Rotenburg (r/db). Die großen Schilder weisen bereits darauf hin: Am Wochenende, Samstag, 1. August, und Sonntag, 2. August, feiern die Rotenburger Schützen ihr 197. Schützenfest auf dem Festplatz in der Ahe. Zwei Tage lang stehen Schießsport und Geselligkeit auf dem Programm.
Wie schnell doch ein Jahr vergeht. Während der amtierende König des Rotenburger Schützenkorps, Peter Wegner, noch dem Höhepunkt seiner Regentschaft entgegenfiebert und mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt ist, fragen sich viele schon, wer wohl der neue König werden könnte. Bereits seit einigen Monaten sind die Verantwortlichen dabei, das Ereignis vorzubereiten.
Am frühen Samstagmorgen werden Böllerschüsse zu hören sein, um die Schützen, speziell die Oberjäger, Ehrenoberjäger und seine Majestät nach alter Tradition zu wecken. Um 9 Uhr ist Antreten. Dazu treffen sich die Schützen und ihre Gäste in der Großen Straße beim Rudolf-Schäfer-Haus. Nach dem Empfang von Rat und Verwaltung der Stadt sowie Begrüßung der Nachbarvereine, Musikzüge und weiterer Gäste geht es zur Residenz der amtierenden Majestät, ‚Peter der Erste‘, um ihn und den Jungschützenkönig Michael Rinck abzuholen. Ziel ist der Arnikaweg. Vor den Schützen liegt damit wieder ein etwas längerer Fußmarsch, aber selbstverständlich ist auch für diejenigen gesorgt, die nicht ganz so gut zu Fuß sind. Es kann also jeder mitmachen. Nach dem Königsfrühstück geht es um 11.10 Uhr frisch gestärkt weiter mit einem Rundmarsch durch die Stadt mit den schon traditionellen kurzen Zwischenstopps bei der Alten Apotheke und bei der Firma Bruns zum Schützenplatz in der Ahe. In der Jägerlaube versammeln sich die Schützen und ihre Gäste zu einem Umtrunk, bevor sie ab 14 Uhr ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen insbesondere die Wettkämpfe um die neuen Königswürden, aber auch auf die für alle offene Sachpreis-Scheibe und die verschiedenen Traditionsmedaillen-Scheiben kann geschossen werden. Zum Abschluss des ersten Tages findet um 18 Uhr das Festessen im Festzelt statt, das wieder von den Pächtern des Restaurant ‚Am Ahe Wald’, Uwe und Sabine Wille, ausgerichtet wird. Danach folgt ein erstes Kriegsgericht, bei dem die kleinen Vergehen der Schützen des vergangenen Jahres durch Kommandeur Hans-Hinrich Bruns in humorvoller Weise geahndet und die Schützen zu entsprechenden Geldstrafen verdonnert werden. Nachdem die Majestäten mit dem Ehrentanz den Festball eröffnet haben, wird gefeiert. Für die richtige Stimmung sorgt DJ Nils Renken. Der Eintritt zum Festball ist frei und das Schützenkorps freut sich auf eine rege Beteiligung der Bevölkerung. Am Sonntagmorgen werden der amtierende Kinderschützenkönig Niclas Michl und Vizekönig Cornelius Rinck von einer Abordnung abgeholt. Um 12.30 Uhr treffen sich alle Schützen und ihre Gäste auf dem Pferdemarkt zu einem Rundmarsch durch die Stadt. Wie auch am Samstag, ist für einen Fahrdienst gesorgt. Danach werden die Umzugsteilnehmer am Kreishaus vom Landkreis zu einem Umtrunk empfangen. Von dort geht es dann zum Festplatz in die Ahe und um 14.15 Uhr folgt der spannendste Moment des Wochenendes: die Königproklamation. Erst jetzt wird das stets gut gehütete Geheimnis gelüftet, wer den amtierenden König und den Jungschützenkönig in ihren Ämtern ablösen. Zum Zeichen ihrer neuen Würde erhalten die Majestäten die Königsgurte, auf denen jeder bisherige König sich mit einer individuellen silbernen Plakette verewigt hat. Anschließend werden die begehrten Traditionsmedaillen an die besten Schützen verliehen. Ab 15.30 Uhr gehen die Schießwettbewerbe auf den für alle offenen Sachpreis- und Pokalscheiben weiter. Parallel dazu finden die Kinderwettbewerbe statt. Für das leibliche Wohl der Festteilnehmer und Gäste sorgen die Schützendamen mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen sowie der Festwirt mit kalten Getränken. Der Festabend beginnt um 19 Uhr mit dem Kriegsgericht und ab etwa 20 Uhr findet die Preisverteilung der Preis- und Pokalschießwettbewerbe statt. Mit einem gemütlichen Beisammensein klingt anschließend das Schützenfest aus.
