Gymnasium und Oberschule: Unterricht läuft / Sanierung dauert Monate

„Super kooperiert“

Volker Busboom-Schäfer (links) und Walter Schlöffel-Pitschke, zwei Schulleiter u2013 ein Problem. Die Instandsetzung des Verwaltungstraktes von Gymnasium und Oberschule wird noch Monate dauern. Foto: Björn Blaak
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Ottersberg (bb). Schülergruppen ziehen wie Fliegenschwärme mal dorthin, mal in die entgegengesetzte Richtung. Klassenkameraden überlegen, in welchen Raum sie als nächstes müssen und vor allem, wie sie dort hinkommen. Türen sind verschlossen, Eingänge verboten. Die Mensa ist nur über Umwege zu erreichen und der gesamte Verwaltungstrakt ist unbrauchbar. Auch zwei Wochen nach dem Brand im Gymnasium Ottersberg herrscht Durcheinander, aber eines, das von allen Beteiligten mit norddeutscher Gelassenheit gemeistert wird.

Hinter dieser Gelassenheit jedoch stecke ein großes Maß an Improvisationsvermögen. „Wir waren sehr kreativ“, erklärt Wümmeschulleiter Walter Schlöffel-Pitschke während eines Pressegespräches. Und jene Kreativität war auch dringend nötig, da die erste Diagnose nach dem Brand gewesen ist, dass kein Klassenzimmer mehr zur Verfügung stehe.

Für die Verantwortlichen der Schule begann das Netzwerken. Schulen in der Umgebung sogar bis nach Sottrum und Achim, die Fleckenverwaltung, das DRK und auch die Kirchengemeinde boten Räume an, um Unterricht zu ermöglichen. „Das hat wunderbar funktioniert“, freut sich Volker Busboom-Schäfer, Schulleiter des Gymnasiums. Er und Schlöffel-Pitschke waren aber nicht nur darüber erfreut, denn „auch die Schüler und Lehrer hätten sich toll verhalten“, und seitens der Eltern hätte es ebenfalls keinerlei Beschwerden über die veränderten Bedingungen an der Schule gegeben. Im Gegenteil, viele wollten helfen. „Alle haben super kooperiert“, so Busboom-Schäfer.

Seit vergangenem Montag ist der A-Trakt, dort wo das Gymnasium untergebracht ist, soweit gereinigt, dass wieder Unterricht möglich ist. Mitte der Woche wurde auch für den B-Trakt der Oberschule grünes Licht gegeben. Trakt C, in dem drei weitere Gymnasiumsklassen und diverse Fachräume angesiedelt sind, soll Ende nächster Woche wieder für den Betrieb freigegeben werden. Das soll auch für den dortigen Fahrstuhl gelten.

An einen Normalbetrieb ist aber auch dann noch nicht zu denken. Denn all diese Räume waren nicht vom Feuer betroffen, sondern lediglich mit Rauch kontaminiert. Dort wo das Feuer gewütet hat, stellt sich die Sachlage nach wie vor unüberschaubar dar. Denn die gesamte Verwaltung, Technik, Lehrerzimmer, Schulleitung und auch die Verwaltung sind den Flammen zum Opfer gefallen. Diese wieder in Betrieb nehmen zu können, dauere noch mehrere Monate. Frühestens sei Ende des Jahres damit zu rechnen.

Ricarda Wilkens, in der Gemeinde Ottersberg für den Fachbereich Bauen und Wohnen zuständig, erklärte, das damit zu rechnen sei, dass der gesamte Gebäudetrakt bis auf den Beton zurückgebaut werden müsse. Außerdem wären Probebohrungen durch den Fußboden von Nöten, um feststellen zu können, wie es darunter mit Schäden aussehe. Das alles koste nicht nur Zeit, sondern auch eine Menge Geld. Wieviel genau, vermochte Jürgen Buthmann-von Schwartz, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, nicht zu beziffern, denn insgesamt handele es sich um rund 400 Quadratmeter, die kernzusanieren seien. Aber dass die Summe sechsstellig werde, stünde für ihn fest. Die Polizei bezifferte in ihrer Pressemeldung den Schaden bereits auf mehrere hunderttausend Euro. Doch, und das lässt die klamme Verwaltung aufatmen, den Schaden wird voraussichtlich die Versicherung übernehmen.

Wichtig ist es den beiden Schulleitern auch darauf hinzuweisen, dass für die Schüler keinerlei Gesundheitsgefahr durch eventuelle Rauchrückstände besteht. Alle Räume, in denen unterrichtet werden kann, seien fachmännisch gereinigt worden und zu den Räumen, die dem Brand direkt zum Opfer gefallen sind, bestünde keinerlei Zugang und teilweise mehrere Staubschleusen.

Weitere Infos rund um den Brand und dessen Folgen erteilt die Verwaltung auch auf dem nächsten öffentlichen Schulausschuss, der am Donnerstag, 1. September, ab 19 Uhr im Rathaus tagt.

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