Kirchner über Planung und Förderung des Mehrzweckgebäudes - Von Andreas Schultz

Wenn die Zeit drängt

Bei der Planung des Mehrzweckgebäudes in Reeßum geht es um Geld, genauer: um mehr als 1,2 Millionen Euro. Bürgermeister Wilfried Kirchner gab während der jüngsten Ratssitzung bekannt, wo es derzeit im Verfahren um den Neubau hakt.
 ©Andreas Schultz

Reeßum. In Sachen Mehrzweckhausbau läuft in Reeßum nicht alles so rund, wie Bürgermeister Wilfried Kirchner es gern hätte. Das machte der CDU-Politiker während der jüngsten Ratssitzung im Zuge des Sachstandberichts deutlich. Seine Unzufriedenheit hat verfahrenstechnische, zeitliche und vor allem finanzielle Gründe.

Einer davon ist nach Bekunden des Bürgermeisters, dass das Rechnungsprüfungsamt (RPA) für die Schritte nach der Vorplanung einen Wettbewerb zwischen möglichen Planern sehen will. „Das Problem ist, dass wir den Stempel vom RPA brauchen. Deswegen werden wir da nicht drum herum kommen“, so Kirchner. Eine Ausschreibung sei zwischen Gemeinde und dem Amt bereits abgesprochen. Sechs Architektenbüros kontaktiert die Gemeinde, darunter auch den bereits bekannten Planer Peter Röndigs.

Der Grund für den Unmut: Kirchner hält es für unpraktisch, einen neuen Architekten suchen zu müssen, nachdem der bisherige durch die Arbeit an der Vorplanung bereits bestens mit der Materie vertraut sei. Ein neuer Architekt müsse sich erst einarbeiten. Das koste Zeit.

Und genau die ist für die Gemeinde jetzt eine knappe Ressource. So hat der TuS Reeßum mit Fristen zu kämpfen, die er für seinen Förderantrag beim Landessportbund (LSB) einzuhalten hat. Der Sportverein hat über den Kreissportbund ein Ersuchen um einen Zuschuss eingereicht. „Die Beratungsgespräche verliefen positiv“, berichtet Kirchner. Der LSB könne theoretisch mit einer Höchstförderung von 100.000 Euro aufwarten. Jedoch liegen noch nicht alle erforderlichen Unterlagen vor – auch deshalb, weil die Gemeinde aktuell keinen dafür notwendigen Architekten hat.

Und den wird Reeßum wohl offiziell auch erst Mitte bis Ende Oktober haben. Für den Zeitraum rechnet Kirchner nämlich mit der Auftragsvergabe. Die Wochen davor wird das RPA damit beschäftigt sein, die Angebote zu prüfen, die die angeschriebenen Büros einreichen. „Für diese Zeitplanung ist allerdings Vorraussetzung, dass alles reibungslos läuft“, so der Bürgermeister. Er hofft darauf, dass es nicht zu weiteren Verzögerungen kommt, beispielsweise durch Fehler bei der Vergabe.

Doch Kirchner hat in Sachen Mehrzweckgebäude auch Positives zu berichten: So sei der Antrag für weitere Jahre finanzielle Mittel aus dem Programm Dorferneuerung auf positive Resonanz gestoßen. „Allerdings haben wir nur eine Verlängerung von zwei statt drei Jahren bekommen, also für 2016 und 2017. Aber auch damit kann ich leben“, so Kirchner.

Wie hoch die bewilligte Summe ausfällt, sei aber noch nicht geklärt. Das ist für alle Beteiligten ein Wermutstropfen, denn auch den Bescheid darüber braucht der TuS für seinen Förderantrag. Und auch für den Finanzierungsplan des Mehrzweckgebäudes ist die Information notwendig. „Der TuS wird wohl beim LSB Bescheid geben müssen, dass sich die Vervollständigung der Unterlagen etwas verzögert“, bilanziert Kirchner.

Während der weiteren Diskussion kam im Gremium die Frage auf, ob die Gemeinde den Bau des Gebäudes nicht im Notfall auch zu 100 Prozent aus eigener Tasche bezahlen könne. „Eine Vollfinanzierung wäre im Rat sicher nicht mehrheitsfähig“, so der Bürgermeister. Dennoch: Auf Drängen Marco Körners (Grüne) und Hartmut Worthmanns (SPD) will sich der Rat mit verschiedenen Alternativen der Förderhöhe schon im Vorfeld auseinandersetzen. So kann schnell eine Entscheidung getroffen werden, wenn die Größe der Finanzspritze klar ist. „Wenn es 500.000 Euro sind, ist es gut. 600.000 Euro: noch besser. Bei 250.000 Euro wird es aber bereits eng“, rechnete Worthmann vor.

Insgesamt hat der Rat der Gemeinde für den Neubau bereits Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro in den Haushalten der nächsten zwei Jahre verankert, 900.000 für 2016, 300.000 Euro für 2017. Hinzu kommen Planungskosten in Höhe von ingesamt 27.000 Euro, verteilt auf 2014 und 2015.

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