Sottrum: Polizist Thomas Teuber gab Tipps zum Thema Einbruchschutz

Wie man Dieben das Leben erschwert

Thomas Teuber, Beauftragter für Kriminalprävention bei der Polizei Rotenburg, gab Tipps zum Einbruchschutz.
 ©Klaus-Dieter Plage

Sottrum (age). Ein Einbruch in den eigenen vier Wänden bedeutet für viele Menschen, ob jung oder alt, einen großen Schock. Dass man sich davor schützen kann, zeigte Thomas Teuber, Beauftragter für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Rotenburg, in einer Informationsveranstaltung, die der Gewerbeverein Sottrum in Fischers Bauerndiele abhielt. Das Interesse der Anwohner war so groß, dass es keinen freien Platz mehr gab.

Mehr als ein Drittel der Einbrüche bleiben im Versuch stecken, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Einrichtungen, erklärte Polizist Teuber. Er gab einige Zahlen zu der Kriminalität im Landkreis Rotenburg bekannt. So wurden rund 10.500 Straftaten im vergangenen Jahr begannen. Auf 100.000 Einwohner kommen im Schnitt 6.400.

„Im Vergleich zu Niedersachsen sieht es in Rotenburg gar nicht so schlecht aus“, erklärte der Beauftragte für Kriminalprävention. So seien in dem Bundesland rund 7.000 Straftaten pro 100.000 Einwohner begangen worden, in Bremen sogar 13.000 und in ganz Deutschland etwa 7.400. Von den 10.500 Straftaten im Landkreis Rotenburg entfallen 4.000 auf den Bereich Diebstähle und Einbrüche. Im Vergleich zu 1997 sind die Wohnungseinbrüche in Niedersachsen von rund 23.000 auf rund 15.000 (Stand 2013) gefallen.

„Einbrecher arbeiten an allen Wochentagen. Meistens am späten Nachmittag oder frühen Abend“, berichtete der Polizist. Gerade in der dunklen Jahreszeit häufen sich die Wohnungseinbrüche. Bevorzugt machen sich die Täter Einfamilienhäuser zum Ziel. Dabei, so die Erklärung Teubers, nehmen sie überwiegend Fenster oder Terrassentüren ins Visier. „Die Einbrecher kommen mit einem kleinen Besteck. Also nicht mit einem schweren Brecheisen. Ihnen reicht ein einfacher Schraubenzieher oder ein Blech zum Aufhebeln der Fenster und Zugänge“, fügte er hinzu.

Bei der Tat achten die Einbrecher darauf, dass sie unbeobachtet arbeiten können. Immerhin müsse der Einbruch innerhalb von fünf Minuten erledigt sein. Die Auswahl der Objekte, so gab der Polizist zu Protokoll, erfolge mehr oder weniger zufällig. Die Einbrecher beobachten das Objekt vorher nicht lange, sondern schlagen zu, wenn sie das Gefühl haben, dass gerade keiner Zuhause ist.

Auch eine Herkunftsstatisitk hatte der Polizist parat. So seien die Täterbanden häufig türkischstämmig, kommen aus Osteuropa und Chile.

Zu den Folgen eines Einbruchs erklärte Teuber, dass mehr als ein Drittel der Opfer einen Schock erleide. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre und das verloren gegangene Sicherheitsgefühl mehr zu schaffen als der rein materielle Schaden. „7,1 Prozent fühlen sich noch lange nach der Tat unsicher in der eigenen Wohnung. 17,6 Prozent wechseln sogar den Wohnsitz“, sagte er. Schlafstörungen seien ebenfalls keine Seltenheit.

Tipps, wie man dem Einbrecher das Leben schwer machen kann, erhielten die Zuhörer auch. So dürfe auf keinen Fall, auch bei einem kurzzeitigem Verlassen der Wohnung, die Haustür nur ins Schloss gezogen werden. Abschließen sei bereits effektiv bei der Vorbeugung. Ebenfalls dürfe der Schlüssel nicht in der Nähe der Eingangstür versteckt werden. Fenster, Balkon- und Terrassentüren seien auch bei kurzer Abwesenheit zu verschließen, denn: „Gekippte Fenster sind offene Fenster. Und die sind leicht vom Einbrecher zu öffnen“, informierte der Fachmann. Er gab den Tipp, dass Außenjalousien einen wirksamen Schutz darstellen. Sie sollten aber gegen das hochschieben gesichert sein, zum Beispiel durch einen Elektroantrieb.

Weitere Maßnahmen zur Sicherung der Fenster und Türen sind aufschraubbare Nachrüstsicherungen, Zusatzschlösser und Querriegel sowie einer Außenbeleuchtung mit Bewegungsmelder. Auch eine Einfriedung des Grundstücks könne ungebetene Gäste abhalten. Bei längerer Abwesenheit sollten Hinweise vermieden werden, dass die Wohnung beziehungsweise das Haus derzeit unbewohnt ist. Das Objekt sollte bewohnt erscheinen.

Wichtig sei auch eine aufmerksame Nachbarschaft. Denn dort, so die Meinung des Polizisten, haben Einbrecher, Diebe und Betrüger kaum eine Chance. Sein Rat: „Sollte einem etwas ungewöhnlich erscheinen, scheuen Sie sich nicht, die Polizei anzurufen.“

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