Bilanz: Gässler befragt Verwaltung

Halbe Wahrheit

Siegfried Gässler (CDU)
 ©Rotenburger Rundschau

Sottrum (as). Dauerthema fehlende Eröffnungsbilanzen: Während der Diskussion zum Etat der Samtgemeinde Sottrum wollte Siegfried Gässler (CDU) Klarheit über die Schuldfrage schaffen – weil es öfter Verweise auf den vorherigen Samtgemeindebürgermeister und ehemaligen Fraktionskollegen Markus Luckhaus gab.

Eine Eröffnungsbilanz könne nur auf Grundlage vollständiger Unterlagen geschehen, argumentierte er. Die Firma Dekra hatte den Auftrag, das Vermögen der Samtgemeinde zu ermitteln, das aus Gebäuden, Straßen und Verkehrswegen besteht. „Meine Frage an die Verwaltung ist nun, wann die Firma Ergebnisse geliefert hat“, formulierte Gässler.

Bürgermeister Peter Freytag antwortete, die Firma habe erst im vergangenen Herbst geliefert. „Das reicht mir als Antwort“, schnitt Gässler ihm das Wort ab. Doch Freytag ließ das nicht so stehen. Mit Unterbrechungen durch den Christdemokraten wies der Samtgemeindebürgermeister darauf hin, dass die Auftragsvergabe an Dekra erst verhältnismäßig spät erfolgte. „Das hätte viel früher geschehen müssen“, sagte Freytag – und machte damit auf die Versäumnisse seines Vorgängers aufmerksam.

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Das ging nach hinten los

Kommentar von Rundschau-Redakteur Andreas Schultz „Netter Versuch“, möchte man fast sagen. Die Aktion zur Ehrenrettung des ehemaligen Samtgemeindebürgermeisters (siehe Artikel „Halbe Wahrheit“) war sicher gut gemeint. Amüsant war sie – aber auch falsch, peinlich und schnell enttarnt. Und sie wirft Fragen auf, die in der CDU Monate vor der Kommunalwahl keiner hören möchte. Zum Beispiel: Wie ist das Verhältnis von Gässler zur ganzen Wahrheit? Hätte Freytag nur die halbe ausgesprochen, hätte es dem Christdemokraten ja „gereicht“. So harmlos die Szene ausgesehen haben mag: Sie zielte darauf ab, Tatsachen zu verdrehen, um besser dazustehen.

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