Rotenburg. Hopfen, Malz, Hefe und Wasser – laut Reinheitsgebot dürfen nur diese vier Zutaten ins Bier. Aber wie wird es gebraut? Und wie lange dauert der Prozess? Darüber denkt kaum jemand nach, der im Supermarkt mal schnell zur Kiste greift. Warum eigentlich? „Bier lässt sich mit den passenden Geräten selbst herstellen. Es schmeckt dann oft sogar besser als industriell hergestelltes“, erklärt Dietmar Meyer.
Der Sottrumer Pastor lädt zum Bierbrauen ins Mehrgenerationenhaus nach Waffensen ein. Los geht es am Freitag, 9. Oktober, um 18Uhr: Meyer weiht die Teilnehmer dann in die Geheimnisse des Brauens ein. Am Samstag (10bis 18 Uhr) und Sonntag (11.30 bis 12.30Uhr) stellen die Teilnehmer Schritt für Schritt ihr eigenen Bier her. Nach einigen Tagen, am Freitag, 16. Oktober, ist es dann bereit, abgefüllt zu werden. Bis das „kühle Blonde“ als leckeres Feierabendbier getrunken werden kann, dauert es dann allerdings noch einige Zeit. „Es muss in der Flasche weiter gären. Kurz vor Weihnachten ist es dann aber bestimmt fertig“, so Meyer, der sich schon auf das Ergebnis freut.
Ein Pastor, der zum Biertrinken animiert? Passt das denn zusammen? „Ja“, sagt Pastor Meyer selbstbewusst und erklärt: „Es geht für mich darum, dass Menschen ein Bier in Maßen und mit Genuss trinken sollen – so wie Wein zum Beispiel. Bier bekommt dadurch einen höheren Wert.“ Bis aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser ein schäumendes Getränk mit etwa fünf bis fünfeinhalb Prozent Alkohol geworden ist, vergehen nicht nur mehrere Wochen Zeit, sondern es seien auch etwa 15 Stunden Arbeit notwendig, erklärt Meyer. Die Teilnehmer des Workshops im MGH Waffensen werden dafür jedoch belohnt: Jeder von ihnen bekommt zum Abschluss eine Kiste selbst gebrautes Bier. Meyers Tipp: „Sie können die Flaschen mit einem eigenen Ettikett versehen und zu Weihnachten verschenken.“ Alle Teilnehmer sollten mindestens 16 Jahre alt sein. Wer Lust hat, kann sich in Absprache mit Meyer und dem MGH-Team einen Teil der benötigten Gerätschaften selbst mitbringen. Gebraucht werden dafür unter anderem ein elektrischer Einkochtopf, ein großer Rührlöffel, Küchenthermometer, fünf bis zehn seifenfreie Geschirrtücher, ein Gärfass (30 Liter), eine große Schöpfkelle sowie eine Kiste gereingter und etikettfreier Bierfaschen. Diese sollten unbedingt farbig sein, braun oder grün: „So kommt kein Licht heran und das Bier behält sein Aroma“, verspricht Meyer. • Interessierte können sich bei Dietmar Meyer telefonisch unter 04264/422 und im MGH unter Telefon 04268/982531 anmelden.
