Samtgemeinderat passt Eintrittspreise für Schwimmbad an - Von Andreas Schultz

Erfrischung wird teurer

Vor Saisonbeginn herrscht Ruhe im Sottrumer Freibad u2013 die Gelegenheit zur Gebührenerhöhung, fand der Samtgemeinderat und passte die Eintrittspreise an.
 ©Elisabeth Veiz

Sottrum. Freibadbesucher werden in der kommenden Saison etwas tiefer in die Tasche greifen müssen, um ins kühle Nass zu kommen: Der Samtgemeinderat hat während seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich für die Erhöhung der Kartenpreise gestimmt.

Ausgesprochen niedriges Preisniveau und Besucher, die sich fragen, wie die Samtgemeinde sich das leisten kann – diese Argumentationskette war während der Diskussion um neue Preise öfter zu hören, sowohl aus dem Lager der CDU als auch aus dem der SPD. „Wir haben viel in das Schwimmbad investiert und werden das auch weiter tun. Die Bevölkerung will das Bad erhalten und würde dafür auch mehr Eintrittsgeld bezahlen“, sagte beispielsweise Hans-Jürgen Krahn. Und auch Sozialdemokrat Klaus Dreyer betonte, er sei schon mehrfach auf die niedrigen Preise angesprochen worden.

Entsprechend hatte die Verwaltung einen Entwurf für die Änderung der Gebührenordnung vorgelegt, der voraussichtliche Mehreinnahmen von rund 15.500 Euro generieren sollte – in etwa 30,7 Prozent mehr als zuvor. Das ging aber der SPD nicht weit genug: Sie reichte einen Antrag ein, der die Stellschrauben für die Preise noch etwas höher drehte, 21.700 Euro sollten an Mehreinnahmen herauskommen, eine Steigerung von 43,1 Prozent. Die Zahlen sind deshalb von Bedeutung, weil sich die Gremiumsmitglieder im Vorfeld auf „sozialverträgliche Erhöhung“ geeinigt hatte, so Jürgen Schlusnus, Allgemeiner Stellvertreter des Samtgemeindebürgermeisters. Zwischen 25 und 50 Prozent sollten die neuen Preise höher sein, mehr nicht.

Ein Blick in die neue Gebührensatzung zeigt, wie sich die moderaten Erhöhungen auswirken. Die Einzelkarten für Erwachsene werden künftig 3,50 Euro statt bisher 2,50 Euro kosten. Während die Verwaltung noch vorgeschlagen hatte, den Einzelkartenpreis von einem Euro für Kinder bis 18 Jahren, Schüler, Studenten, Lehrlinge, Erwerbslose und Schwerbehinderte so zu belassen, war der SPD-Vorschlag die Erhöhung auf 1,50 Euro. Jahreskarten für Erwachsene werden künftig 70 statt 48 Euro kosten, die ermäßigten Jahreskarten für Kinder, Rentner & Co. 36 statt bisher 24 Euro. Auch für Zwölfer-, Gruppen- und Familienjahreskarten müssen Schwimmer mehr Geld auf den Tisch legen.

CDU-Mann Herbert Cordes sah noch weitere Möglichkeiten zur Erhöhung: Er schlug vor, Rentner aus der Rabattgruppe zu lösen. „Ich bin selbst intensiver Nutzer des Bads und daher sind mir die sozialen Strukturen in der Gruppe vertraut. Daher bin ich sicher, mit der Maßnahme würden wir keine soziale Härte auslösen“, argumentierte er. Das sah Dieter Szczesny (Grüne) anders: „Ich weiß, wir haben kein Geld. Aber das Schwimmbad ist zumindest an der Stelle das falsche Sparschwein.“ Er gab zu bedenken, dass es auch Rentner gebe, die „jeden Euro umdrehen müssen“. Deshalb tendierten die Grünen eher in Richtung Verwaltungsvorschlag. Der Einwurf Szczesnys schien im Rat einen Nerv zu treffen, denn der Ergänzungsantrag von Cordes kam nicht weit. Drei Stimmen fanden sich für den Vorschlag. Die CDU tendierte zur Enthaltung, die SPD zu Widerspruch, was im Ergebnis für die Ablehnung des Antrags reichte.

Siegfried Gässler (CDU) stieß ein anderes Thema sauer auf. Er konnte nicht verstehen, wieso die SPD die Tageskarten für Kinder teurer machen, auf der anderen Seite aber den Schwimmunterricht für Erwachsene vergünstigen wollte. Die Verwaltung hatte eine Erhöhung von 48 auf 60 Euro vorgeschlagen, die Sozialdemokraten wollten auf 50 Euro zurückschrauben. Allerdings leuchtete der SPD der Einwand sofort ein, wie Dreyer durchblicken ließ. „Das erscheint uns schlüssig“, sagte er und signalisierte, die SPD schwimme bei den 60 Euro nun doch mit dem Strom der Verwaltung.

Die Mehrheit stimmte schließlich für die Gebührenordnung mit den Änderungen der SPD, lediglich aus der Gruppe FDP/Pop fanden sich drei Gegenstimmen. Nach dem Votum meldete sich Jan-Christoph Oetjen (FDP) zu Wort, der in der Erhöhung des Kinderkartenpreises ein falsches Signal sah und stattdessen die Jahreskarten für Erwachsene um zehn Euro teurer haben wollte. Für den Ausschussvorsitzenden Julian Loh kam das zu spät, die Abschlussabstimmung sei gerade erfolgt. „Das werden wir dann in einer der kommenden Sitzungen auf die Tagesordnung setzen müssen“, sagte er.

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