilfe: „Die Grube ist eine von wenigen Rückzugsmöglichkeiten für bedrohte Arten, die es in unserer Feldmark noch gibt. Darüber sollten wir uns freuen. Um solche Freude zu ermöglichen, haben wir eine für jedermann zugängliche Beobachtungshütte gebaut. Dass die jetzt von rücksichtslosen Menschen genutzt wird, um die Natur zu stören statt sie zu genießen, ist nicht hinnehmbar“, findet er.

Häufig sind die Täter durch das Fenster der Beobachtungshütte in das dahinter liegende, umzäunte Biotop eingestiegen, hat Weber herausgefunden. So auch dieses Mal. Vor allem um die bedeutende Kolonie der seltenen Uferschwalbe zu schützen, hat der Nabu den Ausblick jetzt mit Maschendraht verschlossen. „Das ist zwar störend für friedliche Beobachter, aber wir mussten endlich etwas tun“, sagt Weber und bittet um Verständnis für die Maßnahme.

Die Naturschützer appellieren an alle, das Biotop künftig zu schonen. „Wir haben bisher keine Anzeige erstattet, sondern hoffen auf Einsicht“, sagt der Kreisvorsitzende Roland Meyer. Hinweise auf mutmaßliche Täter nimmt der Nabu unter Telefon 04263/911206 vertraulich entgegen. „Es geht uns nicht darum, dass bestraft wird. Stattdessen wollen wir am liebsten mit den Tätern oder dem Umfeld ins Gespräch kommen. Manches deutet darauf hin, dass es sich um junge Menschen handelt. Wir möchten ihnen die Besonderheiten des Areals vorstellen und sie überzeugen, dass Schutz von Nöten ist“, sagt er.

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