Bündnis 90: Entscheidung für Feuerwehrumbau undemokratisch - Von Björn Blaak

Die grüne Keule

Links vom Feuerwehrhaus in Oyten soll ein Anbau entstehen. Die Eichen müssen weichen. Marlies Gerken von den Grünen findet die ganze Baumaßnahme nicht zu Ende gedacht.
 ©Björn Blaak

Oyten. Der Ausschuss für Umwelt und Gemeideentwicklung trat erstmalig nach der Sommerpause wieder zusammen. Auf der Tagesordnung standen neben dem Baugebiet Imhof und dem neuen Gewerbegebiet an der A1 auch der Erweiterungsbau der Feuerwehr in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses. Dort lief Marlies Gerken (Grüne) noch einmal Sturm gegen die Pläne. Sie sah diesbezüglich sogar die Demokratie gefährdet.

In bereits vorangegangenen Sitzungen hatten sich mehrere Ausschüsse mit dem Thema Feuerwehr beschäftigt. Diskutiert wurden dabei zwei Alternativen: Entweder die Feuerwehr zieht dort weg und hinein in einen Neubau oder aber der aktuelle Standort würde den heutigen Erfordernissen angepasst und um einen Anbau ergänzt.

Die Mehrheit votierte schon vor der Sommerpause für den Um- und Ausbau an vorhandener Stelle, da ein kompletter Neubau mehrere Millionen Euro kosten würde.

Diesmal musste der Ausschuss lediglich noch dem Bebauungsplan zustimmen und dafür votieren, dass dieser öffentlich ausgelegt wird. Eine Formalie eigentlich. Nicht jedoch für Marlies Gerken von den Grünen.

Die vehemente Gegnerin des Umbaus nutzte die Diskussion, um noch einmal deutlich zu machen, wie sie die Entwicklung sieht – nämlich kritisch. Sie echauffierte sich darüber, dass in ihren Augen keine ergebnisoffene Diskussion hinsichtlich der Baumaßnahme geführt wurde. Auch bemängelte sie, dass es keinerlei handfeste Argumente gegeben hätte, die gegen einen Verlegung sprechen würden. Ihre Ausführungen gipfelten darin, dass sie die Entscheidung pro Umbau als undemokratisch einstufte, und war sauer, dass die Ideen der Grünen als „spinnert“ abgetan würden.

Mit diesen Äußerungen versetzte sie die meisten anderen Ausschussmitglieder in Erstaunen. Ralf Großklaus (SPD) fand seine Sprache als erster wieder und stellte lapidar fest: „Ich weiß ja nicht, wo du die ganze Zeit warst?“, und befand für sich, dass die Diskussion sehr wohl konstruktiv verlaufen sei. „Wir können uns den Neubau schlichtweg nicht leisten“, konstatierte er. Heinz-Otto Großjohann, ebenfalls Sozialdemokrat, fasste sein Unverständnis für die Gerken-Schelte in den Satz: „Uns zu unterstellen, wir seien keine Demokraten, ist dreist“, zusammen.

Gerken ruderte dann auch verbal zurück blieb in der Sache aber unnachgiebig und stimmte gegen den Bebauungsplan, genauso wie Werner Asendorf, ebenfalls von den Grünen. Die beiden Stimmen alleine reichten allerdings nicht aus, um den Beschluss noch zu kippen.

Die Feuerwehr soll, wenn es nach Meinung des Ausschusses geht, einen Anbau bekommen. Dass dafür ein paar alte und stämmige Eichen weichen müssen, verkam im Ausschuss zur Randnotiz. Auch weil Axel Junge von der Verwaltung betonte, dass ein paar der Eichen ohnehin krank seien.

Nicht so für eine Zuhörerin. Sie fand es schrecklich, dass noch mehr Bäume aus dem Stadtbild verschwinden würden. Sie brachte in die Runde ein, dass schließlich im Wappen der Stadt Oyten ein Eichenblatt zu sehen ist und dies mit den Worten erklärt wird: „Das Eichenblatt mit Eicheln weist hin auf die von Eichen umstandenen Bauernhöfe. Die hohe Lebensdauer der Eiche steht für Sesshaftigkeit der niedersächsischen Bauern.“ Sie machte den Vorschlag, wenn es so weiter ginge mit der Rohdung, doch auch die Eiche aus dem Wappen herauszunehmen. Abgestimmt wurde darüber allerdings nicht.

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