Scheeßel (jo). „Ihr Einsatz für die Gesellschaft, für Frieden, verdient unser aller Wertschätzung“, bedankte sich Bürgermeisterin Käthe Dittmer-Scheele beim Logistikbataillon 3 am vergangenen Mittwoch auf dem Scheeßeler Marktplatz. Dort trat es zum letzten Mal an, um sich von ihrer langjährigen Freundschaft mit der Gemeinde Scheeßel zu verabschieden.
Grund für den symbolischen Akt ist die Außerdienststellung des Logistikbataillons 3 bis zum Ende des Jahres. Bis dahin wird das Personal zu anderen Standorten in der Bundesrepublik versetzt und das Material des Bataillons gelangt an andere Dienststellen. Der Appell diente zudem als zeremonielle Verabschiedung von der Öffentlichkeit. Begonnen hatte die Freundschaft mit dem Beeke-Ort 1980 mit einer Veranstaltung zwischen der damals in Rotenburg stationierten Heeresfliegerstaffel sowie Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Jährlich folgten weitere Treffen mit dem Ziel der Einbindung der Soldaten in die Bevölkerung und um „die besonderen Herausforderungen der Bundeswehr in der Gesellschaft zu verdeutlichen und zu verankern. Das ist gelungen“, so die Scheeßeler Verwaltungschefin in ihrer Dankesrede und weiter: „Mit den gefährlichen Auslandseinsätzen der Bundeswehr, bei denen auch Tote und Verletzte zu beklagen waren, rückt uns allen die Gefahr für ihr Leib und Leben ins Bewusstsein, der Sie als Soldaten ausgesetzt sind.“
Im Oktober 2010 entwickelte sich aus der Freundschaft zwischen dem Bataillon und der Gemeinde eine offizielle Patenschaft. Mitbeteiligt an dieser war der damalige Kommandeur Michael Skubatz, der ebenfalls an der Zeremonie auf dem Markt-platz teilnahm. Aus der Politik waren nebenDittmer-Scheele die Landtagsabgeordneten Elke Twesten und Hans-Heinrich Ehlen sowie Lüneburgs Bürgermeister Eduard Kolle und die stellvertretenden Bürgermeister Hartmut Leefers (Rotenburg) und Gerhard Holsten (Zeven) vertreten. Der amtierende Kommandeur Oberstleutnant Oliver Graf sowie Brigadegeneral Ernst-Peter Horn bedankten sich ebenfalls vor dem Scheeßeler Publikum und den Soldaten für die langjährige Zusammenarbeit. Horn hatte noch ein besonderes Anliegen: „Wir möchten auch denjenigen danken, die nicht alltäglich ihren Dienst bei der Bundeswehr und in unserem Verband versehen. Die aber immer da waren, wenn man sie brauchte und die uns teilweise über Jahrzehnte die Treue gehalten haben: Unseren Reservisten!“ Nach den Dankesreden rollten Horn und Graf mit der Fahnenabordnung die Truppenfahne des dritten Logistikbataillons zu dem Lied „Marche des soldats de Robert Bruce“, vorgetragen vom Musikkorps Hannover, ein. Nach der Abmeldung des Auflösungsappells marschierten die Soldaten zum Meyerhof-Gelände, wo der offizielle Teil endete und die Teilnehmer ins Gespräch kamen.
