Kommunalwahl: Reeßumer Politiker treten mit gemeinsamer Liste an

Verstand statt Parteibuch

Lockere Gespräche gehörten bei der Infoveranstaltung zur Mitarbeit im Reeßumer Gemeinderat dazu.
 ©Antje Holsten-Körner

Reeßum (hk). Wie sich die Zeiten ändern: „Als ich vor 25 Jahren in den Gemeinderat kam, reichten die Listenplätze nicht aus“, erinnert sich Reeßums Bürgermeister Wilfried Kirchner, der damals selbst nur durch Losglück aufgestellt wurde. Heute ist es in vielen Gemeinden schwierig, ausreichend Kandidaten zu finden.

Schon jetzt steht fest, dass Kirchner, sein Stellvertreter Hartmut Worthmann, Cord Schlobohm und Henry Grove nicht erneut zur Wahl stehen werden. Um Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich über eine Kandidatur zu informieren, hatten jetzt Worthmann (SPD), Julian Loh (CDU) sowie Marco Körner (Bündnis 90/Die Grünen) ins Gasthaus Seeger eingeladen.

Schon im Vorfeld zeichnete sich ab, dass alle Beteiligten eine gemeinsame Liste – die Kandidaten stehen auf dem Wahlzettel ohne Nennung von Parteien – favorisieren. „Die Parteien sehen das nicht gerne, doch wenn wir uns auf eine gemeinsame Liste einigen, kann sich Berlin auf den Kopf stellen“, erklärte Loh. Er, Worthmann und Körner hoffen, durch diese Vorgehensweise mehr Bürger zur Ratsarbeit motivieren zu können. „Wir arbeiten hier nicht nach Parteibuch, sondern treffen Entscheidungen mit Vernunft und Verstand“, hob Körner hervor.

Mit Sabrina Wahlers und Heiko Biesemeier waren zwei Interessenten anwesend, die unter diesen Voraussetzungen kandidieren möchten. Während Biesemeier (45) bereits über Erfahrung bei der Ratsarbeit verfügt, denn er saß bis zu seinem Umzug von Bülstedt nach Reeßum eine Periode im dortigen Gemeinderat, ist Wahlers politisch noch ein unbeschriebenes Blatt. Die 36-Jährige sammelte allerdings schon viele Vorstandserfahrungen wie beim Schulvorstand, im Kindergarten und im Chor. „Bei mir stehen Menschen im Mittelpunkt“, sagte Wahlers.

Über das Prozedere informierte der scheidende Bürgermeister, der im September die Wahl leiten wird. „Bis zum 25. Juli, 18 Uhr, müssen alle Vorschläge bei mir eingetroffen sein“, erklärte Kirchner. Da sich keiner der Anwesenden gegen eine gemeinsame Liste aussprach, soll jetzt entsprechend verfahren werden. Daher werden die Lokalpolitiker noch vor den Sommerferien zu einer weiteren Versammlung einladen, um die notwendige Aufstellung vorzunehmen.

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