Ottersberg: Polizei geht von Brandstiftung aus / Großer Schaden - Von Björn Blaak

Feuer legt Schule lahm

Verkohlte Folgen des Feuers im Gymnasium Ottersberg. Alle verbrannten Gegenstände wurden von der Feuerwehr ins Freie gebracht. Foto: Björn Blaak
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Ottersberg. Sonntagmorgen gegen zwei Uhr klingelt das Telefon in Otterstedt. Ottersbergs Gemeindebürgermeister Horst Hofmann nimmt den Hörer ab und weiß, was er zu tun hat. Zwanzig Minuten später steht er an der Eingangstür des Gymnasiums in Ottersberg. Um ihn herum Blaulicht, Männer in Masken und ein beißender Geruch. „Brand im Schulgebäude Ottersberg“ wird später am Tag die Polizeimeldung überschrieben sein.

Was war geschehen? In der Nacht zu Sonntag brach in der Wümmeschule gegen 1.30 Uhr ein Feuer aus. Genauer gesagt im „Hausmeisterraum“. Dort also, wo Michael Otten sein Reich hat. Doch nicht nur er: Auch das elektrische Herz der Schule schlägt dort. Von da aus schlängeln sich diverse Stromleitungen durch kilometerlange Schächte. Und in der Nacht waren jene Schächte auch wegweisend für den Rauch, der sich durch sie hindurch seinen Weg in die Gebäudetrakte A und C suchte.

Zwar gelang es den Freiwilligen Feuerwehren aus Ottersberg, Otterstedt und Fischerhude, das Feuer schnell zu löschen und ein Übergreifen der Flammen auf das Gesamtgebäude zu verhindern, der Rauch aber hatte sich bereits verbreitet.

So entstand ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro, so die erste Einschätzung der Polizei. Am Dienstagnachmittag stand für die Ermittler bereits fest, dass das Feuer gelegt wurde. Am Sonntag hatten sie schon Anlieger nach verdächtigen Beobachtungen gerfragt. Personen, die im Zusammenhang mit diesem Brand sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei in Achim unter Telefon 04202/9960, zu melden.

Den Brand bemerkt hatten Brandschützer, die in jener Nacht mit der Kinderfeuerwehr eine Übernachtung durchführten. „Anwohnern ist nichts aufgefallen“, so Hofmann. Das könnte daran liegen, dass der Brand an der rückwärtigen Seite der Schule, am Eingang zum Gymnasium, wütete. Und diese ist von der Hauptstraße aus nicht einsehbar.

Noch in der Nacht wurde sich darauf verständigt, dass eine Telefonkette eingerichtet werden muss, die die Kinder der Schule informieren sollte, dass der Unterricht am Montag und Dienstag auf alle Fälle ausfallen würde. „Und diese Kette hat erstaunlich gut funktioniert“, stellte Hofmann einen Tag später fest.

Doch die beiden Tage sollten nicht ausreichen, denn die Reinigungsarbeiten sowie die chemische Analyse, ob noch gesundheitsgefährdende Stoffe im Gebäude zu finden sind, dauern an. Auch die Ermittlungen der Polizei, sind noch nicht abgeschlossen.

Schulbetrieb erst wieder ab Montag möglich

Am frühen Montagnachmittag eine erneute Info aus der Verwaltung. In der heißt es: „In dieser Woche kann am Gymnasium Ottersberg und der Wümmeschule Ottersberg bis einschließlich Freitag kein Unterricht stattfinden. Eine Notbetreuung für Schüler ist eingerichtet.“ Die Eltern, die diese in Anspruch nehmen möchten, sollen sich per E-Mail unter info@flecken-ottersberg.de oder telefonisch unter 04205/31700 oder 317011 melden. Außerdem denkt die Schule über ein Alternativprogramm für die Woche nach. Einzelheiten standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Dazu heißt es auf der Homepage des Flecken Ottersberg: "Kreatives Beschulungsprogramm trotz Brandfall an Otterberger Schulen! In außerplanmäßigen Sitzungen der Ottersberger Schulen ist es der Lehrerschaft des Gymnasiums Otterberg sowie der Wümmeschule gelungen, ein Beschulungsprogramm für die nächsten Tage zu erarbeiten – nähere Informationen wurden bereits über das Schulnetz IServ an die Schülerinnen und Schüler übermittelt. Die Teilnahme ist verpflichtend."

Es wird damit gerechnet, dass am Montag der kommenden Woche, 22. August, der Unterricht zumindest in eingeschränkter Form wieder aufgenommen werden kann. „Darüber erhalten Eltern und Schüler im Laufe der Woche über den Flecken, das Schulnetz und die Rundschau weitere Informationen“, teilt die Verwaltung mit.

Frauke Wessels, die neue stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums, hatte auch noch eine gute Nachricht. Die Kühlsysteme für die Lebensmittel in der Mensa funktionieren und sind ausreichend mit Strom versorgt. „Sonst hätten wir das alles wegschmeißen müssen“, sagte sie gegenüber der Rundschau. Nur gegessen wird davon so schnell nichts.

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