Scheeßel (es). Der Beeke-Ort hat eine neue Kinderbürgermeisterin. Insgesamt hatten sich für das „kleine“ Amt sechs Mädchen und drei Jungen im Alter von neun bis 13 Jahren jüngst zur Wahl gestellt. Die Westervesederin Cleo Heitmann, zuvor Stellvertreterin, heimste die meisten Stimmen ein.
Bevor die jungen Politiker an die Urne traten, hatte Bürgermeisterin Käthe Dittmer-Scheele eine Einweisung in das Wahlverfahren gegeben. „Natürlich wird auch hier die Wahl geheim durchgeführt“, erklärte sie auf eine Frage aus dem Bewerberkreis, wie denn gewählt werden soll. Dittmer-Scheele erklärte den Kindern geduldig und routiniert den gesamten Ablauf, erzählte über ihre Arbeit und Aufgaben im Rathaus und in der Öffentlichkeit sowie ihre Vorstellungen über die Arbeit eines Kinderbürgermeisters.
Danach bat sie die Kinder sich und ihr Wahlprogramm vorzustellen. Und da sprudelte es nur so an Ideen, wie bessere Spielplätze, Mitspracherecht bei der Essensauswahl an der Beekeschule, Beseitigung der Schlaglöcher auf den Straßen, Biotonnen, Straßenbeleuchtung, Müllbeseitigung nach dem Verursacherprinzip und die Umgestaltung der Schulstraße in eine Fahrrad-Vorfahrtstraße. Geduldig hörte sich die Bürgermeisterin all die Vorschläge an und meinte „wir kennen die angesprochenen Probleme gut und haben sie natürlich auch schon im Rat diskutiert“, so die Verwaltungschefin. „Insbesondere die Umgestaltung der Schulstraße in eine Fahrrad-Vorfahrtstraße ist uns ein Anliegen und ich sehe, dass hier durchaus würdige Kandidaten für den Kinderbürgermeister angetreten sind.“ Dann ging es zur Wahl. Zu diesem Zweck hatte Dittmer-Scheele eine Wahlkabine samt Urne aufstellen lassen, sodass in geheimer Wahl die Kinder ihre Stimmen abgeben konnten. Und das ging dann auch recht flott. Cleo Heitmann aus Westervesede schaffte den Sprung der Stellvertreterin zur Kinderbürgermeisterin und wird fortan dieses Amt für ein Jahr bekleiden. Ihr Stellvertreter ist Jakob Sinn. Anschließend gab es für die Kinder noch einen Rundgang durch das Rathaus und die „große“ Bürgermeisterin gab den Kinder im großen Sitzungssaal eine kleine Einführung in die Kommunalpolitik. Höhepunkt war die Asservatenverwaltung der Hurricane-Überbleibsel. Dutzende von Smartphones, Geldbörsen mit und ohne Personalausweis, ein Löwenkostüm, Brillen und alle erdenklichen Gegenstände setzten die Kinder in Erstaunen. Dittmer Scheele erzählte, dass letztes Jahr sogar eine Beinprothese von der Musikveranstaltung im Rathaus landete. Eine insgesamt sicherlich wichtige und sinnvolle Veranstaltung, um die Kinder behutsam in die Kommunalpolitik einzuführen und sie für das Geschehen in ihrer Gemeinde zu interessieren.
