Rotenburg (r/fo). Bei einer Ortsbesichtigung am neuen Baugebiet Stockforthsweg haben Mitglieder des Rotenburger Ortsverbandes der Grünen festgestellt, dass schwere Baufahrzeuge durch die vom Bebauungsplan geschützte geschützte Vegetationsfläche fahren. Die Rinde eines Baumes sei offensichtlich während der Arbeiten beschädigt worden. Außerdem soll eine große, eingemessene Eiche gefällt worden sein, teilt Ratsherr Manfred Radtke mit. Die Grünen seien von Bürgern auf die Vorkommnisse aufmerksam gemacht worden. „Was dort passiert ist, ist ein gravierenden Verstoß gegen den vom Rat beschlossenen Bebauungsplan und die getroffenen Festsetzungen“, ärgerte sich der Grünen-Politiker.
Während der Beratungen über das Baugebiet hätten die Grünen immer wieder darauf hingewiesen, dass sie erhebliche negative Auswirkungen auf die Natur befürchten. Radtke: „Wir sehen schon jetzt unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt.“ In einem Schreiben an den Bürgermeister Andreas Weber bitten die Grünen darum, in einer Dienstanweisung zu regeln, dass alle Maßnahmen, bei denen es zu Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft kommen kann, nur im Einvernehmen mit dem städtischen Umweltamt erfolgen dürfen. „Wir sehen darin die einzige Möglichkeit sicherzustellen, dass sich derartige Fälle nicht wiederholen“, so Radtke „Sicher ist, dass eine schützenswerte Eiche gefällt wurde“, räumt Weber auf Nachfrage der Rundschau ein. „Drei weitere Bäume mussten der Baustraße weichen. Das war aber im B-Plan auch so vorgesehen. Dafür wird Ersatz gepflanzt.“ Der Bürgermeister wird sich in der kommenden Woche mit seinen Mitarbeiteren zur Sache beraten. „Ich habe das Schreiben erst am Freitag erhalten“, erläutert der Bürgermeister. „Wir müssen klären, wer für die Fällung der Eiche und weitere Schäden verantwortlich ist und wie wir dann vorgehen werden.“
