Gomel-Förderverein setzt auf direkte Hilfe - Spender gesucht

100 Familien, 100 Pakete

(gm). Nahezu 120 Tonnen an Bekleidung, Schuhen, Bettwäsche, Spielzeug, Toilettenartikeln und medizinischem Bedarf haben die Mitglieder des Kultur- und Fördervereins der Region Tschernobyl/Gomel seit 1996 an Kinder- und Altenheime, Krankenhäuser und Gemeinden in Weißrussland verteilt. Jetzt ist der Verein dabei, sich "neue Kanäle zu erschließen". Was das bedeutet? "Wir wollen gezielt jene Menschen bedenken, die sonst immer leer ausgehen", erklärt Schatzmeister Rudolf Schwiebert.

"100 Familien, 100 Pakete" heißt das Vorhaben, das mit Unterstützung einer engagierten Frau vor Ort in die Tat umgesetzt werden soll. Lydia Romanok, Lehrerin in Burki, hat die wichtige Vorarbeit bereits geleistet. Sie listete 100 Adressen von insgesamt 500 Männern, Frauen und Kindern auf, denen es am Nötigsten fehlt. Viele von ihnen sind krank, invalide, verwaist. Keiner verfügt über die Beziehungen, die man in Weißrussland braucht, um mit mehr als dem Existenzminimum über die Runden zu kommen. Die von Lydia Romanok vermerkten Bedürftigen leben in neun Dörfern im Bezirk Bragin, 120 Kilometer südwestlich von Gomel, in einem der am stärksten verstrahlten Gebiete des Landes. Ihnen soll auf direktem Weg geholfen werden. "Wir haben die Namen vorliegen", sagt Rudolf Schwiebert. "Das heißt, wir stehen bei den Leuten im Wort." Erwartungen wurden geweckt und sollen selbstverständlich auch erfüllt werden. Der Kultur- und Förderverein braucht deshalb Spenden. Benötigt werden - eigentlich wie immer - Kinderbekleidung, Schuhe, Wolldecken, Bettwäsche, Handtücher, Seife, Zahnbürsten, Zahnpasta, Hautcreme... Außerdem sollen erstmals auch Lebensmittel verteilt werden. Das lassen die Einfuhrbestimmungen nur dann zu, wenn die Empfänger - wie jetzt bei der Paket-Aktion - namentlich bekannt sind. Um gezielt zum Beispiel Speiseöl, Tee, Konserven und Süßigkeiten zuzukaufen, ist der Verein auch auf Geldspenden angewiesen. Rollen soll der Transport voraussichtlich im Oktober. Bis dahin müssen die Hilfsgüter nicht nur gesammelt, sondern auch sortiert, verpackt und deklariert werden. Allerletzter Annahmetermin für Sachspenden ist deshalb der 7. September. Wer etwas beitragen möchte, wendet sich an die Vorstandsmitglieder Karla Kambach, Vahlde, Telefon 04267/1507, Erwin Dase, Hellwege, Telefon 04264/ 9405, Rudolf Schwiebert, Hemsbünde, Telefon 04266/442, oder an Lagermeister Dieter Ernst, Horstedt, Telefon 04288/358. Übrigens arbeitet der Kultur- und Förderverein auch weiterhin mit der öffentlichen Wohltätigkeitsorganisation "Menschen der Welt helfen Tschernobyl-Kindern" in Gomel zusammen. Denn, so betont Schwiebert, "die Kooperation hat sich bei den Transporten der vergangenen sechs Jahre stets bewährt." Und: Viele Menschen, die mittlerweile zu guten Bekannten geworden sind, warten schon auf die Lastwagen aus dem Landkreis Rotenburg. Kultur- und Förderverein der Region Tschernobyl/Gomel, Spendenkonto: 26422550 bei der Sparkasse Rotenburg-Bremervörde, BLZ 24151235

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