Theatergruppe Otterstedt: Kommandosaak als Dauerlacher / Weitere Termine - Von Elke Keppler

Die Geister, die ich rief

Zuerst turtelte Dora noch mit Albin u2013 das aber soll sich ändern. Das Theaterstück "Kommandosaak" sorgte für eine Menge Abwechslung auf der Bühne.
 ©Elke Keppler-Rosenau

Otterstedt (kr). Was einem passieren kann, wenn man flüchtige Urlaubsbekanntschaften zu sich einlädt, konnten Freunde der plattdeutschen Sprache am vergangenen Samstag auf der Theaterbühne im Otterstedter Gemeindehaus erleben. Für das diesjährige Theaterstück hatte sich die beliebte Laienspielgruppe das Stück „Kommandosaak“ aus der Feder von Walter. G. Pfaus ausgesucht und damit einen absoluten Treffer gelandet. Dieses Stück, das jedes plattdeutsche Ensemble mindestens einmal auf seinen Spielplan setzt, weil es in vielen Szenen dem Publikum die Lachtränen in die Augen treibt, gefiel schon im ersten Akt und der richtige plattdeutsche Zungenschlag brachte Würze in die Darbietung.

Axel und Jutta Valentin (Frank Hinrichs und Lena Frese) wollten eigentlich ein paar ruhige Tage verleben, als die Familie Schnepf (Hartmut Frese, Christa Hinrichs und Joni Nienaber) vor der Tür steht. Sie hatte die Einladung der Valentins, die im vorherigen Urlaub so nebenbei ausgesprochen wurde, ernst genommen und wollten sich nun ein paar unbeschwerte Wochen auf Kosten der Valentins machen. Zum Entsetzen ihrer völlig perplexen Gastgeber richteten sie sich häuslich ein, ohne zur Kenntnis zu nehmen, dass sie nicht willkommen waren. Die Schnepfs einfach vor die Tür zu setzen, trauten die Valentins sich nicht und nun war guter Rat teuer, aber es nahte Hilfe.

Fabian Brenner (Harm Bartels) Nachbar der Valentins sollte die Geister die man gerufen hatte und nun aber nicht mehr loswurde, mit verrückten Ideen vertreiben, denn alles Winken mit dem Zaunpfahl hatte nichts genutzt. Fabian trat dabei wahlweise als König auf, der alle Hausbewohner als Untertanen bezeichnete und rigoros Gehorsam und Untertänigkeit erzwang, auch von den Schnepfs. Valentins mussten sich vor ihn hinknien, seinen protzigen goldenen Ring küssen und ihn mit Majestät ansprechen, was Fabian sichtlich genoss. Axel jedoch bereitete diese Prozedur nicht nur Unbehagen, sondern er verdrehte die Augen angesichts dieser Absurdität.

Den Schnepfs gegenüber erklärten die Valentins diese Verrücktheiten, dass ihr Nachbar schwer reich sei und sie ihn beerben wollten. Als die dreisten Urlaubsgäste immer noch nicht genug vom Drangsalieren hatten, verkleidete Fabian sich als General, erklärte alle zu seinen Soldaten und ließ sie exerzieren. Dieser Part war geprägt von Situationskomik, bei denen es sogar den Schauspielern schwer fiel, nicht in Lachen auszubrechen. Richtig kurios wurde es, als Albin Schnepfs Geliebte Dora (Theresa Hinrichs) auftauchte. Zunächst turtelte sie mit ihrem Albin, was seine Gattin natürlich nicht merken sollte, entdeckte dann aber schnell Fabian für sich, der vom General zum Casanova mutierte und seinen Charme spielen ließ. In gefährlich hohen Highheels mit einem atemberaubenden Minirock brauchte Dora nicht lange, um von Albin zu Fabian die Seiten zu wechseln. Aber Albin waren quasi die Hände gebunden, weil seine Gattin ihm auf die Schliche gekommen war. Auch auf Nebenschauplätzen wie bei den erwachsenen Kindern der Valentins und der Schnepfs ging es hoch her. Zwischen ihnen knisterte es, obwohl sie ihren spleenigen Eltern nicht nachfolgen wollten. Der anhaltende Applaus belohnte das Ensemble, das das Stück noch bis Ende Februar aufführt.

Wer einmal live dabei sein möchte, kann noch einen der folgenden Termine wahrnehmen: heute, Samstag, 18. Februar, sowie Sonntag, 19., Dienstag, 21., Freitag, 24., und Samstag, 25. Februar, jeweils um 19.30 Uhr. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf im Kaufhaus Bergstedt unter Telefon 04205/8675.

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